- Mexican standoff
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Ein Mexican standoff (übersetzt etwa Mexikanische Pattsituation) ist ein englischer Slangbegriff, der eine Konfrontation beschreibt, die von beiden Seiten nicht gewonnen werden kann.[1] In der Popkultur wird der Mexican standoff repräsentiert durch zwei oder mehrere Gegner mit gezogenen und gegeneinander ausgerichteten Waffen in einer ausweglos erscheinenden Situation. Auslöser der Spannung ist der Umstand, dass beide Seiten weder schießen wollen, aus Angst, selbst erschossen zu werden, noch jemand seine Waffe zuerst einstecken will, da er der Gegenseite nicht hinreichend traut. Die Beteiligten sind folglich gezwungen, die Situation entweder durch Diplomatie, Kapitulation oder durch einen Erstschlag zu beenden. Der Mexican standoff unterscheidet sich vom Duell bzw. vom Shootout dahingehend, dass die Situation zumeist unfreiwillig entsteht und keine Seite an einem tödlichen Schlagabtausch mit dem Gegner interessiert ist.
Das „Gleichgewicht des Schreckens“, die gegenseitige Bedrohung mit der nuklearen Auslöschung zwischen der Sowjetunion und den USA zwischen den 50er und 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts, ist kein echter Mexican standoff, da der unbedingte Zwang zur Auflösung der Situation fehlte. In Diskussionen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten während der nuklearen Konfrontation im Kalten Krieg wurde der Begriff jedoch in Hinblick auf die Kubakrise 1962 genutzt, die in diesem Sinne tatsächlich ein Mexican standoff war.
Der Ausdruck kam während der 1890er Jahre in Gebrauch, vorwiegend im US-amerikanischen Südwesten, auch wenn das Cambridge Dictionary den Begriff einer australischen Herkunft zuschreibt. Der Begriff mag ein Bezug auf die schwierigen und paradoxen sozialen und ökonomischen Umstände in Mexiko während des 19. und 20. Jahrhunderts sein.
Mexican standoff in der Filmgeschichte
Der Mexican standoff wurde durch seinen häufigen Gebrauch in Italowestern und B-Movies zu einem Filmklischee. Eine Pattsituation mit drei bewaffneten Parteien wird in der bekannten Schlussszene des Italowestern Zwei glorreiche Halunken von Sergio Leone von 1966 gewaltsam aufgelöst.
Einzelnachweise
- ↑ Himilce Novas: Everything you need to know about Latino history, 1994, S. 78
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