København (1921)

København (1921)
København
StateLibQld 1 143507 Kobenhavn (ship).jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge DanemarkDänemark Dänemark
Schiffstyp Frachtsegler
Heimathafen Kopenhagen
Reederei A/S Det Østasiatiske Kompagni, København
Bauwerft Messrs. Ramage & Ferguson, Leith, Schottland
Stapellauf 24. März 1921
Verbleib verschollen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
131,94 m (Lüa)
Breite 14,94 m
Tiefgang max. 8,14 m
Verdrängung 7,900 t
Vermessung 3.901 BRT / 3.329 NRT
 
Besatzung 15 Mann Stammmannschaft
45 Kadetten
Maschine
Maschine Burmeister & Wain 4,125 l-Dieselmotor
Maschinen-
leistung
508 PS (374 kW)
Geschwindigkeit max. 6 kn (11 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Bark mit doppelten Mars- und Bramrahen, Royals; Besanmast mit Stenge und zwei, ab 1927 einer Gaffel
Anzahl Masten 5
Segelfläche 4.644,4 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 16 kn (30 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5200 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen

Lloyd's / Bureau Véritas: +100A

Besonderheiten Fernbereichsfunkanlage

Die dänische stählerne Bark København war das viertgrößte und letzte Schiff dieser Takelung in der Welthandelsflotte. Sie diente bis zu ihrem ungeklärten Verschwinden als Segelschulschiff

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die København lief am 24. März 1921 auf der Werft von Messrs. Ramage & Ferguson, Leith, Schottland, vom Stapel. Der erste für dieses Schiff bestimmte Rumpf war bereits 1915 vom Stapel gelaufen, wurde jedoch im Ersten Weltkrieg 1918 von der britischen Admiralität beschlagnahmt und als Kohlenhulk Black Dragon in Gibraltar eingesetzt. Nach Indienststellung am 26. Oktober 1921 wurde das Schiff mit dem Heimathafen Kopenhagen als Segelschulschiff zur Ausbildung des ausschließlich dänischen Offiziersnachwuchses im Frachtverkehr, meist im Weizentransport, von der dänischen Reederei Det Østasiatiske Kompagni zwischen Europa, Südamerikas Ostküste, Ostasien und Australien eingesetzt. Die Jungfernfahrt der København führte sie vom 26. Oktober 1921 bis 7. November 1922 nach San Francisco, USA und zurück, insgesamt machte sie zehn Reisen, davon einige Weltumsegelungen. Erster Schiffsführer war Fregattenkapitän und Technischer Direktor der Kompanie (dän. Kommandørkaptajn og Teknisk Direktør) Baron Niels Juel-Brockdorff, es folgten L. Mortensen, H. F. Christiansen und Hans Ferdinand Andersen.

Verlust

Am 14. Dezember 1928 verließ das Schiff Buenos Aires, Argentinien, mit Kurs auf Melbourne oder Adelaide (Mindermeinung). Die letzten bekannten Kontakte sind am 17. Dezember mit dem Dampfer Arizona 400 Seemeilen östlich von Montevideo und am 21. oder 22. Dezember 1928 mit den Schiffen City of Auckland der Hall-Linie, Liverpool und der William Blumer der Reederei C. H. Sørensen, Arendal verzeichnet. Nachdem danach keine weiteren Erkenntnisse über ihren Verbleib bekannt wurden, wurde eine groß angelegte Suchaktion im Südatlantik bis in die Antarktis gestartet, sie erbrachte allerdings kein Ergebnis. Eine Meldung, dass Bewohner der Insel Tristan da Cunha das Schiff noch gesehen hätten, stellte sich als Verwechslung mit der unter finnischer Flagge fahrenden Viermastbark Ponape heraus. Die Vermutungen der Unglücksursache reichen von einer nächtlichen Kollision im Januar 1929 mit einem Eisberg innerhalb eines gewaltigen Eisfeldes im Südatlantik während des Südsommers 1928/1929 bis zum plötzlichen Kentern infolge einer harten Sturmbö aus ungünstigem Anströmwinkel, unterstützt durch den höheren Schwerpunkt infolge der Ballastfahrt. Die letzte Fünfmastbark der Welt wurde von Lloyd’s in London im Januar 1930 endgültig als verschollen erklärt.

Technische Beschreibung

Der im Siemens-Martin-Verfahren hergestellte Stahlrumpf der Bark war in grün gehalten, das Schanzkleid schwarz, darunter verlief in Höhe der Hauptdeckslinie ein heller Streifen rund um das Schiff. Das Unterwasserschiff war rot. Bei ihrer Galionsfigur handelte es sich um einen Ritter in Kettenhemd, Helm, und rot-weiß aufgeteiltem Gewand. Mit der linken Hand hielt er einen mit dem Dannebrog verzierten Schild vor die Brust, die rechte Hand war mit einem Morgenstern bewaffnet nach unten gestreckt. Ähnlich der bei ihrer Planung als Vorbild dienenden Potosi hatte sie zwei durchgehende Stahldecks, deren oberstes mit Teakholz beplankt war sowie partielles Deck aus Stahl und Holz als Brückendeck. Weiterhin gab es ein Zwischendeck unterhalb des untersten durchgehenden Decks. Ihre Aufteilung als Dreiinselschiff fiel besonders durch eine 15 Meter kurze Back gegenüber einer extrem langen Poop von 25 Metern auf. Die bis zu 45 Kadetten der insgesamt aus bis zu 60 Mann bestehenden Mannschaft waren im Mittschiffsdeck untergebracht. Bei einer Länge über alles von 131,85 Metern, Breite von 14,94 m, einer Seitenhöhe von 8,70 Metern und einem Tiefgang von 8,14 Metern wurde das Schiff auf 3.901 Bruttoregistertonnen vermessen. Durch Lloyd’s Register of Shipping beziehungsweise das Bureau Véritas war das Schiff auf +100A klassifiziert worden.

Die fünf Masten der København waren im Bereich der Untermasten und Marsstengen aus Stahl gefertigt. Sie führte ein Standardrigg mit doppelten Mars- und Bramsegel sowie Royalsegeln, an der höchsten Stelle von der Unterkante des Kiel bis zum Flaggenknopf gemessen, 57,3 Meter erreichend. Der Besanmast hatte eine Stenge und führte zunächst ein Ober- und Unterbesan mit zwei Gaffeln. 1927 wurde die doppelte Besangaffel gegen eine einfache ausgetauscht. Die Höchstgeschwindigkeit unter Segel betrug 16 Knoten.

Die zwei 3 Tonnen schweren Stockanker lagerten an Kranbalken auf der Back, das Schiff hatte doppelte Klüsen am Bug für die Ankerkette und das zugehörige Sicherungsseil. Der Hilfsdieselmotor der Marke Burmeister & Wain 4,125 l Dieselmaschine mit 508 PS war vor dem Besanmast unterhalb der Konstruktionswasserlinie eingebaut. Mit diesem konnte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 6 Knoten erreichen. Ein Teil der Laderäume vor den Mittelmasten diente als Tanks. Diese Einbauten führten dazu, dass die effektive Ladekapazität auf 5.283 t reduziert wurde. Das Schiff war bereits mit einer Fernbereichsfunkanlage ausgerüstet, deren Rufzeichen NGHB lautete.

Siehe auch

Literatur

Die Informationen dieses Artikels basieren auf:

  • Hans-Jörg Furrer: Die Vier- und Fünfmast-Rahsegler der Welt. Koehler, Herford 1984, S. 112; ISBN 3-7822-0341-0
  • Jens Kusk Jensen: Handbuch der praktischen Seemannschaft auf traditionellen Segelschiffen. Heel Verlag, Königswinter 1998, S. 118–119; ISBN 3-89365-722-3 (dt. Nachdruck; dän. Håndbog i praktisk sømandskab, Foreningen til Søfartens Fremme (Vereinigung zur Förderung der Seefahrt), København, 1924)

Weblinks

 Commons: København – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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