- Ludwig von Schlotheim
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Ludwig Karl von Schlotheim (* 22. August 1818 in Uthleben bei Sondershausen in Thüringen; † 7. April 1889 in Kassel) war ein preußischer General der Kavallerie.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Jugend
Schlotheim stammte aus dem alten thüringischen Adelsgeschlecht von Schlotheim und wurde auf dem schlotheimschen Rittergut Uthleben bei Sondershausen geboren. Er war der Sohn des königlich-sächsischen Hauptmanns a. D. und Rittergutbesitzers Günther von Schlotheim und dessen Frau Louise geb. von Hopffgarten, Tochter des Friedrich Ernst von Hopffgarten. Kurz nach seiner Geburt, am 3. September 1818, verstarb seine Mutter. Als Ludwig elf Jahre alt war verstarb im Jahr 1829 auch sein Vater, weshalb er bei Verwandten seiner Mutter im Schloss Schlotheim in Schlotheim aufwuchs.
Ludwig von Schlotheim heiratete in erster Ehe am 1. Juli 1841 in Merseburg Ida Marie von Wolff (* 2. Dezember 1819; † 14. März 1868), Tochter des königlich-preußischen Generalleutnants Carl Wilhelm von Wolff und der Gräfin Dorothea von Hardenberg. Aus dieser ersten Ehe gingen vier Kinder hervor.
Nach dem frühen Tod seiner Frau heiratete er in zweiter Ehe am 16. Juni 1873 Arianne von Heyden-Linden (* 29. Juni 1841; † 29. Dezember 1927), Tochter des großherzoglich-mecklenburgischen Kammerherrn August von Heyden-Linden und der Arianne von Maltzahn. Die zweite Ehe blieb kinderlos.
Militärischer Werdegang
Am 1. Juli 1835 trat er in das Thüringische Husaren-Regiment Nr. 12 in Kölleda ein und wurde am 11. September 1836 Secondelieutnant. Ab 1842 war er Regiments- und ab 1848 Brigadeadjutant. Er nahm 1849 als Adjutant der Reservekavallerie des 2. Armeekorps der Rheinarmee am Feldzug gegen die Aufständischen in Baden teil. Nachdem er 1853 Rittmeister geworden war und unter Leitung des damaligen Generalstabschefs des IV. Armeekorps, Oberst von Moltke seine erste Generalstabsreise gemacht hatte, wurde er 1855 in den Generalstab und zum Generalkommando des II. Armeekorps nach Stettin versetzt.
Am 27. August 1857 wurde Schlotheim im Range eines Majors zum Generalstab der 1. Garde-Division unter Prinz Friedrich Karl von Preußen in Potsdam. Dort wurde er zu den Vorbereitungen für die Umgestaltung des Heeres herangezogen. Bei deren Verwirklichung im Mai 1860 war er führend tätig, wurde aber bald darauf zum Kommandeur des zu errichtenden 2. Garde-Dragoner-Regiments „Kaiserin Alexandra von Rußland“ ernannt. Im gleichen Jahr erfolgte seine Beförderung zum Oberst.
Als Generalstabschef des VIII. Armee-Korps war Schlotheim 1865 unter Eberhard Herwarth von Bittenfeld in Koblenz eingesetzt. Er nahm 1866 am Feldzug gegen Österreich als Chef des Generalstabs der Elbarmee teil. Schlotheim wurde 1869 Kommandeur der 25. Großherzoglich Hessische Kavallerie-Brigade in Darmstadt.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war er Generalstabschef der unter dem Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen stehenden Maasarmee. Die neu gebildeten Maasarmee schlug gemeinsam mit der 3. Armee die französische Armee Patrice de Mac-Mahons, bei der sich auch Kaiser Napoléon III. befand, am 1. September 1870 in der Schlacht von Sedan. Mit der Kapitulation der französischen Truppen und der Gefangennahme des französischen Kaisers am 2. September war diese Schlacht vorentscheidend für den Ausgang des Krieges. Schlotheims Leistungen in den Kämpfen gegen das Heer Mac-Mahons und bei der Belagerung von Paris (1870–1871) fanden hohe Anerkennung und brachten ihm hohe Ehrungen.
Mit den Kompetenzen eines Divisionskommandeurs der Okkupationsarmee war Schlotheim 1871 in Nancy tätig. Er wurde 1872 Kommandeur der 17. Division in Schwerin. Im Jahr 1880 wurde er zum General der Kavallerie und Kommandierenden General des XI. Armee-Korps in Kassel ernannt.
Im Jahr 1885 feierte Schlotheim sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Ihm wurde 1888 der Schwarze Adlerorden verliehen. Er starb am 8. April 1889, wenige Tage nachdem die mit Rücksicht auf seine Gesundheit von ihm erbetene Entlassung bewilligt worden war, in seiner bisherigen Garnison in Kassel.
Auszeichnungen
Neben dem Schwarzen Adlerorden erhielt Schlotheim den Pour le Mérite, das Komturkreuz II. Klasse des Militär-St. Heinrichs-Ordens am 24. August 1870[1] sowie das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse.
Literatur
- Bernhard von Poten: Schlotheim, Karl Ludwig Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 553.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, 1963, Band V, S. 335,336, Starke Verlag
Einzelnachweise
- ↑ Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S.61
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