Oscar Gehrig

Oscar Gehrig

Oscar Gehrig (* 5. April 1890 in Inzlingen; † 18. Dezember 1948 in Karlsruhe durch Unfall; vollständiger Name: Oscar Hermann Gehrig) war ein deutscher Kunsthistoriker, zuletzt 1947 bis 1948 Leiter der Kunstakademie Karlsruhe.

Nach dem Abitur in Karlsruhe und kurzer Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte Gehrig Bildende Kunst und Kunstgeschichte in Karlsruhe, Freiburg/Br., München und an der Universität Rostock, wo er sich 1921 bei Prof. Albert Erich Brinckmann über den Renaissance-Künstler Philipp Brandin promovierte. Gehrig reiste nach Amerika, England und Vorderasien, befasste sich aber vor allem intensiv mit der Kunstgeschichte Mecklenburgs. An der Universität Rostock erhielt er 1921 ein Lektorat für den Zeichenunterricht. Daneben hielt er Vorträge in Volkshochschulen über moderne Kunst. Er war seit 1926 Dozent und seit 1929 Professor am Rostocker Pädagogischen Institut zur Ausbildung von Volksschullehrern, das 1935 eine Hochschule für Lehrerbildung wurde. Er wirkte auch als Redakteur regionalgeschichtlicher Zeitschriften (Mecklenburgische Monatshefte) und als Autor von Kunstführern. In Rostock führte er den Kunstverein und trug zu vielen Ausstellungen maßgeblich bei. 1940 wurde Gehrig eingezogen und im Zweiten Weltkrieg zum Major befördert. Gehrig war Mitglied im konservativen Kyffhäuserbund und unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler.

Ab dem 1. Februar 1947 lehrte er an der neu gegründeten Pädagogischen Hochschule Kiel. Am 1. Juni 1947 wurde er zunächst kommissarisch nach Karlsruhe als neuer Leiter der Kunstakademie berufen, wo er zahlreiche Berufungen vornahm.

Publikationen

  • Der Dom zu Güstrow in Geschichte und Kunst, mit Karl Schmaltz, Güstrow 1926
  • Deutschland, ewiger Hort der Kunst. Ein Gang durch Zeiten und Gaue, Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht, nur für den Gebrauch innerhalb der Wehrmacht, Bremen 1942

Literatur

Wolf Karge: Oscar Gehrig, in: Sabine Pettke (Hg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Bd. 3, Rostock 2001, S. 88-91 ISBN 3-7950-3713-1

Weblinks


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