- Gilles Villeneuve
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Gilles Villeneuve Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Kanada Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 1977 Letzter Start: Großer Preis von Belgien 1982 Teams 1977 McLaren • 1977–1982 Ferrari Statistik WM-Bilanz: Vizeweltmeister (1979) Starts Siege Poles SR 67 6 2 8 WM-Punkte: 107 Podestplätze: 13 Führungsrunden: 529 über 2224 km Gilles Villeneuve [ʒil vilnœv] (* 18. Januar 1950 in Saint-Jean-sur-Richelieu, Québec; † 8. Mai 1982 in Löwen, Belgien) war ein kanadischer Automobilrennfahrer. Er startete von 1977 bis zu seinem Unfalltod 1982 in der Formel 1 und wurde dort 1979 Vizeweltmeister.
Villeneuve fuhr 66 seiner 67 Grand-Prix-Rennen für das Traditionsteam Ferrari und wird von den Tifosi wegen seiner verwegenen Art und seines wilden Fahrstils bis heute als Legende verehrt. Er ist der Vater von Jacques Villeneuve, der später ebenfalls in der Formel 1 startete und dort 1997 Weltmeister wurde.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Nachdem Villeneuve die nordamerikanische Formel Atlantic gewonnen hatte, fuhr er 1977 sein erstes Formel-1-Rennen in Silverstone. Er startete nur in diesem einen Rennen für McLaren, bevor er schon beim Großen Preis von Kanada 1977 erstmals im Ferrari saß.
Schon bei seinem zweiten Rennen für Ferrari auf dem japanischen Fuji Speedway wurde Villeneuve in einen schweren Unfall mit Ronnie Peterson verwickelt, als sein Ferrari über den Tyrrell des Schweden flog und zwei Fotografen tötete, die sich innerhalb der Sicherheitszone aufhielten. Kurz vor diesem Rennen hatte Villeneuve einen neuen Vertrag bei Ferrari unterschrieben. Für Ferrari bestritt Villeneuve auch alle weiteren Formel-1-Rennen seiner Karriere.
Villeneuve starb am 8. Mai 1982 nach einem Trainingsunfall in Zolder. Kurz vor Ende des Abschlusstrainings lief er in einer schnellen Runde auf den vor ihm fahrenden Jochen Mass auf, der sich in einer Auslaufrunde befand. Als Villeneuve zum Überholen ansetzte, versuchte Mass die Spur zu wechseln, um die Ideallinie frei zu machen. Mit etwa 270 km/h berührte der linke Vorderreifen des Ferrari den rechten Hinterreifen des March. Villeneuves Wagen flog in die Luft und zerbarst beim mehrfachen Aufprall. Der Kanadier wurde mit dem Sitz samt Sicherheitsgurtverankerung aus dem Cockpit geschleudert und prallte in einen Fangzaun. Trotz sofortiger Hilfe war Villeneuves Leben nicht mehr zu retten. Er wurde in das Universitätsklinikum Löwen überführt, wo am Abend der Tod des 32-jährigen Formel-1-Piloten bekannt gegeben wurde. Mass blieb unverletzt.
Gilles Villeneuve gewann in seiner Karriere sechs Grand-Prix-Rennen: 1978 Kanada, 1979 Südafrika, zweimal USA (Long Beach und Watkins Glen) sowie 1981 Monaco und Spanien. Pole Positions erreichte er beim Großen Preis der USA 1979 und beim Großen Preis von San Marino 1981.
Aus der am 17. Juni 1970 geschlossenen Ehe mit Johanne Barthe stammen sein Sohn Jacques Villeneuve (*1971) sowie die Tochter Melanie (*1973).
Die Rennstrecke in Montréal wurde nach ihm benannt.
Erfolgsstatistik
Statistik in der Formel 1
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
RennrundenPunkte WM-Pos. 1977 Marlboro Team McLaren McLaren M23 Cosworth V8 1 – – – – – – – Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 312T2 Ferrari Flat-12 2 – – – – – – 1978 Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 312T2 / 312T3 Ferrari Flat-12 16 1 – 1 – 1 17 9. 1979 Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 312T3 / 312T4 Ferrari Flat-12 15 3 4 – 1 6 47 (53) 2. 1980 Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 312T5 Ferrari Flat-12 14 – – – – – 6 12. 1981 Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 126CK Ferrari V6 15 2 – 1 1 1 25 7. 1982 Scuderia Ferrari SpA SEFAC Ferrari 126C2 Ferrari V6 4 – 1 – – – 6 15. Gesamt 67 6 5 2 2 8 107 Grand-Prix-Siege
- 1978 Großer Preis von Kanada (Montréal)
- 1979 Großer Preis von Südafrika (Kyalami)
- 1979 Großer Preis der USA West (Long Beach)
- 1979 Großer Preis der USA Ost (Watkins Glen)
- 1981 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
- 1981 Großer Preis von Spanien (Jarama)
Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 1977 ARG BRA RSA USW ESP MON BEL SWE FRA GBR GER AUT NED ITA USE CAN JPN 11 12 DNF 1978 ARG BRA RSA USW MON BEL ESP SWE FRA GBR GER AUT NED ITA USE CAN --- 8 DNF DNF DNF DNF 4 10 9 12 DNF 8 3 6 7 DNF 1 1979 ARG BRA RSA USW ESP BEL MON FRA GBR GER AUT NED ITA CAN USE --- --- DNF 5 1 1P 7 7 DNF 2 14 8 2 DNF 2 2 1 1980 ARG BRA RSA USW BEL MON FRA GBR GER AUT NED ITA CAN USE --- --- --- DNF 16 DNF DNF 6 5 8 DNF 6 8 7 DNF 5 DNF 1981 USW BRA ARG SMR BEL MON ESP FRA GBR GER AUT NED ITA CAN LVS --- --- DNF DNF DNF 7P 4 1 1 DNF DNF 10 DNF DNF DNF 3 DSQ 1982 RSA BRA USW SMR BEL MON USE CAN NED GBR FRA GER AUT SUI ITA LVS --- DNF DNF DSQ 2 DNS † † † † † † † † † † † LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet Siehe auch
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