Meiringen

Meiringen
Meiringen
Wappen von Meiringen
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Interlaken-Oberhasliw
Gemeindenummer: 0785i1f3f4
Postleitzahl: 3860
UN/LOCODE: CH MEI
Koordinaten: (657158 / 175539)46.7286068.186384595Koordinaten: 46° 43′ 43″ N, 8° 11′ 11″ O; CH1903: (657158 / 175539)
Höhe: 595 m ü. M.
Fläche: 40,7 km²
Einwohner: 4548 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.meiringen.ch
Bahnhofstrasse

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Karte
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Über dieses Bild
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Meiringen ist eine Einwohnergemeinde im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli im Kanton Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Meiringen um 1900

Meiringen liegt im östlichen Berner Oberland, im Haslital am Oberlauf der Aare, die nach Westen zum Brienzer See hin abfliesst. Der Ort liegt am Fuss verschiedener Pässe, die Übergänge über die umgebenden Gebirgsketten ermöglichen: Im Osten der Sustenpass in den Kanton Uri, im Südosten der Grimselpass in den Kanton Wallis und im Nordwesten der Brünigpass in den Kanton Obwalden. Durch das Reichenbachtal führt ein Übergang über den Pass Grosse Scheidegg nach Grindelwald, der jedoch für den privaten KFZ-Verkehr gesperrt ist.

Meiringen grenzt im Osten an die Gemeinden Hasliberg, Innertkirchen und Schattenhalb, im Westen an die Gemeinden Brienzwiler, Brienz und Grindelwald und im Norden an die Gemeinde Lungern im Kanton Obwalden.

Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Meiringen (nördlich der Aare), Balm und Unterheid/Unterbach (südlich der Aare), Hausen (Richtung Brünigpass), Brünigen, Brünigpass, Zaun, dem Wilerli, dem Prasti, dem Brünigerälpeli, den Alpen Breitenboden, Isetwald, Wandel und Wirzen, Schönbühl und der Schwarzwaldalp, 12,2 Kilometer von der Ortschaft Meiringen entfernt.

Geschichte

Der Name Meiringen wird erstmals 1201 erwähnt, als von einem Petrus de Megeringen die Rede ist. Die Herkunft des Ortsnamens lässt sich nicht sicher bestimmen; er könnte aus dem althochdeutschen Personennamen Megiher und der Ortsnamenendung -ingun gebildet sein, was „bei den Leuten von Megiher“ bedeuten würde.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1764 1850 1880 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Einwohner 964 2358 2807 3077 3103 3640 3749 3759 4072 4346 4803 4729

Politik

In Meiringen gibt es eine Gemeindeversammlung, die zweimal im Jahr ordentlich zusammenkommt.[2] Das ausführende Organ ist der Gemeinderat, der aus sieben Mitgliedern besteht.[3] Der Gemeindepräsident ist momentan Hans Jakob Walther (Stand: 2011).

Gesundheitswesen

Meiringen verfügt seit 2007 anstatt eines Akutspitals über ein Gesundheitszentrum ohne 24-Stunden-Notfallversorgung. Eine Notfallstation ist während des Tages vorhanden, während der Nacht übernimmt diese Funktion der ansässige Rettungsdienst mit Krankenwagen. Es gehört zum Klinkverbund der Spitäler FMI (Spitäler Frutigen, Meiringen, Interlaken).

Sehenswürdigkeiten

Statue von Sherlock Holmes in Meiringen vor der Englischen Kirche

Bekannt ist Meiringen für die nahegelegenen Touristenattraktionen Aareschlucht sowie die Reichenbach-Fälle, wobei letztere zu Fuss oder mit einer Standseilbahn zu erreichen sind. In den grössten Fällen der Reichenbachfälle soll die von Arthur Conan Doyle geschaffene Romanfigur Sherlock Holmes mitsamt Professor Moriarty am 4. Mai 1891 hinabgestürzt sein. Holmes überlebte jedoch und nutzte die Gelegenheit, um seinen eigenen Tod zu inszenieren und später den erfolglosen Todesschützen Moran zur Strecke zu bringen.

An der Kampfstelle, welche mit einem weissen Stern gut sichtbar markiert ist und zu der von der Bergstation der Standseilbahn ein ca. 20-minütiger Fussweg führt, erinnert eine Gedenktafel an diese (fiktive) Begebenheit. Auf ihr steht in Englisch und Deutsch: „An diesem furchterregenden Ort besiegte Sherlock Holmes am 4. Mai 1891 Professor Moriarty“. Weiterhin gibt es seit 1991 ein Sherlock-Holmes-Museum unter der Englischen Kirche sowie ein Sherlock-Holmes-Denkmal an der Hauptstrasse, geschaffen von John Doubleday. Im Museum ist das Arbeitszimmer des Detektivs detailgetreu nachgebaut. Die Sherlock Holmes Society of London organisiert regelmässig Reisen nach Meiringen, bei denen die Teilnehmer in historischen Kostümen die Abenteuer Sherlock Holmes nachspielen.

Auf der dem Reichenbachfall gegenüberliegenden Talseite befindet sich die Alpbachschlucht, welche ebenfalls einen Wasserfall zu bieten hat und auf einem Felspfad durchstiegen werden kann.

Ein weitere Sehenswürdigkeit ist die Sankt-Michaels-Kirche aus dem Jahre 1684 mit ihren Ausgrabungen. Das ganze Areal der Kirche steht unter dem Schutz des Bundes. Regelmässig werden Führungen angeboten.

In der Altjahrswoche, zwischen Weihnachten und Silvester, findet jedes Jahr das Trycheln statt.

Verkehr

Bahnhof
Zentralbahn

Die Zentralbahn, die am 1. Januar 2005 aus der Fusion der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn und der Brünigbahn entstand, hat seit 1888 in Meiringen einen Kopfbahnhof, in dem sich die Strecke entlang am Brienzersee von Interlaken sowie die Zahnradstrecke über den Brünigpass von Luzern treffen. Die Reichenbach-Fälle mit der Reichenbachfall-Bahn und die Aareschlucht waren zwischen 1912 und 1956 mit der Trambahn Meiringen-Reichenbach-Aareschlucht zu erreichen. Seit 1946 besteht durch die Meiringen-Innertkirchen-Bahn ebenfalls eine Anbindung der Aareschlucht.

Mit der Luftseilbahn hat man von Meiringen aus direkten Zugang zum Skigebiet Hasliberg, welches über 18 Bahnen und 60 km präparierte Pisten verfügt.

Meiringen liegt an der Hauptstrasse 6 und 11, die von Interlaken kommend auf den Susten- (Nr. 11) bzw. auf den Grimselpass (Nr. 6) führt. Ferner beginnt bzw. endet in Meiringen die Hauptstrasse 4 über den Brünigpass.

Meringues

Meringue mit Schlagrahm

In Meiringen soll der italienische Zuckerbäcker Gasparini angeblich um 1600 (oder 1720?) erstmals ein Dessert aus Zucker und Eischnee kreiert haben, das er nach dem Dorf benannte: Aus Meiringen wurde Meringue. In Deutschland ist diese Süssspeise bekannter unter dem Namen Baiser (franz. Kuss), der auf einen Ausruf der englischen Königin zurückgehen soll. Auch am französischen Hof unter Ludwig XV. soll das Eischaumgemisch sehr beliebt gewesen sein, wo es Meringue genannt wurde. Französische Kolonialisten führten es bis nach Haiti aus – die Kolonialinsel war der Hauptzuckerlieferant des Landes. Dort soll Mitte des 19. Jahrhunderts die Süssspeise dem karibischen Tanz auf der Dominikanischen Republik, dem Merengue, ihren Namen gegeben haben.

Nachweisen lässt sich dies nicht mehr. Mögliche Unterlagen aus dem Kochkunst-Museum in Frankfurt/Main, die dies hätten bestätigen können, wurden im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Auch die Archive in Meiringen wurden durch zwei Feuersbrünste zerstört. Übrig geblieben ist nur die Namensähnlichkeit mit dem beliebten Dessert.

Weblinks

 Commons: Meiringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Gemeindeversammlung, Website von Meiringen, abgerufen am 11. Juli 2011.
  3. Gemeinderat Meiringen, Website von Meiringen, abgerufen am 11. Juli 2011.

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