Gaimersheim

Gaimersheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Gaimersheim
Gaimersheim
Deutschlandkarte, Position des Marktes Gaimersheim hervorgehoben
48.81666666666711.366666666667384
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 384 m ü. NN
Fläche: 28,21 km²
Einwohner:

11.336 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 402 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85080
Vorwahl: 08458
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 126
Marktgliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 3
85080 Gaimersheim
Webpräsenz: www.gaimersheim.de
Bürgermeisterin: Andrea Mickel (SPD)
Lage des Marktes Gaimersheim im Landkreis Eichstätt
Landkreis Donau-Ries Landkreis Roth Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Regensburg Landkreis Kelheim Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Ingolstadt Haunstetter Forst Adelschlag Altmannstein Beilngries Böhmfeld Buxheim (Oberbayern) Denkendorf (Oberbayern) Dollnstein Egweil Eichstätt Eitensheim Gaimersheim Großmehring Hepberg Hitzhofen Kinding Kipfenberg Kösching Lenting Mindelstetten Mörnsheim Nassenfels Oberdolling Pollenfeld Pförring Schernfeld Stammham (bei Ingolstadt) Titting Walting Wellheim WettstettenKarte
Über dieses Bild

Gaimersheim ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gaimersheim liegt in der Region Ingolstadt. Das Gemeindegebiet zieht sich vom Nordwesten Ingolstadts bis zum Reisberg. Im Westen grenzt der Markt an Eitensheim und im Osten an Wettstetten.

Es existieren folgende Ortsteile: Gaimersheim mit Angermühle, Gabel, Kraiberg und Rackertshofen sowie Lippertshofen mit Reisberg.

Der Ortsteil Mittlere Heide grenzt unmittelbar an den Ingolstädter Ortsteil Friedrichshofen an, mit dem er eine bauliche Einheit bildet.

Auf Gaimersheimer Flur beginnt der Naturpark Altmühltal[2].

Nachbarorte und -gemeinden

Geschichte

Es finden sich zahlreiche Funde früher Besiedelung auf Gaimersheimer Flur: Erste Funde gibt es aus Paläolithikum und Neolithikum. An der Straße von Gaimersheim nach Rackertshofen wurden Gräber aus der späten Bronzezeit (Urnenfelderkultur) entdeckt. Weitere Funde gibt es aus Hallstattzeit und La-Tène-Zeit. Neben weiteren römischen Funden wurde an der Straße nach Böhmfeld eine Villa rustica ausgegraben.

Urkundliche Erwähnung: Im so genannten Geisenfelder Urbar aus dem Jahre 1300 wird ein Meierhof in Gaimersheim erwähnt - diese Urkunde befindet sich im Hauptstaatsarchiv in München. In diesem Urbar ist auch die erste Erwähnung als Markt niedergeschrieben.

Das Marktrecht wurde 1699 durch den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel bestätigt. Der Ort verfügte auch über die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit, resultierend aus seiner Zugehörigkeit zum Kloster Geisenfeld.

Die Marktgemeinde Gaimersheim gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Vohburg des Kurfürstentums Bayern. Gaimersheim besaß ein Marktgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten. Ebenfalls befand sich hier eine Schranne des kaiserlichen Landgerichts Hirschberg. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Um 1870 erhielt Gaimersheim einen eigenen Bahnhof, als die Eisenbahnlinie München-Ingolstadt-Nürnberg südlich am Markt vorbeigeführt wurde.

Im 19. Jahrhundert wurde das Fort von der Tann in der südlichen Gemarkung errichtet, das zum Befestigungskranz der bayerischen Landesfestung Ingolstadt gehörte. Nach dem Zweiten Weltkrieg sprengten die amerikanischen Besatzungstruppen das Fort, wie die meisten dieser Bauart aus dem Festungsring Ingolstadt. Altbürgermeister Sebastian Schiebel hatte gleichzeitig die Aufgabe, eine große Zahl von Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland in Gaimersheim anzusiedeln. So entstand im Vorbereich um das ehemalige Fort von der Tann eine Siedlung, Kraibergsiedlung genannt, die auch heute noch fast authentisch mit ihren kleinen Doppelhäusern mit Spitzdach erhalten ist und die neben dem Altort die zweite Keimzelle der Siedlungstätigkeit in Gaimersheim bildet.

Im Rahmen der Gebietsreform kommt 1976 die ehemalige Nachbargemeinde Lippertshofen zu Gaimersheim.

Gaimersheim konnte in der Folge, nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zu Ingolstadt, immer mehr an Einwohnern gewinnen. Mittlerweile ist der Markt Gaimersheim mit seinen 11.114 Einwohnern vor Beilngries (8.652 Einwohner) und hinter Eichstätt (14.103 Einwohner) die zweitgrößte Ortschaft im Landkreis Eichstätt. (Stand Dezember 2008)

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte (Anzahl Einwohner):

  • 1970: 5.229
  • 1980: 7.015
  • 1987: 7.758
  • 1990: 8.436
  • 2000: 10.105
  • 2005: 10.956
  • 2007: 11.033
  • 2009: 11.127
  • 2010: 11.336

Vereine

Im Markt Gaimersheim sind mittlerweile 82 eingetragene Vereine gemeldet. Zu deren wichtigsten gehören die Sportvereine im Markt (TSV Gaimersheim und ST Kraiberg).

Rathaus von Gaimersheim
Die Kath. Pfarrkirche von Gaimersheim

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat von Gaimersheim hat 24 Mitglieder.

  • CSU 11 Sitze
  • SPD 8 Sitze
  • FW 4 Sitze
  • FDP / Parteifreie Bürger 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

  • 1946–1960: Sebastian Schiebel (CSU)
  • 1960–1984: Martin Meier (SPD)
  • 1984−2008: Anton Knapp (CSU) - seit 2008 Landrat des Landkreis Eichstätt
  • ab 2008: Andrea Mickel (SPD)

Wappen

Blasonierung: „In Rot auf grünem Schildfuß eine silberne Kirche in perspektivischer Seitenansicht mit blauen Dächern, die beiden Flankentürme links am Langhaus mit zwei schwarzen Schalllöchern unter dem Dachrand und einem schwarzen Fenster darunter, mit je einer goldenen Turmkugel abgeschlossen, auf dem rechten Langhausdachende ein goldenes Kreuz, rechts in der Langhauswand neben zwei mittigen schwarzen Bogenfenstern ein schwarzes Portal, zu dem fünf silberne Stufen führen.“

Gemeindepartnerschaften

Gaimersheim unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit der sächsischen Stadt Seifhennersdorf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Während Gaimersheim noch bis zum Jahr 1950 den Charakter einer gewerblich-landwirtschaftlichen Mischgemeinde besaß, ist die Marktgemeinde heute geprägt von ihren Gewerbegebieten und der räumlichen Nähe zur am Ingolstädter Stadtrand zu Gaimersheim gelegenen AUDI AG. In den Gewerbegebieten haben sich neben der Edeka Südbayern daher auch einige Automobilzulieferer angesiedelt. Heute gibt es nahezu nur noch Nebenerwerbslandwirte in Gaimersheim.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 8191 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 3548 T€. Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 20, im Produzierenden Gewerbe 1510 und im Bereich Handel und Verkehr 1001 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 874 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3567. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 10 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 51 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1424 ha. Davon waren 1333 ha Ackerfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 350 Kindergartenplätze mit 373 Kindern
  • Grundschule Gaimersheim
  • Mittelschule Gaimersheim] (ehemals Hauptschule)
  • Gymnasium Gaimersheim (Zweckverband mit Ingolstadt, eröffnet zum Schuljahr 2010/2011)
  • Außenstelle der VHS Ingolstadt
  • Öffentliche Bücherei im Rathaus

Kultur

  • Heimatmuseum im Winterbauer-Anwesen
  • Backhaus: Veranstaltungsort der Gemeinde Gaimersheim
  • Galerie 17

Freizeiteinrichtungen

  • Naturlehrpfad am Reisberg
  • Badelandschaft Aquamarin (Hallen- und Freibad)
  • EDEKA Ballsporthalle
  • Xaver-Ernst-Sportanlage und Sportheim des TSV Gaimersheim
  • Tennisanlage TSV Gaimersheim
  • Tennisanlage TV Ingolstadt (an der Gabel)
  • Sander Tennishalle
  • "no fear" offener Jugendtreff
  • Schützenverein "Hubertus"

Soziale Einrichtungen

  • Caritas-Altenheim "St. Elisabeth"
  • Caritas-Sozialstation (Sozialstation und katholischer Krankenpflegeverein; im Haus: Ingolstädter Tafel e.V.)

Verkehr

In unmittelbarer Nähe der Stadtmitte befindet sich ein Bahnhof der Bahnstrecke Ingolstadt-Eichstätt der Deutschen Bahn. Die Buslinien 50, 55 und 85 der INVG verbinden Gaimersheim mit Ingolstadt werktags in einem 30-Minuten-Takt.

Von der A9 kommend ist Gaimersheim über die Ausfahrt Lenting zu erreichen.

Die Nordumgehung Gaimersheim wurde im Juni des Jahres 2011 dem Verkehr übergeben. Sie zweigt bei Eitensheim von der B13 in östliche Richtung ab Richtung Wettstetten bzw. Lenting zur Ausfahrt Lenting. Die Ausfahrt heißt hier „Eitensheim-Nord/Gaimersheim-Nord/Lenting“. Eine Südumgehung ist noch in Planung.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.naturpark-altmuehltal.de

Weblinks

 Commons: Gaimersheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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