Wysselki (Kaliningrad)

Wysselki (Kaliningrad)
Siedlung
Wysselki
Klein Degesen (Kleinlucken)

Выселки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Klein Degesen (bis 1938)
Kleinlucken (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238011
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 810 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 22° 36′ O54.66666666666722.6Koordinaten: 54° 40′ 0″ N, 22° 36′ 0″ O
Wysselki (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Wysselki (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Wysselki (russisch Выселки, deutsch Klein Degesen, 1938–1946 Kleinlucken) ist eine kleine Siedlung (possjolok) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort)) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Wysselki liegt an dem kleinen Flüsschen Rauschwe, das im Teufelsmoor (früher Packledimmer Moor) westlich von Nesterow (Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) entspringt und bei Kutusowo (Schirwindt) in die Scheschuppe (Ostfluss, litauisch Šešupė) mündet. Durch den Ort zieht sich eine Nebenstraße, die die Rajonshauptstadt Nesterow (6 Kilometer) mit der russischen Fernstraße R 509 beim russisch-litauischen Grenzübergang Kutusowo/Kudirkos Naumiestis (22 Kilometer, Schirwindt/Neustadt) verbindet. Der nächste Bahnhof ist der in Nesterow, heute Grenzbahnhof der Strecke Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) – Nesterow zur Weiterfahrt nach Litauen (ehemalige Preußische Ostbahn).

Geschichtliches

Das frühere Klein Degesen (der Ort Groß Degesen (heute russische: Babuschkino) liegt zwei Kilometer weiter nordöstlich) gehörte am 24. Juni 1874 zu 19 Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, die den neu errichteten Amtsbezirk Drusken (russische Bezeichnung: Bolschoje Saretschnoje) bildeten[1]. In dem Dorf lebeten im Jahre 1910 85 Einwohner[2], und 1925 waren hier 93 Menschen registriert[3].

Am 1. Oktober 1937 endete die politische Selbständigkeit Klein Degesens: der Ort wurde mit dem Nachbardorf Lukoschen (1938–1946 Neulucken) in die Gemeinde Lucken eingegliedert. Am 3. Juni 1938 wurde dann auch der Name „Klein Degesen“ in „Kleinlucken“ umgewandelt.

Als Ortsteil der Gemeinde Lucken blieb dann Kleinlucken bis 1945 dem Amtsbezirk Drusken im Landkreis Ebenrode (bis 1938 Landkreis Stallupönen) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen zugehörig.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung Wysselki. Bis 2009 war es in den Prigorodny sowjet (Dorfsowjet Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort) eingegliedert, und ist seither Teil der Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje) im Rajon Nesterow der nun zu Russland zugehörigen Oblast Kaliningrad[4].

Kirche

Vor 1945 war die weitestgehend evangelische Bevölkerung von Klein Degesen bzw. Kleinlucken in das Kirchspiel Bilderweitschen (1938–1946 Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje) im Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode, russisch: Nesterow) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Helmut Graemer.

Auch die katholischen Einwohner von Klein Degesen/Kleinlucken hatten ihre Pfarrkirche im heutigen Lugowoje, bis 1945 dem Bistum Ermland zugehörig.

Während der Zeit der Sowjetunion waren alle kirchlichen Aktivitäten untersagt. In den 1990er Jahren bildete sich im benachbarten Babuschkino (Groß Degesen) eine evangelische Gemeinde, die sich der neugegründeten Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland angliederte. Das zuständige Pfarramt ist das der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Drusken
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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