- Zell (Dietfurt an der Altmühl)
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Zell Gemeinde Dietfurt an der AltmühlKoordinaten: 48° 59′ N, 11° 36′ O48.98222222222211.597222222222478Koordinaten: 48° 58′ 56″ N, 11° 35′ 50″ O Höhe: 478–494 m ü. NN Postleitzahl: 92345 Vorwahl: 08468 Zell ist ein Ortsteil der Gemeinde Dietfurt an der Altmühl im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorf liegt südlich vom Gemeindesitz auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb. Von der B 299 zweigt eine Straße über den Nachbarort Wolfsbuch nach Zell ab, die weiter zum Nachbarort Arnsdorf bzw. nach Deising ins Altmühltal führt.
Geschichte
In der Zeller Flur befinden sich zahlreiche vorgeschichtliche Grabhügel.
Ursprünglich gehörte das Dorf zur Grafschaft Hirschberg und wurde mit dem Aussterben der Grafen 1305 im Gaimersheimer Schiedsvertrag dem Herzogtum Bayern zugesprochen. 1309 schenkten die Herzöge Rudolph und Ludwig der Kirche von Zell eine Hub mit Wald. 1367 übertrugen die Abenberger ein Eigengut in Zell dem Spital in Essing. 1432 schenkte Herzog Wilhelm III. von Bayern das Patronatsrecht und den Besitz der Kirche von Zell dem Johanniterkloster in Altmühlmünster.
Nach er Säkularisation gehörte das Dorf zum 1803 errichteten Landgericht Riedenburg im Altmühlkreis (ab 1808; ab 1810 zum Regenkreis, 1837 in Oberpfalz umbenannt). 1838 bestand Zell aus 47 Häusern mit 240 Bewohnern. Bei der Errichtung der Bezirksämter kam das Pfarrdorf 1862 zum Bezirksamt Hemau. 1879/80 wechselte Zell mit dem abgetrennten Amtsgericht (und späteren Landkreis) Riedenburg zum neuen Oberpfalz|oberpfälzischen Bezirksamt (und späteren Landkreis) Beilngries.
1933 hatte der Ort 301 Einwohner, 1939 280. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde Zell zum 1. Juli 1972 Ortsteil der Stadt Dietfurt im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt.
Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Die frühgotische Kirche inkorporierte am 12. November 1433 Bischof Konrad von Regensburg der Kommende zu Altmühlmünster. 1646 ist mit Georg Hollner erstmals ein Zeller Pfarrer namentlich bekannt. Die heutige Kirche ist fast zur Gänze ein Neubau von 1750; der ursprüngliche Chorturm (heute östlich des Chores; mit Spitztonne, die bunt glasierte Ziegeln aufweist) wurde zur Sakristei umfunktioniert. Den Riß lieferte 1747 der Riedenburger Maurermeister Georg Fuchs. Der quadratische Chor ist eingezogen und hat ein Kreuzgewölbe. Das 1903 nach Westen verlängerte Langhaus ist flachgedeckt. Die Kirche hat eine barocke Ausstattung: Der viersäulige Hochaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts zeigt im Altarbild die Aufnahme Mariens in den Himmel und flankierend zwischen den Säulenpaaren die Heiligenfiguren Wendelin und Isidor. Die beiden zweisäuligen Seitenaltäre stammen von 1678; auf dem linken, dem Marienaltar, stehen Holzstatuen der hl. Maria, der hl. Katharina und der hl. Barbara, „gute Arbeiten vom Ende des 15. Jahrhunderts“ (Hofmann/Mader, S. 156), auf dem rechten Holzfiguren des hl. Papstes Gregor und des hl. Blasius aus der gleichen Zeit. Aus dem 15. Jahrhundert stammt auch ein gotisches Kalkstein-Taufbecken mit Rebengewinde-Verzierung. in den Deckengemälden sind die Geburt Jesu, die Kreuzigung Jesu, die Krönung Mariens und symbolisch die sieben Sakramente dargestellt.
Eine Glocke von 1628 stammt vom Münchner Geschütz- und Glockengießer Bartholomäus Wenglein, eine weitere stammte von 1668 von Kaspar Haslauer in Ingolstadt. Drei neue Glocken kamen 1952 hinzu.
Die Pfarrei Zell mit 527 Katholiken (Stand: 2001) gehört zum Bistum Regensburg. Der Pfarrer der Pfarrei Altmühlmünster-Mühlbach-Zell wohnt in Zell.
Wirtschaft
Im Ort gibt es unter anderem ein Omnibus-, ein Bauunternehmen und einen Landgasthof.
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Zell
- Katholische Landjugendbewegung Arnsdorf/Zell
- Kriegerverein Zell
- Zeller Stockclub 1981 e.V. mit 1997 errichteter Stocksporthalle
- Spielvereinigung Wolfsbuch/Zell, gegründet 1966
- Obst- und Gartenbauverein Zell
Literatur
- Zell. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Regensburg 1938, S. 373-376
- Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. II. Amtsgericht Riedenburg. 1908 (Nachdruck 1982, ISBN 3-486-50443-6) S. 156f.
- Franz Kerschensteiner: Dietfurt a. d. Altmühl. Treuchtlingen 1999, S. 86f.
Weblinks
Amtlich benannte Gemeindeteile des Marktes Dietfurt a.d.AltmühlDietfurt a.d.Altmühl | Ambergerhof | Arnsdorf | Blauhof | Eichelhof | Einsiedel | Eutenhofen | Griesstetten | Grögling | Gundelshofen | Haahof | Haas | Hainsberg | Hallenhausen | Hebersdorf | Mallerstetten | Martlhof | Mitteldorf | Mühlbach | Mühlthal | Muttenhofen | Oberbürg | Ottmaring | Parleithen | Pestenrain | Predlfing | Sankt Bartlmä | Schweinkofen | Staadorf | Stetterhof | Töging | Unterbürg | Vogelthal | Voglmühle | Wildenstein | Wimpasing | Zell
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