- Nikolaus Senn
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Nikolaus Senn (* 22. Oktober 1926 in Herisau; heimatberechtigt in Wil SG und Herrliberg) ist ein Schweizer Bankmanager.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Senn wuchs in Appenzell auf. Sein Vater Niklaus Senn war Direktor bei der Appenzell-Innerrhodischen Kantonalbank und Innerrhodner Landeszeugherr.[1][2] Senn studierte Jurisprudenz an den Universitäten Freiburg, Zürich, Lausanne und Bern und schloss 1950[2] in Bern mit dem Doktorat ab. Daneben schlug er eine Offizierslaufbahn beim Militär ein.[2] Nach praktischer Ausbildung in einem Rechtsanwaltsbüro in St. Gallen und dem Erwerb des Anwaltspatents trat er im Mai 1951 als Praktikant[2] in die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG), eine der zwei Vorgängerinnen der heutigen UBS, ein.[3]
Von 1954 bis 1959 war er beim Sekretariat der Schweizerischen Bankiervereinigung in Basel tätig, 1959 kehrte er zur SBG zurück. Auf den 1. Januar 1965 wurde er zum Direktor und Leiter des Finanzsekretariats ernannt. Auf den 1. Juli 1966 wurde er zum stellvertretenden Generaldirektor ernannt und wurde Mitglied der Generaldirektion, zuständig für die Leitung der Anlageberatung und Vermögensverwaltung sowie des Wertschriftenhandels Gesamtbank (Börse).[3]
Auf den 1. Januar 1968 wurde Senn zum Generaldirektor ernannt und übernahm die Gesamtleitung des Finanzbereichs, die er bis 1980 innehatte. Anschliessend stand er als Präsident bis 1988 der Generaldirektion und ihren Stabsstellen vor.[3]
Am 7. April 1988 wurde Senn von der Generalversammlung in den Verwaltungsrat gewählt, der ihn zu seinem Präsidenten ernannte. Nach acht Jahren wurde er 1996 pensioniert. Daraufhin wurde er am 16. April 1996 durch die Generalversammlung zum Ehrenpräsidenten der Bank gewählt.[3][2]
Senn sass in verschiedenen Verwaltungs- und Aufsichtsräten internationaler Unternehmen, unter anderem war er von 1980 bis 1995 im Ausschuss des Verwaltungsrats der Winterthur Versicherungen, von 1988 bis 2002 Präsident von Richemont und von 1988 bis 1998 im Aufsichtsrat der Siemens.[4]
Senn war eng vernetzt mit Politik und Militär.[5]
Privates
Senn spielte in seiner Studienzeit Eishockey auf hohem Niveau. Für den SC Bern spielte er eine Wintersaison lang als Verteidiger. In den 1980er-Jahren erlitt Senn in seinem Büro bei der SBG einen Herzinfarkt und musste hospitalisiert werden.[2]
Senn ist seit 1952 verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn.[2] Er lebt mit seiner Frau seit 1963[2] in Herrliberg.[6]
Heute (2008) spielt Senn in seiner Freizeit Golf, im Winter Curling. Ausserdem unternehmen er und seine Frau Schiffsreisen.[2] Von 1979 bis 2000 war Senn Präsident des Golfclubs Lenzerheide.[7]
Senn ist ein gefragter Gesprächspartner in den Medien in Sachen UBS.[8][9][10][6]
Publikationen
- Die Feuerschaugemeinde in Appenzell: Geschichtlich-dogmatische Darstellung. Appenzell 1950 (Dissertation, Universität Bern, 1950).
- Die Schweizer Banken zwischen Politik und Geschäftstätigkeit. Ausbildungszentrum Wolfsberg der SBG, Ermatingen 1982.
Weblinks
- Christian Baertschi: Nikolaus Senn im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Achilles Weishaupt: Niklaus Senn (Vater) im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ a b c d e f g h i «Gerechtigkeit ist wichtiger als Geld». In: Zürichsee-Zeitung vom 3. April 2008, abgerufen am 17. Oktober 2011 (PDF-Datei); Archiv-Kopie
- ↑ a b c d Nikolaus Senn. Biografie auf der Website der UBS, abgerufen am 17. Oktober 2011; Archiv-Kopie
- ↑ Christian Baertschi: Nikolaus Senn im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Nicklaus Senn. In: Die Weltwoche 5/2010 vom 29. Januar 2010
- ↑ a b «Es wäre gut, wenn Villiger schon im Mai sein Amt übergeben würde». Interview in: SonntagsZeitung vom 16. Oktober 2011, S. 25–27; Archiv-Kopie
- ↑ Geschichte. In: Golfclub Lenzerheide, abgerufen am 17. Oktober 2011; Archiv-Kopie
- ↑ UBS-Ehrenpräsident Nikolaus Senn im Gepräch mit SF-Redaktor Thomas Vogel. Video in: Schweizer Fernsehen vom 16. September 2011 (13 Minuten)
- ↑ «Die USA werden versuchen, mit anderen Banken dasselbe zu tun». In: Tages-Anzeiger vom 14. August 2009
- ↑ Boni der Bankmanager unter Beschuss. In: NZZ Online vom 17. Oktober 2008
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