- Namibischer Befreiungskampf
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Namibischer Befreiungskampf
Karte vom KriegsgebietDatum 1960–1989 Ort Namibia, Angola Ausgang freie Wahlen; Sieg durch die SWAPO Folgen Unabhängigkeit Namibias (21. März 1990) Konfliktparteien SWAPO
(People's Liberation Army of Namibia)Südafrika Befehlshaber diverse diverse Der Namibische Befreiungskampf, auch Namibischer Unabhängigkeitskampf (englisch Namibian liberation struggle/war), bezeichnet den Guerillakrieg zur Erlangung der Unabhängigkeit Südwestafrikas, heute Namibia. Hierbei kämpfte zwischen 1960 und 1989 die „People's Liberation Army of Namibia“ (PLAN), als militärischer Zweig der South-West Africa People's Organisation (SWAPO) gegen die südafrikanische Besatzung.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund, Vorgeschichte und Kampf
Namibia war von 1884 bis 1915 als Deutsch-Südwestafrika deutsche Kolonie, wurde von 1915 bis 1919 von Großbritannien und Südafrika informell verwaltet, stand zwischen 1919 und 1946 als Mandatsgebiet des Völkerbundes unter Verwaltung der Südafrikanischen Union, wurde 1946 Treuhandgebiet der UNO und stand schließlich de jure seit 1966 unter eigener Verwaltung. Südafrika akzeptierte diesen Status nicht und im gleichen Jahr formierten sich Kräfte gegen die Besetzung Südwestafrikas durch Südafrika. Nachdem der Internationale Gerichtshof 1971 die fortdauernde südafrikanische Präsenz als unrechtmäßig verurteilte, begann der offene bewaffnete Kampf zur Befreiung Namibias. [1] Mit der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates rief die UNO 1978 zum Rückzug der illegalen Verwaltung Südafrikas in Namibia auf. Der Krieg steht in engem Zusammenhang mit dem Südafrikanischen Grenzkrieg zwischen 1966 und 1989, in dem Südafrika, die União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA) sowie die Regierung Angolas mit ihrem Verbündeten Kuba und die SWAPO involviert waren.
PLAN
Die People's Liberation Army of Namibia (PLAN) (ehemals „South West African Liberation Army“) war der militärische Zweig der SWAPO.[2]
PLAN begann seine ersten Angriffe gegen das südafrikanische Militär am 26. August 1966 bei Omugulugwombashe. Später erfolgten Angriffe vor allem von ihren Basen in Sambia und Angola. Nach der Unabhängigkeit wurden die Kämpfer in die Namibian Defence Force integriert.
Zu den Angehörigen der PLAN zählten:
- Hage Geingob
- Richard Kamwi
- Sam Nujoma
- Ben Ulenga
Ausgang und Folgen
Der Krieg wurde mit den ersten freien und demokratischen Parlamentswahlen im November 1989 und der Unabhängigkeit Namibias am 21. März 1990 beendet.[3]
Das Gebiet Walvis Bay wurde als letzter Schritt 1994 an Namibia übergeben.
Gedenken
Der 26. August ist als Heldentag ein gesetzlicher Feiertag in Namibia. Der Cassinga-Tag, ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag, erinnert an das Cassinga-Massaker von 1978.
Weiterhin wurden verschiedene Denkmäler landesweit zur Erinnerung an den Freiheitskampf errichtet. Hierzu zählen unter anderem der Heldenacker bei Windhoek sowie der Eenhana-Schrein in Nordnamibia.
Der Text der namibischen Nationalhymne behandelt ebenfalls den Freiheitskampf.
Zur Unterstützung der Kriegsveteranen wurde 2006 das Ministerium für Veteranenangelegenheiten gegründet.
Literatur
- Cleophas Johannes Tsokoday: Namibia's Independence Struggle. The Role of the United Nations. Xlibiris Corporation, USA 2011, ISBN 978-1-4568-5291-7. (Leseprobe)
- Rachel Valentina Nghiwete: Valentina: The Exile Child. V.E.E.M House of Publishing, Windhoek 2010, ISBN 978-0578050447. (Webseite zum Buch)
- iz3w (Hrsg.): Altlasten - Namibias langer Weg in die Unabhängigkeit. informationszentrum dritte welt, Freiburg 2007.
- Henning Melber: Re-examining Liberation in Namibia: Political Cultures Since Independence. Nordic Africa Institute, 2003, ISBN 978-9171065162.
- Colin Leys, John S. Saul, Susan Brown: Namibia's liberation struggle: the two-edged sword. J. Curry, 1995.
- David Lush: Last Steps to Uhuru: An Eye-witness Account of Namibia's Transition to Independence. New Namibia Books, Windhoek 1993, ISBN 978-9991631127.
- Tido Spranger: Der Weg Namibias in die Unabhängigkeit. Diplomarbeiten Agentur diplom.de, 1993, ISBN 978-3838601403.
- Mbumba, Patemann, Katjivena: Ein Land, eine Zukunft. Namibia auf dem Weg in die Unabhängigkeit. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1988.
- Wolfgang Leumer: Namibia - auf dem Weg zur Unabhängigkeit. Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung: Arbeiten aus der Abteilung Entwicklungsländerforschung. Nr. 60, Bonn 1978.
- Eugen Fehr: Namibia. Befreiungskampf in Südwestafrika. Stein/Nürnberg, Nürnberg 1973.
Filme
- Namibia – der Kampf um die Freiheit. USA/Namibia, Regie: Charles Burnett, 2007 (Originalversion: „Namibia the struggle for Liberation“)
Weblinks
- History of War. Namibia 1966-1990 (englisch)
- Onwar Armed Conflict Events Data: Namibian War of Independence 1966-1988 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Namibian War of Independence 1966-1988. Armed Conflict Events Database. Abgerufen am 30 November 2009.
- ↑ Peoples Liberation Army of Namibia, or PLAN (army of SWAPO) - Britannica Online Encyclopedia
- ↑ "Namibian Voters Deny Total Power to SWAPO," by Michael Johns, The Wall Street Journal, 19. November 1989.
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