- Nicolai-Kirche (Rorichum)
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Die reformierte Nicolai-Kirche in Rorichum, Gemeinde Moormerland (Ostfriesland), wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf einer Warft erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche aus Backsteinen im Klosterformat wurde als rechteckiger Einraumsaal ohne Apsis gebaut. Auf die Existenz einer Vorgängerbaus weist der frei stehende Glockenturm, der einige Jahrzehnte älter als das Gotteshaus ist.[1] Die Glocke „St. Petrus“ wurde 1497 von Gerhard van Wou gegossen und ist mit 125 cm Durchmesser die größte mittelalterliche Glocke Ostfrieslands.[2] Eine zweite Glocke stammt aus dem Jahr 1627.
Im Mittelalter gehörte Rorichum zur Propstei Leer im Bistum Münster. Die Gemeinde wechselte kurz nach dem Oldersumer Religionsgespräch im Jahre 1526 zum reformierten Bekenntnis. Seit 1920 hat Rorichum keine Pastoren mehr und wird durch das Oldersumer Pfarramt betreut.
An der Südseite wurden später größere Fenster eingebrochen. Das Südportal ist heute vermauert und lässt noch die Spuren eines kleinen Vorbaus erkennen. Die westliche Mauer wurde später erneuert[1]
Das alte Pastorat datiert von 1791 und wurde als Wohnhaus mit einer Gulfscheune konzipiert und an der Stelle eines spätmittelalterlichen Steinhauses errichtet.[2] Zusammen mit dem ehemaligen Schulgebäude bilden die vier Gebäude auf dem höchsten Punkt der Warft ein ungewöhnliches Ensemble.
Ausstattung
In dem Raum hinter der Orgelempore finden sich drei Grabplatten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die Orgel wurde 1867–1869 von den Gebr. Rohlfs gebaut und ist weitgehend original erhalten. Das denkmalgeschützte Instrument verfügt über sieben Register auf einem Manual (Principal 8′, Octave 4′, Octave 2′, Quinte 22/3′, Rohrflöte 8′, Flöte amabile 4′ und Trompete 8′) und ein angehängtes Pedal. Es füllt gerade mit der kräftigen Trompete den Kirchenraum gut aus. Die Trakturen sind mechanisch.[3]
Zu den Vasa Sacra gehören ein Kelch, der im Jahr 1610 vom Emder Goldschmied Jürgen van Ham angefertigt wurde, ein Zinnteller (um 1830) von T. Ronstadt aus Leer und eine Zinnkanne (1857) sowie eine undatierte zinnerne Taufschale mit Deckel.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Homepage der Kirchengemeinde
- Klaus Euhausen (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Rorichum (PDF-Datei; 48,1 kB)
- Genealogie-Forum: Rorichum
Einzelnachweise
- ↑ a b c Klaus Euhausen (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Rorichum (PDF-Datei; 48,1 kB), gesehen 17. Mai 2011.
- ↑ a b Homepage der Kirchengemeinde, gesehen 10. Oktober 2010.
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel, gesehen 9. September 2011.
53.3208737.354713Koordinaten: 53° 19′ 15″ N, 7° 21′ 17″ O
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