Leising (Beilngries)

Leising (Beilngries)
Leising
Koordinaten: 49° 1′ N, 11° 30′ O49.02333333333311.501388888889367Koordinaten: 49° 1′ 24″ N, 11° 30′ 5″ O
Höhe: 367–428 m ü. NN
Einwohner: 48 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 92339
Vorwahl: 08461

Leising ist ein Ortsteil der Stadt Beilngries im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt südöstlich des Gemeindesitzes Beilngries im Altmühltal an der Staatsstraße 2230.

Geschichte

Bei Leising wurde ein Grab der Hallstattzeit gefunden.

Um 1180 wird „Luzigin“ (= Sippensiedlung des Luzo) (auch: „Leuzigin“) erstmals urkundlich erwähnt, als Gozwin von Grögling und Burkhard von Sein dem Kloster Berchtesgaden Güter schenkten. Um 1183 weihte der Eichstätter Bischof Otto eine Kirche in „Luzingen“. Neben der Bischof waren – im späteren Mittelalter – die Landgrafen von Leuchtenberg mit zwei Fischgütern und bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts das Kloster Kastl hier begütert, während der Berchtesgadener Besitz um diese Zeit nicht mehr aufscheint. Nach und nach kamen alle Anwesen in den Besitz des Bischofs. Ende des 18. Jahrhunderts zählte der Ort sieben Haushalte, die alle dem fürstbischöflichen Oberamt Hirschberg abgabepflichtig waren. Der Ort gehörte zur Ehehaft Irfersdorf.

Im Zuge der Säkularisation kam 1802 das untere Hochstift, zu dem Leising im Kastenamt Beilngries gehörte, an Großherzog Erzherzog Ferdinand III. von Toskana und 1806 an das Königreich Bayern. Bis dahin zusammen mit Pfenninghof eine Gemeinde, wurden 1809 Kottingwörth, Kottingwörther Mühle, Leising und Pfenninghof zu einem Steuerdistrikt, ab 1811 zu einer Ruralgemeinde zusammengeschlossen. 1810 gehörte diese Gemeinde zum Oberdonaukreis mit der Hauptstadt Eichstätt und ab 1817 zum Regenkreis und der Hauptstadt Regensburg. Ab 1838 war der Bezirk Beilngries und mit ihm Leising Teil des Kreises Mittelfranken mit der Hauptstadt Ansbach.

Mit der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Kottingwörth zusammen mit Leising zum 1. Mai 1978 in die Stadt Beilngries eingegliedert. 1973 wurden 80 und 1983 59 Einwohner gezählt, die sich in sieben Nebenerwerbsbetrieben landwirtschaftlich betätigten.

Katholische Filialkirche St. Michael

Leising ist eine Filiale der Urpfarrei Kottingwörth. Die Kirche ist wohl gänzlich im 17. Jahrhundert errichtet und später barock verändert worden. Sie besteht aus einem Langhaus mit flacher Holzdecke und eingezogenem, kreuzgratgewölbten Chor mit aufgesetztem kleinen Turm, der eine Zwiebelhaube trägt. Der hochbarocke, zweisäulige Hauptaltar weist ein Altarblatt und ein rundes Oberbild auf; das Altarblatt zeigt den Sturz des Luzifer durch den Erzengel Michael. Im Oberbild ist Gottvater, Jesus Christus und in Gestalt einer Taube der Heilige Geist zu sehen. Am Altar stehen zwei bemalte Holzfiguren aus der Zeit um 1500: der Kirchenpatron als Seelenwäger und die hl. Katharina mit Rad und Schwert. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ist hier eine Wallfahrt zu den Vierzehn Nothelfern bezeugt; ein barockes Tafelbild mit diesen Heiligen und dem hl. Christophorus in der Mitte befindet sich am Seitenaltar. Votivtafeln weisen auf entsprechende Gebetserhörungen hin.- Das Geläute besteht aus einer Glocke des 15. und einer des 18. Jahrhunderts.

Sonstiges

In Leising betreibt die BAG Bayerische Akademie der Genossenschaften seit 1980 im ehemaligen Hotelkomplex St. Petri ein Tagungszentrum.

Literatur

  • Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. I. Amtsgericht Beilngries. München: R. Oldenbourg Verlag 1908 (Nachdruck 1982, ISBN 3-486-50442-8), S. 109
  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, S. 207-209
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 236
  • St. Michael Leising. In: Emanuel Braun: Wehrkirche St. Vitus Kottingwörth. - St. Johannes und Paulus Grögling - St. Michael Leising - St. Willibald Vogelthal. München und Zürich: Verlag Schnell & Steiner 1985, S. 15-17

Weblinks


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