Mallerstetten

Mallerstetten
Mallerstetten
Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 33′ O49.04972222222211.545833333333493Koordinaten: 49° 2′ 59″ N, 11° 32′ 45″ O
Höhe: 493–498 m ü. NN
Postleitzahl: 92345
Vorwahl: 08464
Mallerstetten

Mallerstetten ist ein Ortsteil der Gemeinde Dietfurt an der Altmühl im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Dorf liegt nordwestlich vom Gemeindesitz auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb an der nach Hebersdorf weitergehenden Kreisstraße NM 15.

Geschichte

„Malcherstetten“ (= die Wohnstätten des Malcher) wurde in der Auseinandersetzung des Bischofs von Eichstätt mit den bayerischen Herzögen Rudolph und Ludwig um das Hirschberger Erbe im Gaimersheimer Spruch 1305 dem Bischof zugesprochen. Das Hochstift besaß später nur einen einzigen Hof im Dorf und die Vogtei über ihn; der Hof zinste an das Kastenamt Beilngries des unteren Stifts. Infolge des Dreißigjährigen Krieges lag er 1644 öde. Beim Erwerb Tögings durch das Hochstift 1584 erhielt der Bischof den Zehent auf zwei bayerische Höfe und einem Gültacker. Im 17. Jahrhundert finden sich Schreibweisen des Ortsnamens wie Mallerstötten, Mallmerstöttn, Mallstöttn.

Bei der Kreiseinteilung Bayerns im Jahr 1808 gehörte das Dorf zum Steuerdistrikt Hebersdorf, der zunächst dem Landgericht Neumarkt in der Oberpfalz (im Oberdonaukreis) zugeteilt war und später zum Landgericht Riedenburg kam (im Regenkreis; 1837 in Oberpfalz umbenannt). Dabei blieb es bis zur bayerischen Gebietsreform 1972, bei der sich Mallerstetten der Stadt Dietfurt an der Altmühl anschloss und seitdem zum Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz gehört, da der Landkreis Riedenburg aufgelöst wurde.

1933 hatte der Ort 189 und 1939 176 Einwohner.

Katholische Kirche St. Georg

Die Hainsberger Filialkirche St. Georg in Mallerstetten wurde wohl im 17. Jahrhundert unter Verwendung des Turmes (mit Treppengiebeln und Satteldach) der gotischen Vorgängerkirche neu erbaut. Am 18. September 1864 erfolgte eine neue Weihe der Chorturmkirche. Die Ausstattung ist neuromanisch (Hauptaltar und zwei Seitenaltäre) mit Altarbildern der Zeit. Von den beiden flankierenden Hochaltarstatuen ist die rechte eine „bessere Arbeit um 1500“ (Mader, Kunstdenkmäler, S. 83); sie stellt den hl. Augustinus als Bischof dar. An der linken Langhauswand hängt eine Figurengruppe Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen (um 1650). Das Geläute besteht aus zwei Glocken von 1956.

Kapelle in Stetterhof

Sonstiges

  • In der Flur „Felsenschachen“ befinden sich mindestens 19 und in der Flur „Kühstelle“ mindestens 20 vorgeschichtliche Grabhügel.
  • Am Weg nach Kevenhüll und am Weg nach Hainsberg steht jeweils ein nachmittelalterliches Steinkreuz. Am Weg nach Hainsberg findet man zudem eine steinerne Martersäule von 1576.
  • Circa 1400 m südöstlich der Kirche Mallerstetten ist der Burgstall „Auf der Schmalzen“ nachgewiesen.
  • Zwischen Mallerstetten und Hainsberg soll sich der Ort „Lochdorf“ befunden haben, der 1305 erstmals urkundlich erwähnt ist und wohl im Dreißigjährigen Krieg abgegangen ist. Um ihn rankt sich die Sage, der Ort sei von der Erde „verschluckt“ worden.
  • In Stetterhof in der Gemarkung Mallerstetten befindet sich eine Kapelle „Mariä Unbefleckte Empfängnis“ von 1908.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Mallerstetten
  • Katholische Landjugend-Bewegung Hainsberg/Mallerstetten
  • Obst- und Gartenbauverein Mallerstetten
  • Junggesellenverein Isidor

Literatur

  • Felix Mader: Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg. Eichstätt: Brönner & Daentler 1940, S. 210
  • Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. II. Amtsgericht Riedenburg. 1928 (Nachdruck 1982, ISBN 3-486-50442-8.) S. 83
  • Historischer Atlas von Bayern. Altbayern. Reihe I Heft 16: Neumarkt. Franken Reihe I Heft 6: Eichstätt. In: Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dietfurt an der Altmühl — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz — Die Liste der Orte im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz listet die amtlich benannten Gemeindeteile (Hauptorte, Kirchdörfer, Pfarrdörfer, Dörfer, Weiler und Einöden) im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz auf.[1] Systematische Liste Alphabet der …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirksamt Hemau — (1862 1879) Basisdaten Land: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Verwaltungssitz: Hemau Fläche: 712,63 km² Einwohner: 32.753 (1. Dezember 1871) …   Deutsch Wikipedia

  • Dietfurt a.d.Altmühl — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Riedenburg — Lage in Bayern Der Landkreis Riedenburg gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz. Der Landkreis (Kfz Kennzeichen RID) hatte vor der A …   Deutsch Wikipedia

  • Töging (Dietfurt) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Arnsdorf (Dietfurt an der Altmühl) — Arnsdorf Gemeinde Dietfurt an der Altmühl Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Burgruine Ödenburg (Hainsberg) — p1 Burgruine Ödenburg Alternativname(n): Vermutlich Burg Hainsberg Entstehungszeit: Frühromanik Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltu …   Deutsch Wikipedia

  • Eichelhof (Dietfurt an der Altmühl) — Eichelhof Gemeinde Dietfurt an der Altmühl Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Eutenhofen (Dietfurt an der Altmühl) — Eutenhofen Gemeinde Dietfurt an der Altmühl Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”