Łabuń Wielki

Łabuń Wielki
Łabuń Wielki
Łabuń Wielki führt kein Wappen
Łabuń Wielki (Polen)
Łabuń Wielki
Łabuń Wielki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Łobez
Gmina: Resko
Geographische Lage: 53° 49′ N, 15° 25′ O53.81111111111115.424166666667Koordinaten: 53° 48′ 40″ N, 15° 25′ 27″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 72-315 Resko
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZLO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Modlimowo/DK 6Resko
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Łabuń Wielki (deutsch Labuhn, Kreis Regenwalde) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Resko (Regenwalde) im Powiat Łobeski (Kreis Labes).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Łabuń Wielki liegt vier Kilometer nordöstlich der einstigen Kreisstadt Resko (Regenwalde) und 28 Kilometer nordwestlich der jetzigen Kreismetropole Łobez (Labes) an einer Nebenstraße, die Modlimowo (Muddelmow) an der polnischen Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) Stettin - Danzig mit Resko an der Woiwodschaftsstraße 152 (ehemalige Reichsstraße 161) Płoty (Plathe) - Łobez (Labes) - Świdwin (Schivelbein) - Buślary (Buslar) verbindet. In Łabuń Wielki mündet in diese Straße eine weitere Nebenstraße, die von Orzeszkowo (Neuhof) im Tal der Mołstowa (Molstow) über Iglice (Geiglitz) hierher führt.

Von 1909 bis 2000 bestand Bahnanschluss über die Bahnstation Komorowo Pomorskie (Kummerow) an der Bahnstrecke Worowo–Wysoka Kamieńska (Wurow–Wietstock), und außerdem von 1895 bis 1961 (für Güterverkehr bis 1996) über die Bahnstation Łabuń Mały (Neu Labuhn) an der Bahnstrecke Regenwalde–Roman (Rymań)–Kolberg (Kołobrzeg) der Kolberger Kleinbahn bzw. Polnischen Staatsbahn. Beide Linien sind stillgelegt.

Eineinhalb Kilometer südöstlich von Łabuń Wielki liegt der Jezioro Łabuń (Labuhn-See).

Ortsname

Die deutsche Namensform Labuhn bezeichnet drei pommersche Dörfer. Die polnische Bezeichnung stellt eine Unterscheidung zum zwei Kilometer südöstlich gelegenen Ort Łabuń Mały (Neu Labuhn) dar.

Geschichtliches

Bis 1945 war Labuhn ein Dorf im Landkreis Regenwalde in der preußischen Provinz Pommern. Bis 1938 lag es im Regierungsbezirk Stettin, danach kam es zum Regierungsbezirk Köslin. Die Gemeinde Labuhn war in den Amtsbezirk Regenwalde (heute polnisch: Resko) eingegliedert, zu dem auch die Gemeinden Justin (Gostyń Łobeski), Kummerow (Komorowo), Lowin (Ługowina), Ornshagen (Żerzyno) und Paatzig (Piasko) gehörten. Labuhn war Sitz eines Standesamtes, das auch für Kummerow (Komorowo) und Geiglitz (Iglice) zuständig war. Amtsgerichtsbezirk war Regenwalde (Resko).

Im Jahre 1905 zählten die Landgemeinde und der Gutsbezirk Labuhn zusammen 640 Einwohner. Ihre Zahl betrug 1910 noch 569, stieg bis 1933 auf 581 und sank bis 1939 auf 530.

Seit 1945 trägt der Ort den Namen Łabuń Wielki und ist Teil der Gmina Resko im Powiat Łobeski in der Woiwodschaft Westpommern (1975-1998 Woiwodschaft Stettin).

Kirche

Kirchspiel

Bis 1945 war die Bevölkerung von Labuhn überwiegend evangelischer Konfession. Labuhn bildete mit Neu Labuhn (heute polnisch: Łabuń Mały) eine eigene Kirchengemeinde und war Sitz des Kirchspiels Labuhn, zu dem außerdem die beiden Filialgemeinden Kummerow (Komorowo) mit Sack (Saki), Höfchen (Mokronos) und Rübenhagen (Porąbka) sowie Geiglitz (Iglice) mit Stölitzhöfchen (Stołążek) gehörten.

Im Jahre 1940 zählte das gesamte Kirchspiel 1362 Gemeindeglieder, von denen 522 der Kirchengemeinde Labuhn, 284 der Kirchengemeinde Kummerow und 356 der Kirchengemeinde Geiglitz zugehörten. Das Kirchenpatronat hatten die Rittergutsbesitzer des Pfarrsprengels inne, zuletzt Graf von Perponcher für Labuhn und Kummerow sowie Freiherr zu Inn- und Knyphausen für Geiglitz.

Das Kirchspiel Labuhn gehörte zum Kirchenkreis Regenwalde im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.

Seit 1945 ist die Bevölkerung von Łabuń Wielki mehrheitlich katholischer Konfession. Das Dorf gehört jetzt zur Pfarrei Resko (Regenwalde) im Dekanat Resko im Erzbistum Stettin-Cammin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Trinitatiskirchengemeinde in Stettin (bis 1945 Gertrudkirchengemeinde) in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen mit der Filialkirche St. Johannis in Trzebiatów (Treptow a.d. Rega).

Pfarrer

Seit der Reformation und bis zum Jahre 1945 amtierten in Labuhn als evangelische Geistliche:

  • Peter Schultz, bis 1567
  • Gregorius Droyse, 1568-1619
  • Joachim Creitlow, 1619-1647
  • Daniel Creitlow (Sohn von 3.), 1647-1695
  • Daniel Creitlow (Sohn von 4.), 1695-1727
  • Samuel Pfeffer, 1727
  • Martin Fahl, 1728-1735
  • Joachim Matthias Ulrich, 1736-1738
  • Christian Daniel Cremer, 1739-1784
  • Johann Christian Kypke, 1784-1809
  • Heinrich Olböter, 1811-1854
  • Karl Friedrich Albert Diewitz, 1854-1903
  • N.N.
  • Alfred Jancke, 1917-1935
  • Gottfried Boese, 1935-1945

Zwischen 1619 und 1727 amtierten drei Pfarrer der Creitlow-Familie, insgesamt 108 Jahre! Pfarrer Diewitz war seit 1872 zugleich Superintendent der Synode Regenwalde.

Verweise

Literatur

  • Hans Moderow, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 1, Stettin, 1903
  • Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940

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