- Manfred Krüger
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Manfred Krüger (* 23. Februar 1938 in Köslin) ist ein deutscher Gelehrter. Er war 1980 – 2010 Professor für Philosophie an der Fachhochschule Ottersberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Vertreibung 1945 aus der pommerschen Heimat (Köslin) und Schulzeit in der Kaspar Hauser Stadt Ansbach studierte er 1957 – 1965 in Heidelberg und Tübingen vor allem Philosophie, Germanistik und Romanistik. Am meisten hat er gelernt von Hans Robert Jauss (Literaturwissenschaft), Otto Friedrich Bollnow (Philosophie), Diether Lauenstein (Theologie) und Nora Ruhtenberg (Malerei). 1960 absolvierte er die Philosophische Staatsprüfung bei Walter Schulz und promovierte 1965.
Leistungen
Seine wissenschaftliche Laufbahn
- 1966 – 1973 wissenschaftlicher Assistent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit Lehrauftrag für französische Literaturwissenschaft
- Seit 1969 Mitarbeit in der Sektion für Schöne Wissenschaften am Goetheanum
- 1971 Gründung des Seminars für Geisteswissenschaft in Nürnberg im Rahmen der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V. (Lehr- und Forschungsauftrag für Philosophie, Anthroposophie und Schöne Wissenschaften)
- 1975 – 1986 Gastdozent am Institut für Waldorf-Pädagogik in Witten
- 1980 – 2010 Lehrauftrag für Philosophie an der Fachhochschule Ottersberg (seit 1986 als Professor)
- 2000 – 2006 Gastdozent für Anthroposophie, Philosophie und Waldorfpädagogik im Rahmen einer Waldorflehrerausbildung in Tokyo
- 2004 Gastdozent für Kunstgeschichte an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter
Forschungsschwerpunkte Krüger forschte und publiziert in den Bereichen Philosophie, Theologie, Anthroposophie, Literatur- und Kunstgeschichte. Dabei strebt er die Vereinigung von Wissenschaft, Kunst und Religion an, in dem Sinn wie Johann Gottfried Herder den Ausdruck „Schöne Wissenschaft“ geprägt und Rudolf Steiner ihn erneuert hat. Begriffe wie Initiation und Reinkarnation hat Manfred Krüger als „Darstellung und Deutung des Todes“ im Werk von Gérard de Nerval herausgearbeitet. Mit dem leitenden Gesichtspunkt der Initiation untersuchte er auch „Wandlungen des Tragischen“. Am Werk des Kirchenvaters Origenes, bezugnehmend vor allem auf den Matthäuskommentar, entwickelte er, dass die Idee der Wiederverkörperung, wie sie Lessing und Steiner denken, in der Auferstehung Jesu Christi ihren Ursprung hat, zur „Ichgeburt“ führt und entsprechend von der alten Seelenwanderungslehre zu unterscheiden ist (1996). Die „Verklärung auf dem Berge“ hat er als Quelle für eine christliche Ästhetik gedeutet (2003). Im Werk des Novalis zeigten sich ihm „Wege zu höherem Bewusstsein“ (2008). Am Werk Albrecht Dürers hat er Mystik, Selbsterkenntnis und Christussuche als lebenslange Grundstimmung aufgezeigt (2009). In seinen Steinerstudien (1983, 1988, 2009) steht der Begriff der Meditation im Mittelpunkt.
Schriften (Auswahl)
- Gérard de Nerval – Darstellung und Deutung des Todes. Kohlhammer, Stuttgart 1966.
- Eugène Ionesco. In: Lange, Wolf-Dieter (Hrsg.): Französische Literatur der Gegenwart. A. Kröner, Stuttgart 1971, ISBN 978-3-5203-9801-7
- Wandlungen des Tragischen – Drama und Initiation. Freies Geistesleben, Stuttgart 1973, ISBN 978-3-7725-0631-4
- Bilder und Gegenbilder – Versuch über Moderne Literatur. Freies Geistesleben, Stuttgart 1978, ISBN 978-3-7725-0693-2
- Nora Ruhtenberg – Bilder aus innerem Schauen. Freies Geistesleben, Stuttgart 1976.
- Das französische Drama 1880 – 1920. In: Neues Handbuch der Literaturwissenschaft, 19, Jahrhundertende – Jahrhundertwende. H. Hinterhäuser (Hrsg.), Athenaion, Wiesbaden 1976, ISBN 978-3-7997-0135-8
- Literatur und Geschichte – Über die Kunst, das Vergangene als künftig zu denken. Freies Geistesleben, Stuttgart 1982, ISBN 978-3-7725-0048-0
- Meditation – Erkenntnis als Kunst. Ogham, Stuttgart 1983, 3. erw. Aufl. Dornach 2002 ISBN 978-3-7235-0813-8
- Meditation und Karma. Einführung in die Anthroposophie als Gralswissenschaft. Goetheanum, Dornach 1988, ISBN 978-3-7235-0456-7
- Ichgeburt. Origenes und die christliche Idee der Wiederverkörperung von Pythagoras bis Lessing. Georg Olms, Hildesheim 1996, ISBN 978-3-4871-0101-9
- Das Ich und seine Masken – Zur Frage nach der Wahrheit. Kastalia, Bodenkirchen 1997, ISBN 978-3-9805-9020-4
- Die Verklärung auf dem Berge – Erkenntnis und Kunst. Georg Olms, Hildesheim 2003, ISBN 978-3-4871-1868-0
- Michael – Imaginationen eines Erzengels. Pforte, Dornach 2007, ISBN 978-3-85636-178-5
- Novalis – Wege zu höherem Bewusstsein. Freies Geistesleben, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7725-1717-4
- Der Güter Gefährlichstes – Die Sprache. Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-7725-2374-8
- Mysteriendramatik im Seelenraum. Wege der Selbsterkenntnis in Geistgemeinschaft. Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 2009, ISBN 978-3-7274-5333-5
- Albrecht Dürer – Mystik, Selbsterkenntnis, Christussuche. Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-7725-2375-5
- Innere Ruhe – Christus im Seesturm. Goetheanum, Dornach 2010, ISBN 978-3-7235-1357-6
Weblinks
Literatur von Manfred Krüger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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