Kurt Lüthi

Kurt Lüthi

Kurt Lüthi (* 31. Oktober 1923 in Rohrbach BE; † 11. Juni 2010 in Wien) war ein Schweizer reformierter Theologe und Professor an der Universität Wien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bern und Basel (u.a. bei Karl Barth, Karl Ludwig Schmidt und Oscar Cullmann) wurde Lüthi 1949 Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Bern, zunächst in Beatenberg und später in Biel. Mit einer neutestamentlichen Dissertation über Judas Ischariot wurde er 1955 in Basel zum Dr. Theol. promoviert. 1959 habilitierte er sich an der Universität Bern. Von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1990 lehrte er als Professor für Systematische Theologie (Helvetisches Bekenntnis) an der Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Wien. Er war langjähriges Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich und der Generalsynode der Evangelischen Kirche A. und H.B.

Besondere Schwerpunkte seiner Theologie waren die politische Ethik, die Feministische Theologie und die Beziehung von Theologie und Psychoanalyse. Ferner engagierte er sich im christlich-jüdischen Dialog (1967-1988 als Vorstandsmitglied im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit), im ökumenischen Dialog (1965 Gründung des «Ökumenischen Arbeitskreises» mit Wilhelm Dantine, Ferdinand Klostermann und Otto Mauer; 1970 Ehrenmitglied der Stiftung Pro Oriente), im christlich-marxistischen Dialog sowie im Gespräch zwischen Theologie und Kunst.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Judas Iskarioth in der Geschichte der Auslegung von der Reformation bis zur Gegenwart. Zürich 1955.
  • Gott und das Böse. Eine biblisch-theologische und systematische These zur Lehre vom Bösen, entworfen in Auseinandersetzung mit Schelling und Karl Barth. Zürich 1961 (auch als Habil.-Schrift, Bern).
  • (mit Kurt Marti und Kurt von Fischer): Moderne Literatur, Malerei und Musik : 3 Entwürfe zu einer Begegnung zwischen Glaube und Kunst. Zürich 1963.
  • Die neue Welt der Schriftsteller. Theologische Argumente für die Literatur der Gegenwart. Stuttgart 1968.
  • (als Hrsg. mit Wilhelm Dantine): Theologie zwischen gestern und morgen. Interpretationen und Anfragen zum Werk Karl Barths. München : Kaiser 1968.
  • Theologie als Dialog mit der Welt von heute. Freiburg im Breisgau 1971.
  • Gottes neue Eva. Wandlungen des Weiblichen. Stuttgart 1978.
  • Feminismus und Romantik. Sprache, Gesellschaft, Symbole, Religion. Wien - Köln - Graz 1985.
  • (hrsg. mit Koloman N. Micskey): Theologie im Dialog mit Freud und seiner Wirkungsgeschichte. Wien 1991.
  • Mut zum fraglichen Sein. Wege eines Theologen zu zeitgenössischer Kunst und Literatur. Wien 1996.
  • Christliche Sexualität. Traditionen, Optionen, Alternativen. Wien 2001.

Literatur

  • Thomas Krobath u.a. (Hrsg.): Befreiung in Zwängen : für Kurt Lüthi. Wien 1986.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lüthi — ist der Familienname folgender Personen: Barbara Lüthi (* 1973), Schweizer Fernsehjournalistin Benjamin Lüthi (* 1988), Schweizer Fussballspieler Bruno Lüthi, Schweizer Physiker Heinz Lüthi (* 1964), Schweizer Motorradrennfahrer Kurt Lüthi… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Aeschbacher — im Oktober 2008 Kurt Aeschbacher (* 24. Oktober 1948 in Bern) ist ein Schweizer Fernsehmoderator. Leben Nach seinem Wirtschaftsstudium an der Universität Bern, das er mit dem Lizenziat abschloss, arbeitete er in ei …   Deutsch Wikipedia

  • Lüthi und Blanc — Seriendaten Deutscher Titel Lüthi und Blanc Produktionsland Schweiz …   Deutsch Wikipedia

  • Benjamin Lüthi —  Benjamin Lüthi Spielerinformationen Geburtstag 30. November 1988 Geburtsort Schweiz Größe 176 cm Position Mittelfeld …   Deutsch Wikipedia

  • Balázs Németh (Pfarrer) — Balázs Németh Balázs Németh (* 8. Juli 1931 in Budapest) ist ein österreichischer evangelisch reformierter Pfarrer, Publizist und Friedensaktivist. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Dantine — Wilhelm Felix Ferdinand Dantine (* 6. November 1911 in Leoben; † 21. Mai 1981 in Wien) war ein österreichischer lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Raddatz — (* 15. März 1928 in Berlin; † 7. Juni 2006 in Wien) war evangelischer Kirchenhistoriker. Alfred Raddatz Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Free-Will Defense — Theodizee [ˌteodiˈt͜seː] (frz. théodicée, v. altgriech. θεός theós „Gott“ und δίκη díke „Gerechtigkeit“) heißt „Rechtfertigung Gottes“. Das Theodizeeproblem ist ein klassisches philosophisches und theologisches Problem für diejenigen religiösen… …   Deutsch Wikipedia

  • Problem des Übels — Theodizee [ˌteodiˈt͜seː] (frz. théodicée, v. altgriech. θεός theós „Gott“ und δίκη díke „Gerechtigkeit“) heißt „Rechtfertigung Gottes“. Das Theodizeeproblem ist ein klassisches philosophisches und theologisches Problem für diejenigen religiösen… …   Deutsch Wikipedia

  • Theodize — Theodizee [ˌteodiˈt͜seː] (frz. théodicée, v. altgriech. θεός theós „Gott“ und δίκη díke „Gerechtigkeit“) heißt „Rechtfertigung Gottes“. Das Theodizeeproblem ist ein klassisches philosophisches und theologisches Problem für diejenigen religiösen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”