- Mai 1943
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Filmdaten Deutscher Titel Mai 1943 – Die Zerstörung der Talsperren Originaltitel The Dam Busters Produktionsland Vereinigtes Königreich Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1955 Länge 122 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Michael Anderson Drehbuch R. C. Sherriff Produktion Robert Clark
W. A. WhittakerMusik Louis Levy
Leighton Lucas
Eric CoatesKamera Erwin Hillier Schnitt Richard Best Besetzung - Michael Redgrave: Barnes Wallis
- Richard Todd: Guy Gibson
- Ursula Jeans: Mrs. Wallis
- Charles Carson: Doktor
- Stanley Van Beers: Sir Pye
- Colin Tapley: Dr. Glanville
- Patrick Barr: Captain Summers
- Basil Sydney: Sir Arthur Harris
- Ernest Clark: Vize-Marshall Cochrane
- Derek Farr: Captain Whitworth
- Laurence Naismith: Farmer
- Robert Shaw: Sergeant Pulford
Mai 1943 – Die Zerstörung der Talsperren (im Original The Dam Busters) ist ein britischer Kriegsfilm des Regisseurs Michael Anderson aus dem Jahr 1955. Dem Film liegen die wahren Begebenheiten der Operation Chastise, der Zerstörung mehrerer Talsperren, am 17. Mai 1943 zugrunde. Das Drehbuch basiert hierbei auf den Büchern The Dam Busters von Paul Brickhill und Enemy Coast Ahead von Geschwaderkommodore Guy Gibson. Die Uraufführung in Deutschland fand am 17. Januar 1975 im deutschen Fernsehen (ZDF) statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Ingenieur Barnes Wallis arbeitet für ein britisches Luftfahrtministerium und beim Flugzeughersteller Vickers. Zudem hat er eine Spezialbombe, die Rollbombe, entwickelt: Diese Bombe wird über dem Wasser abgeworfen und springt wie ein Kieselstein über die Oberfläche, um Torpedonetzen auszuweichen. Die Bombe soll speziell gegen Staumauern von Talsperren eingesetzt werden, weil die Bombe beim Kontakt mit der Mauer sinkt, bevor sie detoniert. Wallis errechnet, dass die angreifenden Flugzeuge extrem niedrig anfliegen müssen, damit die Bomben im richtigen Winkel auf die Wasseroberfläche auftreffen. Als er seine Ergebnisse dem Ministerium mitteilt, wird der Plan auf Grund von fehlender Produktionskapazität zu den Akten gelegt.
Der verärgerte Wallis sucht den Befehlshaber der britischen Bomberflotte, Sir Arthur Harris, auf. Zuerst ist Harris von dem Plan nicht überzeugt, doch nach einiger Zeit entdeckt er das wahre Ausmaß dieser Aktion. Es gelingt Harris, den Premierminister zu überzeugen, der damit das Projekt starten lässt.
Für diese Operation wird eine spezielle Bomberschwadron aus Lancasterbombern gebildet, die 617. Sqadron unter dem Kommando von Geschwaderkommodore Guy Gibson. Gibson rekrutiert erfahrene Besatzungsmitglieder, die Flüge bei niedriger Höhe absolviert haben. Während die Einheit trainiert, ergeben sich Probleme mit den Bomben, die durch die Wucht des Aufschlags auf dem Wasser auseinanderbrechen. Die Bomber müssen also noch niedriger anfliegen. Nach einigen Wochen Training startet die Operation Chastise.
Bei den Angriffen auf mehrere Dämme werden einige Bomber abgeschossen. Dennoch gelingt die Mission. Zwei Staudämme, die des Möhnesees und die des Edersees, brechen.
Kritiken
„Fesselnd, mit präziser Regie und sehr menschlich gezeichneten Figuren, übergeht der Film jedoch völlig die unvorhergesehenen Folgen der nur vermeintlich kriegswichtigen Operation für die Zivilbevölkerung.“
– Lexikon des internationalen Films [1]
„Packendes Kriegsdrama nach Tatsachen.“
Auszeichnungen
- Oscarverleihung 1956: Nominierung in der Kategorie Beste visuelle Effekte – George Blackwell und Gilbert Taylor
- British Film Academy Award 1956: Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Bester britischer Film und Bestes Drehbuch
Hintergrund
Die Außenaufnahmen des Films wurden an Talsperren im Peak District National Park, Derbyshire, gedreht. Die Szenen der Bombentests wurden in den gleichen Tanks des National Physical Laboratory in Teddington gedreht, in denen sie zwölf Jahre vorher auch stattfanden.
In der englischen Originalfassung des Films bringt der gleiche Sprecher die Nachricht von der Operation über den Äther wie am 18. Mai 1943.
In einer im Abspann nicht erwähnten Kleinrolle als Wachsoldat ist Patrick McGoohan zu sehen. Diese Rolle war sein Debüt auf der Kinoleinwand. Für Robert Shaw war es die zweite Kinofilmrolle (die erste, bei der er erwähnt wurde).
Der militärische Berater des Films war Captain J. N. H. Whitworth.
Regisseur George Lucas wurde durch die Angriffsszenen für sein Finale von Krieg der Sterne (1977) beeinflusst. Einige Szenen des Angriffs auf den Todesstern sind im Ablauf und Aufbau den Angriffsszenen in diesem Film nachempfunden. Ebenso sind sich einige Dialogszenen in den Originalfassungen beider Filme ähnlich.
Im 1982 entstandenen Kinofilm The Wall mit der Musik von Pink Floyd läuft im Hotelzimmer des Protagonisten wiederholt der Fernseher mit Szenen aus The Dam Busters. Beiden Filmen ist gemein, dass sie schildern wie mit allen Mitteln versucht wird, eine Mauer bzw. Wand zu durchbrechen.
Historische Fakten
Personen
Geschwaderkommodore Guy Gibson (1918–1944) war der erste Kommandeur der 617. Squadron. Für seinen Erfolg bei der Operation Chastise wurde er mit dem Victoria Cross ausgezeichnet. Am 19. September 1944 starb er bei einem Absturz seiner Maschine bei einem Erkundungsflug über Belgien.
Sir Barnes Neville Wallis (1887–1979) war ein Ingenieur und Wissenschaftler, der die Rollbomben entwickelte, mit denen die Talsperren bombardiert wurden.
Sir Arthur Travers Harris (1892–1984) war der Oberkommandierender des britischen Bomberkommandos, sowie Luftmarschall der britischen Royal Air Force. Er war maßgeblich an der Entwicklung des sogenannten Feuersturms beteiligt, bei der entstehende Brände nach den Bombenabwürfen zu großen Feuerwalzen werden sollten. Er, der auch Bomber-Harris genannt wurde, ordnete neben dem „Tausend-Bomber-Angriff“ auf Köln auch die Bombardierung von Hamburg, Dresden, Pforzheim, Mainz, Würzburg und Hildesheim an. Im September 1945 quittierte er nach einem Streit mit dem Premierminister Clement Attlee seinen Dienst und wanderte nach Südafrika aus.
Operation Chastise
Bei der Operation Chastise (zu deutsch: Züchtigung) wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 von der 617. Squadron der RAF die Staumauern von Möhnesee, Edersee und Sorpesee angegriffen. Die Staudämme von Möhne- und Edersee wurden zerstört, der Angriff auf die Staumauer des Sorpesees schlug fehl. Bei dem Angriff starben bis zu 2.400 Menschen am Boden, viele von ihnen in einem der Möhne nahegelegenen Kriegsgefangenenlager. Am Angriff waren 133 Soldaten der RAF beteiligt. 53 starben, drei sprangen mit dem Fallschirm ab und kamen in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Weblinks
- Mai 1943 – Die Zerstörung der Talsperren in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kurzkritik der Variety (englisch)
- Kritik der BBC (englisch)
- Richard Luck von Channel 4 (englisch)
- Derek Adams vom Time Out Filmguide (englisch)
- Filmplakate verschiedener Länder
- Website der 617. Squadron
Literatur
- Paul Brickhill: The Dam Busters. Englische Ausgabe. Pan, 1999, ISBN 0-330-37644-6.
- Guy Gibson: Enemy Coast Ahead. Englische Ausgabe. Crecy, 1998, ISBN 0-907579-62-0.
- Susan Ottaway: Dambuster: A Life of Guy Gibson, VC, DSO*, DFC. Englische Ausgabe. Pen & Sword, 2007, ISBN 1-84415-605-2.
- John Sweetman: The Dambusters Raid. Cassell, 1999, ISBN 0-304-35173-3.
- Helmuth Euler: Als Deutschlands Dämme brachen. Die Wahrheit über die Bombardierung der Möhne-Eder-Sorpe-Staudämme 1943. Motorbuch, Stuttgart 1975, ISBN 3-87943-367-4.
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)
- ↑ http://www.cinema.de/film_aktuell/filmdetail/film/?typ=inhalt&film_id=609181
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