- Militärflugplatz Istrana
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Militärflugplatz Piacenza
“Vittorio Bragadin”Kenndaten ICAO-Code LIPS Koordinaten 45° 41′ 6″ N, 12° 4′ 58″ O45.68486666666712.08288055555642Koordinaten: 45° 41′ 6″ N, 12° 4′ 58″ O 42 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 1 km nordwestlich von Istrana Straße A4, A27, SR 53, SP 102 Basisdaten Eröffnung 20. Juni 1954 (neu) Betreiber Aeronautica Militare Start- und Landebahn 08/26 2992 m × 32 m Asphalt Der Militärflugplatz Istrana befindet sich in der norditalienischen Region Venetien, rund zehn Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Treviso, auf dem Gebiet der Gemeinde Istrana. Die manchmal verwendete Bezeichnung „Treviso-Istrana“ dient der Abgrenzung vom knapp neun Kilometer südöstlich gelegenen, inzwischen zivilen Flughafen Treviso.
Inhaltsverzeichnis
Infrastruktur und Nutzung
Der in der Ebene zwischen den Alpen und Venedig gelegene Militärflugplatz Istrana hat eine knapp drei Kilometer lange, in West-Ost-Richtung verlaufende Start- und Landebahn (08/26). Nördlich der Piste und der parallel dazu verlaufenden Rollbahn befinden sich bei der Ortschaft Pezzan militärische Anlagen mit Abstellflächen und geschützten Flugzeugunterständen. Auf dem Flugplatz ist das 51. Geschwader (51º Stormo) der italienischen Luftwaffe stationiert. Es verfügt neben verschiedenen Unterstützungseinheiten über zwei fliegende Staffeln (103º und 132º Gruppo), die mit Kampfflugzeugen vom Typ AMX ausgestattet sind. Diese leichten Jagdbomber werden vorwiegend zur Luftnahunterstützung und zur Aufklärung eingesetzt. Hinzu kommt eine kleinere fliegende Einheit (651ª Squadriglia Collegamenti) mit einigen Jettrainern vom Typ MB-339A und Rettungshubschraubern des Musters AB 212.
Geschichte
Der Flugplatz von Istrana wurde im Ersten Weltkrieg von etlichen italienischen Staffeln genutzt und blieb in seiner ursprünglichen Form bis zum Zweiten Weltkrieg in Gebrauch. In seiner heutigen Form entstand er Anfang der 1950er Jahre während des eskalierenden Kalten Krieges. Wegen seiner strategisch bedeutenden Lage in Nordostitalien griff die italienische Regierung und das Militär 1952 zu drastischen Maßnahmen, um den Neubau des Flugplatzes zu ermöglichen. Es kam zu Enteignungen bei rund 100 ortsansässigen Landwirten, die in der Folge mit ihren Familien zum Teil auswanderten. Erst im Lauf der Zeit konnte sich der Flugplatz mit seinen Soldaten gut in das gesellschaftliche Umfeld integrieren.
Der Militärflugplatz Istrana wurde unmittelbar nach seiner Wiedereröffnung im Jahr 1954 Standort des 51. Geschwaders und ab 1956 auch des 1. Geschwaders. Der damaligen Luftwaffenstruktur entsprechend wurden sie auf Brigade-Niveau angehoben. Der 51ª Aerobrigata unterstanden drei fliegende Staffeln (21º, 22º und 23º Gruppo), welche schrittweise die F-84 in den Versionen G und F und dann die F-86K erhielten. Darüber hinaus bildete man mit diesen Flugzeugen in Istrana eine Kunstflugstaffel (Tigri Bianche). Das 1. Geschwader blieb mit seinen F-86K nur drei Jahre auf dem Flugplatz und wurde dann als 1ª Aerobrigata ein Flugabwehrraketen-Verband mit Stab in Padua.
Die 51ª Aerobrigata wurde 1967 wieder zu einem Geschwader herabgestuft (51º Stormo) und verlor erst die 21º Gruppo an das 53. Geschwader in Cameri und dann die 23º Gruppo an das 5. Geschwader in Rimini-Miramare. Gleichzeitig rüstete man diese Staffeln mit der F-104 Starfighter aus. 1973 erhielt das 51. Geschwader in Istrana die 155º Gruppo aus Piacenza, die mit ihren Starfightern in der Jagdbomberrolle operierte, während die Starfighter der 22º Gruppo bis zu ihrer Auflösung im Februar 1999 als Abfangjäger eingesetzt wurden. Die 155º Gruppo ging Anfang 1985 nach Ghedi und rüstete auf Tornados um. Ihren Platz in Istrana nahm 1989 die 103º Gruppo ein, die zuvor mit ihren G.91R in Treviso-Sant’Angelo Teil des 2. Geschwaders (2º Stormo) gewesen war und nun als erste italienische Staffel neue AMX-Kampfflugzeuge erhielt. An die Stelle der 1999 aufgelösten 22º Gruppo trat die 132º Gruppo, die vom aufgelösten 3. Geschwader aus Verona-Villafranca kam. Seit dieser Zeit hat das 51. Geschwader in Istrana die beiden mit AMX-Jagdbombern ausgerüsteten Staffeln 103 und 132.
Zwischen 1995 und 1999 nahmen italienische und französische Kampfflugzeuge von Istrana aus an Einsätzen zur Unterstützung internationaler Missionen im ehemaligen Jugoslawien teil.
Sonstiges
- Auf dem hier abgebildeten Geschwaderwappen ist die schwarze Katze des 51. Geschwaders zu sehen, die dem Beinamen Black Cats zugrunde liegt. Die grünen Mäuse waren einst im Wappen des aufgelösten 12. Geschwaders. In den 1930er Jahren unterlag Letzteres bei einer Übung dem 51. Geschwader, was dieses in obiger Form auf seinem Wappen verewigte.
- Die 132. Jagdbomberstaffel, eine ehemalige Torpedobomberstaffel, unterstand im Zweiten Weltkrieg (als fliegende Gruppe im ursprünglichen Sinn) dem hochdekorierten Bomberpiloten Carlo Emanuele Buscaglia. Aus diesem Grund führen Flugzeuge der Staffel den Schriftzug Buscaglia am Rumpf oder Leitwerk. Auch diese Staffel hat seit dem Zweiten Weltkrieg vier schwarze Katzen im Wappen.
- Am 22. November 1981 fand auf dem Militärflugplatz Istrana ein Beschleunigungsrennen zwischen einem Starfighter des 51. Geschwaders und einem Formel-1-Ferrari statt. Gilles Villeneuve bezwang den Starfighter auf der 1-km-Distanz knapp.
- AMX-Kampfflugzeuge des 51. Geschwaders aus Istrana (und des 32. Geschwaders aus Amendola) sind regelmäßig auf dem militärischen Teil des Flughafens Treviso zu sehen. Dort befindet sich ein Instandhaltungsverband, der für die Grundüberholung aller AMX der italienischen Luftwaffe zuständig ist.
Weblinks
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