Amtmannsdorf

Amtmannsdorf
Amtmannsdorf
Koordinaten: 49° 0′ N, 11° 32′ O48.99833333333311.529722222222499Koordinaten: 48° 59′ 54″ N, 11° 31′ 47″ O
Höhe: 499–508 m ü. NN
Einwohner: 137 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 92339
Vorwahl: 08461
Amtsmannsdorf

Amtmannsdorf (bairisch Opmaschdorf) ist ein Ortsteil der Stadt Beilngries im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt südlich des Altmühltales auf der Hochfläche der Südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal an der von Beilngries nach Neustadt an der Donau führenden B 299.

Geschichte

In der Flur „Pfanne“ wurden Grabhügel der Bronze- und der Hallstattzeit gefunden.

„Anthalmesdorf“ (= Dorf des Anthelm) erscheint erstmals 1194 in einer Urkunde, und zwar als bischöflicher Besitz. Zu diesem Zeitpunkt schenkte Bischof Otto dem Schottenkloster Eichstätt Teile seines Besitzes in dem Dorf. In der Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe nach dem Aussterben der Grafen von Hirschberg mit Graf Gebhard VII. wurden im Gaimersheimer Urteil vom 19. Oktober 1305 die bischöflichen Rechte in „Anthalmsdorf“ bestätigt. Am 8. August 1306 wurde in einer weiteren Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe, geführt mit dem Nürnberger Reichslandvogt Dietgen von Chastel, das Dorfgericht dem Bischof zugesprochen. Die bischöflichen Höfe wurden als Lehengüter an verschiedene Adelige vergeben, z. B. im 16./17. Jahrhundert ein Hof an die Wildensteiner. Manche Güter wurden zu Eigengütern. Es gab im Dorf auch ein Kottingwörther und ein Gelbelseer Pfarrgut. 1486 tauschte Bischof Wilhelm Güter mit dem Kloster Rebdorf. Im Dreißigjährigen Krieg brannte mindestens ein Anwesen ab.

Ende des 18. Jahrhunderts waren zwölf Untertanen dem Kastenamt Beilngries des Oberamtes Hirschberg abgabenpflichtig, sieben dem Ritteramt Töging, das seit dem Ankauf durch Bischof Martin von Schaumberg 1584 dem Oberamt Hirschberg untergeordnet war. Das Dorf unterstand der Ehehaft Kottingwörth.

Mit der Säkularisation 1802/03 endete die Grundherrschaft des Eichstätter Bischofs in Amtmannsdorf, und der Ort kam an den Erzherzog Großherzog Ferdinand von Toskana. Ab 1806 bayerisch, gehörte das Dorf zum Gebiet des Landgerichts Beilngries, das zunächst dem Altmühlkreis zugeteilt war. 1809 wurde Amtmannsdorf mit Vogelthal und Grögling zu dem Steuerdistrikt Amtmannsdorf zusammengefasst. Ab 1810 gehörte dieser dem Oberdonaukreis an. 1811 wurden die drei Orte zur Ruralgemeinde zusammengeschlossen. Diese gehörte ab 1817 dem Regenkreis an. 1818 wurde die Gemeinde aufgelöst, und Amtmannsdorf war wieder eine eigenständige Gemeinde, die ab 1838 dem Kreis Mittelfranken zugeordnet war.

Bei der bayerischen Gebietsreform am 1. Januar 1972 schloss sich der Ort der Stadt Beilngries an.[1] 1983 gab es in Amtmannsdorf bei 132 Einwohnern 22 landwirtschaftliche Anwesen und einen Handwerksbetrieb.

Amtmannsdorf, seit altersher eine Filiale der Urpfarrei Kottingwörth, wurde 1792 nach Errichtung der Pfarrei Paulushofen dorthin eingepfarrt. Die Kirche St. Nikolaus wurde um 1194 errichtet und 1896 grundlegend umgebaut.

Vereine

  • Krieger- und Kameradenverein Amtmannsdorf/Eglofsdorf
  • Freiwillige Feuerwehr Amtmannsdorf-Eglofsdorf

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 433

Literatur

  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, insbes. S. 137-140
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 155
  • Heimatverein Paulushofen (Hrsg.): Heimatbuch Pfarrei Paulushofen. Eichstätt: Brönner & Daentler 2007

Weblinks


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