Millenniumskirche

Millenniumskirche
Millenniumskirche
Millenniumskirche, 2007

Millenniumskirche, 2007

Bauzeit: 1896 – 1901
Einweihung: 13. Oktober 1901
Baumeister: Josef Kremer
Architekt: Ludwig von Ybl
Dimensionen: 71.12 × 27.5 × 65.7 m
Platz: 3.000 Personen
Turmhöhe:

65 m

Lage: 45° 45′ 24,3″ N, 21° 14′ 52,4″ O45.75674921.24787994.0Koordinaten: 45° 45′ 24,3″ N, 21° 14′ 52,4″ O
Anschrift: Piața Romanilor Nr. 2
Timișoara
Timiș, Rumänien
Zweck: römisch-katholische Kirche
Bistum: Bistum Timișoara
Webseite: www.biserica-millennium.ro
Rückseite der Millenniumskirche, 2007

Die Millenniumskirche (rumänisch Biserica Millennium, auch Biserica Parohială „Sfânta Fecioară Maria, Regină”) ist die größte römisch-katholische Kirche der westrumänischen Stadt Timișoara (deutsch Temeswar). Sie befindet sich am Piața Romanilor (deutsch Römerplatz) im II. Bezirk Fabric (deutsch Fabrikstadt), in südwestlicher Nachbarschaft zum Piața Traian am Bulevardul 3 August 1919.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1726 erbaute die katholische Gemeinde von Temeswar am Piața Vârful cu Dor in der Nähe der alten Fabrică de bere (der heutigen Brauerei Timișoreana) die im Barockstil gehaltene Kirche der Gesegneten Jungfrau Maria. Mit dem industriellen Wachstum in der Fabrikstadt nahm auch die Zahl der ansässigen Katholiken zu, sodass sich die alte Pfarrkirche mit der Zeit als zu klein erwies.

Der Neubau der Millenniumskirche begann 1896 nach den Plänen des Architekten Ludwig von Ybl.[1] Nach ihrer Fertigstellung wurde sie am 13. Oktober 1901 anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten des Königreichs Ungarn von Bischof Alexander III. Dessewffy geweiht.

Die alte Kirche überließ man der griechisch-katholischen Gemeinde, einer der ältesten Konfessionen im Banat. Siehe hierfür die Kirche Mariä Geburt.

Beschreibung

Die Millenniumskirche ist der größte katholische Kirchenbau in Timișoara; sie fasst bis zu 3000 Personen. Ihr Architekturstil trägt neuromanische und neugotische Züge. Bei der Errichtung der Kirche wurden etwa vier Millionen Ziegel verbaut.

Die Vorderfront des monumentalen Gebäudes beeindruckt mit ihrem Portal, über dem drei Standbilder aufgestellt sind, wovon das mittlere Jesus Christus mit dem Kreuz darstellt, der links und rechts von den Aposteln Petrus und Paulus flankiert wird.

Die darüber liegende Rosette enthält acht bemalte Glasfenster. Die beiden Türme der Kirche haben eine Höhe von 65 Metern. Sie sind ebenfalls mit verschiedenen Fenstern ausgestattet und zeigen mit ihren Turmuhren die Zeit an. Der Vierungsturm ist 45 Meter hoch. Die große Glocke wiegt 2420 Kilogramm und stammt aus der Werkstatt von Antal Novotny.

Die Millenniumskirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus. Über der Vierung steht ein oktogonaler Vierungsturm. Das Altarbild von Georg Vastag zeigt Maria mit Krone und Zepter und dem Jesuskind auf dem Arm. Die kunstvolle Wandmalerei wurde von den Dekorationsmalern Karl Kremper und Söhne[Anmerkung 1] ausgeführt.

Die Heilige Messe wird in ungarischer, deutscher, rumänischer, und jeden Samstagabend in italienischer Sprache gefeiert.

Orgel

Carl Leopold Wegenstein, der 1896 seine erste große Orgel für die Katharinenkirche in der Temeswarer Innenstadt ausgeliefert hatte, erhielt im gleichen Jahr auch den Auftrag zum Orgelbau für die Millenniumskirche. Die Kosten für die technisch fortschrittliche Orgel wurden von Bischof Alexander III. Dessewffy getragen.[2] Die Kirche und die Orgel wurden im selben Jahr geweiht.

Zwischen 1928 und 1930 wurde der Spieltisch auf Wunsch des damaligen Kirchenmusikers Paul Wittmann weiter nach vorne versetzt und umgedreht, damit er den Chor gleichzeitig dirigieren konnte. 1979 wurde die Orgel von Walter Kindl renoviert und umgebaut, wonach die Disposition wie folgt aussieht:

I Hauptwerk C–g3
Principal 16′
Principal 8′
Gedeckt 8′
Octav 4′
Spitzflöte 4′
Octav 2′
Cornett IV 8′
Mixtur III 11/3
Trompete 8′
II Oberwerk
Lieblich Gedeckt 8′
Salicional 8′
Octav 4′
Holzflöte 4′
Octav 2′
Sesquialter 22/3
Scharff III 1′
Regal 8′
III Schwellwerk
Quintatön 16′
Principal 8′
Konzertflöte 8′
Gamba 8′
Vox celeste 8′
Octav 4′
Flauto traverso 4′
Nasad 22/3
Piccolo 2′
Terz-Sept 11/3′+1′+1/2
Quarte 11/3′+1′
Plein jeu V 2′
Klarinette 8′
Pedal C-f1
Principal 16′
Subbass 16′
Violon 16′
Quinte 102/3
Octavbass 8′
Gemshorn 8′
Choralflöte 4′
Zink III 51/3
Mixtur V 4′
Posaune 16′
Trompete 8′
Clarine 4′

Literatur

  • Ioan Munteanu, Rodica Munteanu: Timișoara Monografie. Editura Mirton, Timișoara 2002, ISBN 973-585-650-6, S. 570., in rumänischer Sprache
  • Alexandru Cuțara: Timișoara – Temeswar, Bild-Kunst-Monographie. Editura Amarcord, Timișoara 1998, ISBN 973-9244-35-1, S. 120. Zweisprachig (deutsch und rumänisch)
  • Martin Eichler, Dan Leopold Ciobotaru, Martin Rill: Temeswar – Timișoara. Eine Perle des Banats. Wort+Welt+Bild Verlag, München 2010, ISBN 978-39810825-6-2, S. 207.
  • Else von Schuster: Temeswar – Timișoara. Ein Rundgang durch Temeswar – O plimbare prin Timișoara. ADZ, București 1999, ISBN 973-99655-4-7, S. 117. Zweisprachig (deutsch und rumänisch)

Einzelnachweise

  1. Ybl Lajos - Magyar Életrajzi Lexikon 1000-1990
  2. Gyula Delesega: Temesvári Kalauz. Editura Marineasa.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Karl Kremper und Söhne waren der Großvater, Vater und Onkel der Malerin und Grafikerin Hildegard Kremper-Fackner

Siehe auch

 Commons: Millennium Church, Timisoara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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