- Lunino (Kaliningrad, Neman)
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Siedlung Lunino / Lengwethen
ЛуниноFöderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Neman Frühere Namen Lengwethen (bis 1938)
Hohensalzburg (1938–1946)Siedlung seit 1946 Bevölkerung 565 Einwohner
(Stand: 2010)Zeitzone UTC+3 Telefonvorwahl (+7) 40162 Postleitzahl 238715 Kfz-Kennzeichen 39, 91 OKATO Falsches Format Geographische Lage Koordinaten 54° 55′ N, 22° 6′ O54.91666666666722.095833333333Koordinaten: 54° 55′ 0″ N, 22° 5′ 45″ O Lage in Russland Oblast Kaliningrad Lunino (russisch Лунино; litauisch Luninas, historisch Lenkviečiai, Lenkvietis; deutsch Lengwethen, ab 1938 Hohensalzburg) ist eine Siedlung in der Oblast Kaliningrad (Russland), etwa 20 Kilometer südöstlich von Sowetsk (bis 1946 Tilsit).
Lunino gehört zum Rajon Neman und liegt südlich von dessen Verwaltungssitz Neman (Ragnit) an der Straße A198 nach Tschernjachowsk (Insterburg), wo diese die Straße von Schilino (Szillen) nach Dobrowolsk (Pillkallen) kreuzt, und hat daher einen relativ starken Durchgangsverkehr. Der ursprüngliche Name setzt sich aus dem litauischen „lenke“ und „wete“ zusammen und bedeutet etwa „Wiesenstätte“. Der nördlich von Lunino liegende Höhenzug, ein Teil der Samländischen Endmoräne, weist mit 70 m die größte Höhe des früheren Kreises auf. Lunino ist Sitz der Landgemeinde Luninskoje selskoje posselenije.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Siedlung wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Von 1709 bis 1711 herrschten eine große Pestepidemie und Hungersnot. Von 1732 bis 1735 wurde die evangelisch-lutherische Kirche des Ortes erbaut. Es handelte sich um einen schlichten, rechteckigen Feldsteinbau mit großen viereckigen Fenstern, der nach der Jahrtausendwende einem Brand zum Opfer fiel.
Im Ersten Weltkrieg drangen Kavallerie-Truppen der Kaiserlich Russischen Armee kurz nach der Kriegserklärung des Deutschen Kaiserreichs im August 1914 nach Ostpreußen vor. Dabei griff die russische Njemen-Armee unter Paul von Rennenkampf im Zuge der Kampfhandlungen an der deutsch-russischen Front den östlichen Teil der Provinz an. Am 8. September wurde Lengwethen von einer russischen Einheit niedergebrannt, nachdem die deutschen Behörden einen russischen Plünderer festgehalten hatten.[1]
Bis 1939 wuchs die Zahl der Einwohner auf 364. 1938 wurde der Ortsname im Zuge der „Germanisierung“ ostpreußischer Ortsnamen in Hohensalzburg geändert, nach dem Anschluss des Gebietes an die Sowjetunion im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs 1946 in Lunino. Nur wenige Häuser haben die Nachkriegszeit überlebt.
Zukunft
Bei Lunino wird das Kernkraftwerk Kaliningrad (russisch auch Baltijskaja AES, „Baltisches Kernkraftwerk“) gebaut. Der erste Reaktorblock soll 2016, der zweite 2020 in Funktion gehen. Daneben soll eine Stadt mit 30.000 Einwohnern entstehen.[2]
Töchter und Söhne des Ortes
- Johanna Ambrosius (1854–1939), Schriftstellerin
Landgemeinde Lunino
Seit der Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad 2008/2009 ist Lunino namensgebender Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde Luninskoje selskoje posselenije mit 12 Siedlungen.
russischer Name Einwohner
2010[3]deutscher Name Берeзовка (Beresowka) 35 Naujeningken[4]
1938–45 NeusiedelВолочаево (Wolotschajewo) 35 Raudonatschen[5]
1938–45 KattenhofГанновка (Gannowka) 48 Gerskullen
1938–45 GerslindenГривино (Griwino) 89 Girrehnen
1938–45 GüldengrundГрушeвка (Gruschewka) 22 zu Kraupischkehmen
/ Insterhöh ?Забродино (Sabrodino) 123 Kimschen[5] (Lesgewangminnen)
1938–45 LesgewangenИгнатово (Ignatowo) 29 Gaistauden[5] Каштановка (Kaschtanowka) 43 Eigarren[6]
1938–45 KernhallЛунино (Lunino) 565 Lengwethen
1938–45 HohensalzburgМаломожайское (Malomoschaiskoje) 630 Budwethen
1938–45 AltenkirchУльяново (Uljanowo) 765 Kraupischken
1938 Platzdorf
1938–45 BreitensteinШмелёво (Schmeljowo) 42 Warnen[5] Fußnoten
- ↑ Informationen auf Tilsit-Ragnit.de. Abgerufen am 18. April 2011
- ↑ http://www.kaliningrad.aktuell.ru/kaliningrad/im_gebiet/akw_kaliningrad_strahlende_aussichten_fuer_lunino_174.html
- ↑ Pasport auf neman.gov39.ru
- ↑ Wurde am 5. Juli 1950 durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" in Moskwino umbenannt
- ↑ a b c d Wurde umbenannt durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950
- ↑ Der russische Name wurde durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950 zugeteilt. Als deutscher Ursprungsname wurde Karalkemen angegeben, das etwa 7 km entfernt auf dem Gebiet des Rajon Krasnosnamensk liegt.
Kategorie:- Ort in der Oblast Kaliningrad
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