Leonhard Hoffmann

Leonhard Hoffmann

Leonhard Hoffmann (* 8. August 1845 in Nesselbach, einem Stadtteil von Langenburg; † 30. Mai 1921 in Stuttgart) war ein deutscher Tierarzt und Politiker (Deutsche Volkspartei).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leonhard Hoffmann kam am 8. August 1845 in Nesselbach als Sohn des Gutsbesitzers Leonhard Hoffmann senior und der Rosine geborene Breitschwerdt zur Welt. Hoffmann betätigte sich zuerst von 1860 bis 1868 als Landwirt, bevor er bis 1871 eine Ausbildung zum Tierarzt an der Tierarzneischule, der späteren Tierärztlichen Hochschule, in Stuttgart absolvierte. Zusätzlich besuchte er ab 1871 die tierärztlichen Schulen in München, Dresden, Hannover und Berlin.

In der Folge war Hoffmann ab 1873 in Württemberg als Oberamtstierarzt, anschließend von 1878 bis 1886 als Oberrossarzt im Feldartillerie-Regiment 29 eingesetzt. Danach folgte er einem Ruf an die Tierarzneischule Stuttgart, an der er zunächst alle klinischen Fächer vertrat. Zuletzt war er von 1900 bis 1912, seit der Teilung der Kliniken bis zur Auflösung der Tierärztlichen Hochschule Stuttgart, mit der Leitung der Chirurgischen Pferdeklinik betraut.

Daneben war Leonhard Hoffmann auch politisch aktiv. In den Jahren 1898 bis 1903 vertrat er für die Volkspartei im Reichstag den Wahlkreis Württemberg 11 (Hall, Backnang, Öhringen, Weinsberg).

Leonhard Hoffmann, Vater von drei Töchtern und zwei Söhnen, heiratete im Jahr 1881 in Ludwigsburg Ottilie, die Tochter des Kaufmanns Rudolf Behr. Er verstarb am 30. Mai 1921 im 76. Lebensjahr in Stuttgart.

Wirken

Als vielseitiger Autor zu Themen der Veterinärmedizin veröffentlichte er zu Beginn die Werke Tierpsychologie 1881, sowie Die Entwicklung des Militär-Veterinärwesens in Württemberg, 1883. Später schrieb er zahlreiche Beiträge und ausführliche Darstellungen zur Chirurgie. Das letzte seiner Werke war die Monographie „Die Bekämpfung und Ausrottung der Maul- und Klauenseuche", 1921. Sein Atlas der tierärztlichen Operationslehre, erschienen 1908, stellt einen bleibenden historischen Wert dar.

Weitere Werke (Auswahl)

  • Tierärztliche Chirurgie. 2 Bände, 1892
  • Heilung der Kranken und Vertilgung der Maul- und Klauenseuche nach meinem System. 1914
  • Taschenbuch der tierärztlichen Hausmittel mit besonderer Berücksichtigung der Heilpflanzen nebst einer Abhandlung über: Giftpflanzen, Futterschädlichkeiten und Vergiftungen. 1919
  • Zahlreiche Veröffentlichungen in tierärztlichen Zeitschriften, vor allem in der Berliner Tierärztlichen Wochenschrift. ab 1895

Literatur

  • Adolf Hinrichsen: Das literarische Deutschland. 2. Auflage, Verlag des „Literarischen Deutschlands“ [u. a.], Berlin [u. a.] 1891
  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's?. 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909
  • Berliner Tierärztliche Wochenschrift. 37, 1921
  • Hermann Christern (Hrsg.): Deutsches Biographisches Jahrbuch. Band 3, 1921, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, Berlin [u. a.]
  • Richard Reinhardt: Die Geschichte der ehemaligen Tierärztlichen Hochschule zu Stuttgart, 1953
  • Joachim Boessneck: Hoffmann, Leonhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 433.
  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 5, Saur, München [u. a.] 1997.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hoffmann — ist ein häufiger deutscher Familienname. Namensherkunft Als Hofmann bzw. Hoffmann bezeichnete man einen zu einem Gehöft gehörigen bzw. dem Hof zu Diensten verpflichteten Bauern, gelegentlich auch einen Höfling. Sinngemäß verwandt ist die… …   Deutsch Wikipedia

  • Leonhard Moog — (* 11. Oktober 1882 in Ansbach; † 6. Januar 1962 in München) war ein deutscher Politiker (DDP, LDP) und Thüringer Finanzminister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Flucht und Schaupr …   Deutsch Wikipedia

  • List of works by E. T. A. Hoffmann — This is a chronological list of works by E. T. A. Hoffmann.1809 18251809*“Ritter Gluck [‘Chevalier Gluck’] ” (1st ed. 1809; final ed. 1819) *:First appeared with the byline “ ndash; ndash; ndash; ndash; nn” in the Allgemeine Musikalische Zeitung …   Wikipedia

  • Karl Cäsar von Leonhard — Karl Cäsar Leonhard, Lithographie von Rudolf Hoffmann, 1857 Karl Cäsar Ritter von Leonhard (* 12. September 1779 in Rumpenheim; † 23. Januar 1862 in Heidelberg) war ein deutscher Mineraloge. Er war der Vater von Gustav von Leonhard …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1898 — Die Reichstagswahl 1898 war die Wahl zum 10. Deutschen Reichstag des Deutschen Kaiserreiches. Sie fand am 16. Juni 1898 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 68% und damit etwas niedriger als bei der Reichstagswahl 1893. Alle drei sogenannten… …   Deutsch Wikipedia

  • Markus Wegner — Markus Ernst Wegner (* 11. März 1953 in Hamburg) ist deutscher Politiker, Verleger und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Politische Aktivität 3 Werke politischer Art …   Deutsch Wikipedia

  • Statt Partei — Partei­vorsitzender Robert W. Hugo Stell­vertretender Vorsitzender Dieter God Bundes­schatz­meister Rainer Pfannenschmidt …   Deutsch Wikipedia

  • Gutenberg-Bibel — der New York Public Library Die Gutenberg Bibel, wegen der 42 Zeilen auch „B42“ oder „B 42“ genannt, entstand zwischen 1452 und 1454 in Mainz. Sie wurde in der Druckerwerkstatt von Johannes Gutenberg gedruckt und gi …   Deutsch Wikipedia

  • Gutenbergbibel — Die Gutenberg Bibel der Library of Congress Die Gutenberg Bibel, wegen der 42 Zeilen auch „B42“ oder „B 42“ genannt, entstand zwischen 1452 und 1454 in Mainz. Sie wurde in der Druckerwerkstatt von Johannes Gutenberg gedruckt und gilt als eines… …   Deutsch Wikipedia

  • Osternohe — Ansicht von Osternohe aus östlicher Richtung Osternohe ist ein Pfarrdorf in der Marktgemeinde Schnaittach im Landkreis Nürnberger Land. Der in der Frankenalb gelegene Ort ist touristisches Ausflugsziel, nicht zuletzt wegen der mit 1000 Meter… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”