Meiringen-Reichenbach-Aareschlucht-Bahn

Meiringen-Reichenbach-Aareschlucht-Bahn
Meiringen Bahnhof–Aareschlucht
Streckenlänge: 2,77 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 500 Volt =
Maximale Neigung: 39 
Minimaler Radius: 20 m
Legende
BSicon uexKBHFa.svg 0,00 Meiringen Bahnhof
BSicon uexHST.svg 0,10 Bären
BSicon uexHST.svg 0,30 Kirchgasse
BSicon uexHST.svg 0,40 Post
BSicon uexHST.svg 0,50 Langgasse
BSicon uexHST.svg 0,70 Alpbach
   
Meiringen-Innertkirchen-Bahn
BSicon uexWBRÜCKE.svg 1,00 Aare (36 m)
BSicon uexBHF.svg 1,40 Reichenbach
BSicon uexHST.svg 1,60 Lauibach
BSicon uexHST.svg 2,00 Schulhaus Willigen
BSicon uexHST.svg 2,30 Aaresteg
BSicon uexKBHFe.svg 2,77 Aareschlucht

Die Meiringen-Reichenbach-Aareschlucht-Bahn, abgekürzt MRA, war eine 2,77 Kilometer lange Strassenbahn im Schweizer Haslital. Betrieben wurde sie von der gleichnamigen Aktiengesellschaft. Sie verband zwischen 1912 und 1956 Meiringen mit dem Reichenbachfall, der Reichenbachfall-Bahn und der Aareschlucht und verkehrte nur im Sommerhalbjahr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Obwohl es schon Ende der 1890er-Jahre erste Bestrebungen für eine Strassenbahn zum touristisch interessanten Reichenbachfall und zur Aareschlucht gab, verzögerte sich die Eröffnung der Strecke wegen Konkurrenzkämpfen um die Konzession, Streitigkeiten über die Streckenführung und Verzögerungen bei der Beschaffung des Baumaterials. So konnte die Strecke erst am 24. August 1912 eröffnet werden, fuhr anfangs aber mit angemieteten Fahrzeugen der Albisgütlibahn (AGB) und auf zwei Weichen der Trambahn Luzern. Erst im folgenden Sommer konnte der endgültige Betrieb aufgenommen werden. Die Auslastung lag über den Erwartungen. An beiden Streckenenden befand sich je eine Wendeschleife, das Depot war beim Bahnhof Meiringen. Inklusive der beiden Schleifen betrug die Gleislänge 3,012 Kilometer, zusätzlich existierten 89 Meter Ausweich- und 231 Meter Abstellgleise.[1] Eine einfache Fahrt dauerte zwöf Minuten.

Durch Ausbruch des Ersten Weltkrieges fielen die Fahrgäste aus dem Ausland weg und der Betrieb wurde daher 1915 nicht wieder aufgenommen. Erst 1920 ging die Bahn wieder in Betrieb, war in den Folgejahren jedoch nicht mehr so erfolgreich wie nach der Eröffnung. Dies lag unter anderem an der aufkommenden Konkurrenz durch das Automobil.

Wegen des Zweiten Weltkrieges war der Betrieb ab 1940 wieder unterbrochen, wurde jedoch ab 1941 mit reduzierter Taktfrequenz wieder aufgenommen. In den Folgejahren waren die Einnahmen meist niedrig, weswegen die Wartung der Gleisanlagen eingeschränkt werden musste. 1946 erhielt die Meiringen-Innertkirchen-Bahn die Konzession für den Personenverkehr und wurde zu einem ernsten Mitbewerber. Da sich der Zustand der Strecke fortan immer weiter verschlechterte, wurde der Betrieb am 16. September 1956 eingestellt. Noch im gleichen Jahr erfolgte die Stilllegung der Strecke, 1958 wurde sie abgebrochen.

Fahrzeuge

Der Ce 2/2 3 vor dem Hotel Krone in Meiringen
Beschreibung Typ Nummern Baujahr Einsatzjahre Hersteller Bemerkungen
Motorwagen Ce 2/2 1–4 1907 1912–1913 SWS / MFO von der AGB angemietet
Motorwagen Ce 2/2 1–3 1913 1913–1956 SWS / MFO
Sommerbeiwagen C2 21–24 1912 1912–1956 SWS 1947/48 von grün auf blau/weiss umlackiert und in 4–7 umnummeriert

Literatur

  • Sandro Sigrist: Trambahn Meiringen–Reichenbach–Aareschlucht. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2000. ISBN 3-907579-17-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Anlagen der MRA auf tram-museum-archiv.ch

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