Nekrassowo (Kaliningrad, Nesterow)

Nekrassowo (Kaliningrad, Nesterow)
Siedlung
Nekrassowo/
Groß Sodehnen (Grenzen, Ostpr.)

Некрасово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 807 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 33′ N, 22° 41′ O54.5522.683333333333Koordinaten: 54° 33′ 0″ N, 22° 41′ 0″ O
Nekrassowo (Kaliningrad, Nesterow) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Nekrassowo (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Nekrassowo russisch Некрасово, deutsch Groß Sodehnen, 1938–1946 Grenzen, Ostpr.) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Sie liegt im Osten des Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) und gehört zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort)).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nekrassowo liegt südöstlich der Rajonshauptstadt Nesterow (Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) im unmittelbaren Bereich der Grenze zwischen Russland und Litauen (EU-Außengrenze) und ist über eine Straßenverbindung von Pokryschkino (Dopönen, 1938–1946 Grünweide) aus zu erreichen. Eine Grenzübergangsstelle zum litauischen Nachbarort Kaupiškiai besteht nicht.

Die nächste Bahnstation ist Puschkino (Göritten) an der Bahnlinie von Nesterow über Newskoje (Pillupönen, 1938–1946 Schloßbach) und Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen) nach Krasnolessje (Rominten, 1938–1946 Hardteck), die vor 1945 bis in das heute polnische Gołdap (Goldap) führte.

Geschichtliches

Groß Sodehnen (in Unterscheidung von Klein Sodehnen, das 1895 in die Landgemeinde Mattlauken (1938–1946 Hellbrunn) eingegliedert wurde) war eine von 17 Landgemeinden, die am 24. Juni 1874 den Amtsbezirk Gallkehmen (1938–1946 Hohenschanz) bildeten[1]. 1910 lebten hier 118 Menschen.[2]

Bis 1933 sank die Einwohnerzahl auf 102 und betrug 1939 noch 106.[3] Ein Jahr zuvor, am 3. Juni 1938, war Groß Sodehnen in „Grenzen (Ostpr.)“ umbenannt worden, die Namensbestätigung dazu erfolgte am 16. Juli 1938.

Am 1. Oktober 1939 betraf den Ort eine erneute Änderung, dieses Mal strukturell: Grenzen wurde mit Hellbrunn (bis 1938 Mattlauken) zur neuen Gemeinde Hellbrunn zusammengeschlossen.

Im Zuge der politisch-ideologischen Umbenennungsmaßnahmen erhielt der Amtsbezirk 1939 den neuen Namen „Amtsbezirk Hohenschanz“. Zu ihm gehörten am 1. Januar 1945 noch 13 Gemeinden, darunter auch das Dorf Grenzen, als Ortsteil von Hellbrunn.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort unter sowjetische Administration. 1946 erhielt er den russischen Namen „Nekrassowo“, der in Russland häufig vorkommt. Nekrassowo war bis 2009 in den Pokryschkinski sowjet (Dorfsowjet Pokryschkino (Dopönen, 1938–1946 Grünweide)) eingegliedert und ist seit 2009 eine Siedlung innerhalb der Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje) im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.[4]

In unmittelbarer Nähe zu Nekrassowo lag vor 2009, ebenfalls im Dorfsowjet Pokryschkino, der Ort Malo-Nekrassowo, der mit deutschem Namen bis 1938 Matzkutschen, von 1938 bis 1946 Fuchshagen hieß, und heute nicht mehr existiert.

Kirche

Groß Sodehnen/Grenzen gehörte vor 1945 mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung zum Kirchspiel Pillupönen (1938–1946 Schloßbach, heute russisch: Newskoje) im Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Paul Melzer.[5]

Während der Sowjetzeit war alles kirchliche Leben untersagt. In den 1990er Jahren entstand in Newskoje wieder eine evangelische Gemeinde, die zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört und deren zuständige Geistliche die Pfarrer der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) sind.[6]

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gallkehmen/Hohenschanz
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformatiom bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
  6. Propstei Kaliningrad

Weblink


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