- Landkreis Fritzlar
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Der Landkreis Fritzlar war ein von 1821 bis 1932 bestehender kurhessischer und ab 1866 preußischer Landkreis im Regierungsbezirk Kassel. Kreisstadt war Fritzlar, das Kreisgebiet umfasste den nordwestlichen Teil des heutigen Schwalm-Eder-Kreises.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet des Kreises Fritzlar erstreckte sich wie ein langer Schlauch von Niedenstein und Holzhausen im Norden bis nach Jesberg und Densberg im Südwesten. Es wurde im Westen vom Kreis Wolfhagen und dem Fürstentum Waldeck (später dem Freistaat Waldeck), im Osten von den Kreisen Melsungen und Homberg und im Süden vom Kreis Ziegenhain begrenzt.[1] Der Kreis Fritzlar wurde im Jahre 1821, in Vollziehung des Organisationsedikts vom 29. Juni 1821 der Landgrafschaft Hessen, aus den drei Ämtern Fritzlar, Gudensberg und Jesberg sowie Teilen der Ämter Borken (die Dörfer Gombeth, Großenenglis, Kleinenglis, Kerstenhausen und Udenborn) und Homberg (die Dörfer Uttershausen, Wabern und Zennern) gebildet. Die Ämter Fritzlar, Gudensberg und Jesberg wurden dabei in Justizämter umgewandelt.
Zum Kreis Fritzlar gehörten die Städte Fritzlar, Gudensberg und Niedenstein, sowie 48 Dörfer und 10 Höfe mit insgesamt 3.725 Häusern und 28.516 Einwohnern (Stand 1842).[2]
Als Folge der Märzrevolution wurde der Kreis 1848 mit den Landkreisen Homberg und Ziegenhain zum „Bezirk Fritzlar“ vereinigt. Diese Neugliederung wurde 1851 wieder rückgängig gemacht. Auch nach der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahr 1866 blieb der Landkreis Fritzlar - als Teil der 1868 geschaffenen Provinz Hessen-Nassau - bestehen.
In Zuge der sogenannten kleinen preußischen Verwaltungsreform 1932 wurde der Landkreis Fritzlar mit dem Landkreis Homberg zum Landkreis Fritzlar-Homberg vereinigt. 1974 wurde dieser mit den bisherigen Landkreisen Melsungen und Ziegenhain zum Schwalm-Eder-Kreis vereinigt.
Einwohnerentwicklung
In der folgenden Tabelle wird die Einwohnerentwicklung für den Kreis Fritzlar aufgezeigt:[3]
Jahr Einwohner 1842 28.516 1890 26.482 1900 26.466 1910 27.174 1925 29.239 Landräte
Der Kreis Fritzlar hatte folgende Landräte:[4]
- Ludwig Weber (–1868)
- Eduard von Goeddaeus (1868)
- Carl von Eschwege (1868–1890)
- Heinrich Noeldechen (1890–1922)
- Rudolf Usinger (Februar 1923 – August 1925)
- Max Fritz Mulert (August 1925 – August 1929)
- Heinrich Treibert (August 1929 – 30. September 1932)[5]
Literatur
- Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842 (PDF 42,6MB, abgerufen am 17. Dezember 2008).
- Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg.. Bernecker Verlag, Melsungen 1972.
Anmerkungen/Einzelnachweise
- ↑ Georg Landau: Amt Fritzlar. In: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Theodor Fischer, Kassel 1842, S. 225–249 (PDF 42,6MB, abgerufen am 17. Dezember 2008).
- ↑ Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg.. Bernecker Verlag, Melsungen 1972.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Fritzlar-Homberg. Einwohner Landkreis Fritzlar. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte. (HTML, abgerufen am 17. Dezember 2008).
- ↑ Rolf Jehnke: Landkreis Fritzlar-Homberg. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945. Herdecke 2006 (HTML, abgerufen am 17. Dezember 2008).
- ↑ 1945–1948 Landrat im Landkreis Ziegenhain
Eschwege | Frankenberg | Fritzlar-Homberg | Fulda | Gelnhausen | Hanau | Hersfeld | Hofgeismar | Hühnfeld | Kassel | Marburg | Melsungen | Rotenburg | Schlüchtern | Waldeck | Witzenhausen | Wolfhagen | Ziegenhain
1932 aufgelöst: Landkreis Fritzlar | Landkreis Homberg | Kreis Kirchhain | Kreis Gersfeld | 1932 abgegeben: Landkreis Grafschaft Schaumburg
1942 aufgelöst: Kreis der Eder | Kreis des Eisenbergs | Kreis der Twiste | 1944 abgegeben: Landkreis Herrschaft Schmalkalden
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