Tschapajewo (Kaliningrad, Nesterow)

Tschapajewo (Kaliningrad, Nesterow)
Siedlung
Tschapajewo/Wabbeln
Чапаево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Wabbeln (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 810 009
Geographische Lage
Koordinaten 54° 42′ N, 22° 42′ O54.722.7Koordinaten: 54° 42′ 0″ N, 22° 42′ 0″ O
Tschapajewo (Kaliningrad, Nesterow) (Russland)
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Lage in Russland
Tschapajewo (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Tschapajewo (russisch Чапаево, deutsch Wabbeln, Kreis Stallupönen (Ebenrode)) ist ein Dorf in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort)) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Tschapajewo liegt im Nordosten des Rajon Nesterow am kleinen Fluss Trübe (Schöckstuppe), einem Nebenfluss der Rauschwe, nur zwei Kilometer von der russisch-litauischen Grenze entfernt. Das Dorf ist über eine Landstraße von Nesterow (10 Kilometer) über Lugowoje (Bilderweitschen, 1938–1946 Bilderweiten, 3 Kilometer) aus zu erreichen. Außerdem führt über Lugowoje eine Landstraße nach Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen, 1938–1946 Eydtkau, 8 Kilometer) und weiter bis in das litauische Kybartai (10 Kilometer).

Die nächste Bahnstation ist Nesterow an der Bahnstrecke von Kaliningrad (Königsberg) nach Nesterow zur Weiterfahrt nach Litauen (Teilstück der ehemaligen Preußischen Ostbahn).

Ortsname

Die Ortsbezeichnung Wabbeln, auch: Groß Wabbeln, kam in Ostpreußen mehrmals vor. Ebenso gibt es den russischen Ortsnamen Tschapajewo in der Oblast Kaliningrad und auch im übrigen Russland mehrfach.

Geschichtliches

Wabbeln war eine von zehn Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, die am 24. Juni 1874 den neu errichteten Amtsbezirk Sodargen (ein seit 1945 nicht mehr existierendes Dorf an der Verbindungsstraße zwischen Stallupönen und Schirwindt) gebildet haben[1]. Im Jahre 1910 lebten hier 168 Einwohner[2], deren Zahl 1933 noch 163 und 1939 bereits 176 betrug[3].

Bis 1945 gehörte Wabbeln, das von der politisch-ideologischen Umbenennungsaktion im Jahre 1938 verschont geblieben ist, zum Landkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode) im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Wabbeln unter sowjetische Hoheit und erhielt 1946 den Ortsnamen Tschapajewo. Bis 2009 war der Ort in den Prigorodny sowjet (Dorfsowjet Prigorodnoje (Petrikatschen, 1938–1946 Schützenort)) eingegliedert und gehört seither zur Prigorodnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Progorodnoje) im Rajon Nesterow in der nun russischen Oblast Kaliningrad[4].

Kirche

Vor 1945 waren die evangelischen Kirchenglieder von Wabbeln in das Kirchspiel Bilderweitschen (1938–1946 Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje) im Kirchenkreis Stallupönen (1938-1946 Ebenrode) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Hellmut Graemer. Die katholischen Ortsbewohner gehörten zur Pfarrgemeinde ebenfalls in Bilderweitschen/Bilderweiten im Bistum Ermland.

War alle kirchliche Aktivität während der Zeit der Sowjetunion untersagt, so bildete sich dann in den 1990er Jahren im Nachbardorf Babuschkino (Groß Degesen) eine neue evangelische Gemeinde, die sich der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) anschloss. Die zuständigen Geistlichen sind die Pfarrer an der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sodargen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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