Rasdolnoje (Kaliningrad, Nesterow)

Rasdolnoje (Kaliningrad, Nesterow)
Siedlung
Rasdolnoje
(Klein) Tarpupönen (Sommerkrug)

Раздольное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen (Klein) Tarpupönen (bis 1928)
Sommerkrug (1928–1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 810 007
Geographische Lage
Koordinaten 54° 42′ N, 22° 39′ O54.722.65Koordinaten: 54° 42′ 0″ N, 22° 39′ 0″ O
Rasdolnoje (Kaliningrad, Nesterow) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Rasdolnoje (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Rasdolnoje (russisch Раздольное, deutsch (Klein) Tarpupönen, 1938–1946 Sommerkrug) ist eine kleine Siedlung im russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode).

Inhaltsverzeichnis

Geographischen Lage

Rasdolnoje liegt im Nordosten des Rajon Nesterow an einer Straße, die die Rajonshauptstadt Nesterow (11 Kilometer) mit der russischen Fernstraße R 509 bei der russisch-litauischen Grenzübergangsstelle Kutusowo (Schirwindt) / Kudirkos Naumiestis (Neustadt) (16 Kilometer) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Nesterow an der Bahnstrecke Kaliningrad (Königsberg) – Nesterow (Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn) zur Weiterfahrt nach Litauen.

Geschichtliches

Tarpupönen gehörte am 24. Juni 1874 zu einer der 15 Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, die den neu errichteten Amtsbezirk Bilderweitschen (1939–1946 Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje) bildeten[1]. Am 1. Dezember 1910 zählte der kleine Ort 15 Einwohner[2].Wohl wegen dieser kleinen Zahl setzte sich bereits zwischen 1903 und 1907 die Zusatzbezeichnung „Klein“ Tarpupönen durch. Bereits am 30. September 1928 wurde Tarpupönen in „Sommerkrug“ umbenannt, nachdem ein kleiner Teil des Gutsbezirks Degesen (Groß Degesen, russisch: Babuschkino) eingegliedert worden war. Die Gemeinde Sommerkrug verlor am 1. Oktober 1937 ihre Selbständigkeit und wurde nach Groß Degesen (Babuschkino) eingemeindet.

Der Ort gehörte bis 1945 zum Landkreis Stallupönen (1939–1946 Ebenrode) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Sommerkrug zur Sowjetunion. Bis 2009 war es in den Prigorodny sowjet (Dorfsowjet Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort)) eingegliedert und gejört seither als Siedlung zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje) im Rajon Nesterow der jetzt russischen Oblast Kaliningrad[3].

Kirche

Vor 1945 gehörten die evangelischen Einwohner von (Klein) Tarpupönen bzw. Sommerkrug zum Kirchspiel Bilderweitschen (1938–1946 Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje) im Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode, russisch: Nesterow) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Hellmut Graemer. Auch die katholischen Einwohner hatten ihre Pfarrgemeinde in Bilderweitschen, die zum Bistum Ermland gehörte.

Während der Zeit der Sowjetunion waren alle kirchlichen Aktivitäten untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildete sich im benachbarten Babuschkino (Groß Degesen) eine evangelische Gemeinde, die sich der neuerrichteten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingliederte. Das zuständige Pfarramt ist das der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[4].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bilderweiten
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der mu nizipalen gebilde der Oblast Kaliningrad nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  4. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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