- Otto Hiltbrunner
-
Otto Hiltbrunner (* 29. Dezember 1913 in Burgdorf BE) ist ein Schweizer klassischer Philologe.
Leben
Nach der Matura im Jahr studierte Hiltbrunner seit 1932 Klassische Philologie, von 1932 bis 1934 in Bern, 1934 in Königsberg, von 1935 bis 1938 erneut in Bern. Nach dem Staatsexamen in den Fächern Latein, Griechisch und Deutsch vertiefte er seine Studien von 1938 bis 1939 in Göttingen bei Karl Deichgräber, bei dem er 1943 mit der Dissertation Wiederholungs- und Motivtechnik bei Aischylos promoviert wurde. Seit 1940 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Thesaurus Linguae Latinae. 1948 wurde er zum Redaktor ernannt. Seine Habilitation erreichte er 1957 in Bern mit der Arbeit Latina Graeca, die ein Jahr später gedruckt wurde.
Nach dem Ende seiner Zeit am Thesaurus (1960) war Hiltbrunner für kurze Zeit (1961/1962) als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität München angestellt, wohin er sich 1962 umhabilitierte. Noch im selben Jahr folgte er einem Ruf an die Universität Münster auf einen neu geschaffenen Lehrstuhl für Latinistik, den er bis zu seiner Emeritierung innehatte. Heute lebt Hiltbrunner hochbetagt in Gröbenzell.
Hiltbrunner beschäftigte sich mit der Kultur und Literatur der römischen Welt von der Kaiserzeit bis zum Frühmittelalter. Neben zahlreichen Aufsätzen und Lexikonbeiträgen veröffentlichte er das Kleine Lexikon der Antike (erstmals 1961), das 1964, 1974 und 1995 neu aufgelegt wurde. Noch im Alter von 91 Jahren veröffentlichte er 2005 die Monografie Gastfreundschaft in der Antike und im frühen Christentum.
Literatur
- Wilfried Kürschner: Linguisten-Handbuch, Band 1, Tübingen 1997, S. 369.
Weblinks
- Literatur von Otto Hiltbrunner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Erster Lehrstuhl: Hermann Ludwig Nadermann (1821–1853) | Ferdinand Deycks (1843–1867) | Peter Langen (1868–1897) | Peter Sonnenburg (1898–1928) | Franz Beckmann (1931–1963) | Hermann Tränkle (1963–1972) | Christian Gnilka (1972–2002) | Christine Schmitz (seit 2002)
Zweiter Lehrstuhl: Franz Winiewski (1838–1874) | Johann Matthias Stahl (1874–1905) | Ludwig Radermacher (1906–1909) | Karl Münscher (1909–1936) | Rudolf Güngerich (1951–1953) | Hermann Kleinknecht (1953–1960) | Heinrich Dörrie (1961–1980) | Hermann Wankel (1981–1991) | Adolf Köhnken (1992–2002) | Christian Pietsch (seit 2003)
Dritter Lehrstuhl: Carl Hosius (1894–1906) | Wilhelm Kroll (1906–1913) | Richard Wünsch (1913–1915) | Hermann Schöne (1916–1935) | Walter Eberhardt (1937–1946) | Friedrich Mehmel (1947–1951) | Richard Harder (1952–1957) | Gerhard Müller (1958–1962) | Martin Sicherl (1963–1982) | Wolfgang Hübner (1986–2004) | Alexander Arweiler (seit 2004)
Vierter Lehrstuhl: Otto Hiltbrunner (1962–1979)
Wikimedia Foundation.