Küchen (Hessisch Lichtenau)

Küchen (Hessisch Lichtenau)
Küchen
Koordinaten: 51° 11′ N, 9° 49′ O51.1767919444449.81686Koordinaten: 51° 10′ 36″ N, 9° 49′ 1″ O
Einwohner: 235 (15. Okt. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 37235
Vorwahl: 05656

Küchen ist ein Ortsteil von Hessisch Lichtenau und liegt am Fuße des Hohen Meißners, an der Mündung des Steinbaches in die Wehre in Hessen.

Küchen hat mit Stand vom 15. Oktober 2010 235 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Tafel mit dem Küchner Heimatlied

Küchen ist aus verschiedenen Wüstungen, wie Weißner, Welbach und Geisenroder, entstanden. Dies sind heute noch Flurnamen. Die erste urkundliche Erwähnung ist von 1363, als die Gebrüder von Kappel das halbe Dorf an die Herren von Hundelshausen und ein weiteres Viertel des Dorfes und des Gerichts „Kuchen“ an die von Schlutwinsdorf verkauften, die es 1383 zu einem Viertel an den Landgrafen Hermann II. (Hessen) weiterverkauften. Im Jahr 1391 wurde Küchen ein landgräfliches Lehen der von Hundelshausen. Im Jahr 1403 versetzte Lotze von Kappel seinen Oheimen von Hundelshausen seine Rechte zu Küchen. Zehn Jahre später verkaufte Lotze von Kappel seine Rechte zu Küchen. Küchen befand sich von 1480 bis 1527 im Besitz des Klosters Germerode. Das Klostergut umfasst im Jahr 1519 zwölf Hufen. Landgraf Wilhelm VI. von Hessen-Kassel verschrieb den von Hundelshausen im Jahr 1571 Einkünfte aus dem Vorwerk zu Küchen. Landgraf Karl von Hessen-Kassel belehnte die von Hundelshausen im Jahr 1715 mit Gütern zu Küchen.

Schulen

Dorfkirche Küchen
Dorfkirche Küchen Innenansicht anlässlich einer Hochzeit

Bis zur Schulreform in den 60er Jahren in Hessen, hatte Küchen wie jedes andere hessische Dorf eine eigene Schule. Die Schule stand bis 1901 neben der Kirche, dieses Gebäude wurde von der Politischen Gemeinde Küchen übernommen, verkauft und anschließend als Wohnhaus umgebaut. Es ist als solches heute noch erhalten. Das neue Schulgebäude wurde an der Hauptstraße errichtet. Es bestand aus zwei Klassenräumen, einer Wohnung für den Lehrer und einem Stall. Als solches wurde es bis zum Ende in den 60ern genutzt. Der bekannteste Lehrer war K. F. Deys. Er dichtete das Küchener Heimatlied war Kantor und unterrichtete viele Jahre an der Schule in Küchen. Die Schule wird heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt, die angrenzende ehemalige Scheune dient als Feuerwehrhaus. Heute gehen die Kinder nach Waldkappel in die dortige Grundschule, weiterführende Schulen ab der 5. Klasse sind dann Hessisch Lichtenau oder Eschwege.

Sehenswürdigkeiten

Wahrzeichen des Ortes ist die im Jahre 1827 von Landbaumeister Johann Friedrich Mathei erbaute Saalkirche. Die neue Kirche wurde mitten im Ort an der Stelle gebaut, an der früher eine verfallene Holzkirche stand. In den Jahren 1999 bis 2003 wurde die Kirche vollständig renoviert. Dafür wurde die Kirche in einen Rohbau zurückgebaut und anschließend wieder neu mit alten und neuen Materialien aufgebaut. Die Kirche wird seit 1570 von dem Pfarrer aus Harmuthsachsen betreut. Zum 1. September 2011 wurde das Kirchspiel Harmuthsachsen, Hasselbach und Küchen aufgelöst, und Küchen wird in naher Zukunft von dem Walburger Pfarrer betreut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gibt noch einige landwirtschaftliche Betriebe, einen Tante-Emma-Laden, ein Tattoo-Studio und ein Dorfgasthaus.

Von 1899 bis 1985 lag Küchen an der Bahnlinie KasselEschwege und teilte sich die Station mit Hasselbach. Diese lag zwischen den beiden Orten auf halber Strecke. Mit der Einführung des Busverkehrs wurde die Bahnstrecke Kassel–Waldkappel durch die Lage der Haltestelle immer unattraktiver. Im Jahr 1985 wurde der Verkehr zugunsten des Linienbusses eingestellt. In den 1980er-Jahren wurde eine Ortsumgehung für die durch den Ort verlaufende B 7 gebaut, die den Ort von dem Durchgangsverkehr befreit hat. Mit dem Bau der Autobahn 44, wurde im Herbst 2010 mit dem Bau von 2 Grünbrücken zwischen Hasselbach und Küchen begonnen. Der Bau des Küchener Tunnels soll voraussichtlich im Herbst 2011 beginnen. Dieser wird teilweise unter der Wohnbebauung verlaufen. Für die A44 wird die Trasse der alten Eisenbahnlinie teilweise verwendet.

Weblinks


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