Kirchberg (Niedenstein)

Kirchberg (Niedenstein)
Kirchberg
Koordinaten: 51° 12′ N, 9° 18′ O51.1952777777789.2966666666667196Koordinaten: 51° 11′ 43″ N, 9° 17′ 48″ O
Höhe: 196–225 m ü. NN
Einwohner: 818 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 31. Dez. 1971
Postleitzahl: 34305
Vorwahl: 05603

Kirchberg ist ein Stadtteil von Niedenstein im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Kirchberg liegt rund 4 km südsüdwestlich des Hauptortes am Südrand des Naturparks Habichtswald. Es befindet sich direkt westlich und nördlich des Wartberges, dem Hauptfundort der Wartberg-Kultur. Im Dorf münden die von Ostnordosten kommende Matzoff und der von Westen kommende Sombach in die Ems.

Geschichte

1019 wird der Ort erstmals in einem Register des Klosters Corvey erwähnt. Später wechselte der Ort in den Besitz des Kloster Hersfeld. 1064 überträgt Kaiser Heinrich IV. Kirchberg an den Grafen Werner III. von Maden (von Grüningen). Das Kloster Hersfeld sieht in dieser Übertragung allerdings eine Entfremdung ihres Besitzes. Nach dem Tod Werners am 24. Februar 1065, der bei einem Handgemenge in Ingelheim am Rhein erschlagen wurde, geht der Ort an seinen Sohn Graf Werner IV. Diese ist zu diesem Zeitpunkt noch Minderjährig, Maden geht daher an das Kloster zurück. 1275 besitzt das Stift Fritzlar den Flachszehnt. 1402 wird ein Hermann von Holzhausen genannt, der Einkünfte aus dem Dorf verkauft. 1403 gehört Kirchberg zum Amt Gudensberg. Nach Streitigkeiten im Jahr 1430 zwischen den Familien Hund, von Dalwigk und den Herren von Holzhausen werden die von Hund bis 1618 mit dem Dorf belehnt. Ab 1497 haben die von Hund die Hohe- und Niedere Gerichtsbarkeit inne. 1522 wird Kirchberg Eigendorf der von Hund. 1526 ruft Landgraf Phillip ruft eine Synode nach Homberg ein. Mit der Einführung der evangelischen Kirchenverfassung wird Kirchberg evangelisch. Die Niedere Gerichtsbarkeit wechselt 1575 an das Amt Gudensberg. 1585 geht das peinliche Gericht (Hohe Gerichtsbarkeit an die Hessischen Landgrafen. Nach dem Aussterben der von Hund 1655 belehnt Landgraf Wilhelm V. die von Buttlar mit Hersfelder Lehnsgütern, diese Belehnungen gehen bis 1822. 1682 erhalten die von Buttlar die niedere Gerichtsbarkeit. 1832 erfolgt die endgültige Ablösung des Zehnten. [1]

Ab 1814 gehört der Ort zum Landkreis Fritzlar, 1932 zum Landkreis Fritzlar-Homberg und ab 1974 zum heutigen Schwalm-Eder-Kreis. Am 31. Dezember 1971 gibt Kirchberg im Rahmen der Gebietsreform in Hessen seine Selbständigkeit auf und wird zu einem Stadtteil der neu entstandenen Gemeinde Niedenstein.

Historische Ortsnamen

Kirchberc 1020 Kirhberc 1064; de Kyrchberc 1197; in Kyrberc 1209; Kircperg 1253; de Kirchbereck 1259; Kirperg 1270; Kirperch 1274; Kerberg 1275; Kirberc 1290; Kyrberg; de Kericberg 1298; in Kirberg 1310/15; in Kyrcberg; 1326; Kerchberg 1438; zcu Kirpperg 1477; Kyrcheberg 1485; Kirchbergk 1559; Kirchpergk 1575. [2]

Kirche

Bereits 1019 wird eine Kapelle erwähnt. Bei Grabungen wurde im Kircheninnern Mauerreste eines frühmittelalterlichen Vorgängerbaus gefunden die möglicherweise bereits auf das 8. Jahrhundert zu datieren sind. Dieser Vorgängerbau scheint ebenfalls schon auf einem frühmittelalterlichen Gräberfeld errichtet worden zu sein. Die heutige Kirche geht in ihrem Bestand etwa auf das Jahr 1344 zurück, hier wird von einer Kirche und einem befestigten Kirchhof berichtet.

Vereine

Das kulturelle Leben gestalten die Ortsvereine und Interessengemeinschaften:

  • Angelsportverein Kirchberg e.V.
  • Angelfreunde Ems Kirchberg e.V.
  • FC Rot-Weiß 1902 Kirchberg e.V.
  • Kirchberger Musikanten
  • Freizeit und Sport mit Pferden e.V.
  • Geschichts- und Heimatverein Kirchberg e.V.
  • Jugendclub "Treffpunkt Kirchberg" 1975 e.V.
  • Landfrauenverein Kirchberg
  • Freiwillige Feuerwehr Kirchberg 1934 e.V.

Einzelnachweise

  1. Historisches Ortslexikon Hessen
  2. Vgl. Markwart Lindenthal (Hg.), 975 Jahre Kirchberg. Lebendige Geschichte unseres Dorfes am Wartberg, Bilstein Verlag Uta Guth, Kirchberg 1969, ISBN 3-931398-02-1, S.5.

Weblinks


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