- Peter Sonnenburg
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Peter Ernst Ludwig Sonnenburg (* 23. August 1859 in Bonn; † 27. Mai 1944 in Fürstenau bei Höxter)[1] war ein deutscher Klassischer Philologe.
Peter Sonnenburg, der Sohn des Gymnasiallehrers Carl Ludwig Adolph Sonnenburg (1820–1888) und der Maria Elisabeth geb. Brohl, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater und besuchte anschließend neun Jahre lang das Bonner Gymnasium. Im Herbst 1877 ging er an die Universität Bonn, wo er Klassische Philologie, Germanistik und Archäologie studierte. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten Franz Bücheler, Hermann Usener und Wilhelm Wilmanns, deren Philologischem bzw. Germanistischem Seminar Sonnenburg mehrere Semester angehörte. Außerdem nahm Sonnenburg an Vorlesungen und Übungen der Professoren Reinhard Kekulé von Stradonitz und Arnold Dietrich Schaefer sowie der Privatdozenten Adolf Furtwängler und Friedrich Leo teil.
Nach der Promotion (1882) trat Sonnenburg den Vorbereitungsdienst für Gymnasien an und arbeitete anschließend als kommissarischer Lehrer am Königlichen Gymnasium zu Bonn, wo er am 29. Mai 1887 als ordentlicher Lehrer angestellt wurde.
1898 wurde Sonnenburg als ordentlicher Professor für Klassische Philologie an die Theologischen und Philosophischen Akademie Münster berufen, wo er die Nachfolge von Peter Langen antrat. Im akademischen Jahr 1901/1902 bekleidete Sonnenburg das Rektorat, unmittelbar vor der Erhebung der Akademie zur Universität. Einen Ruf an die Universität Bonn als Nachfolger seines Lehrers Bücheler (1906) lehnte er ab. 1928 wurde er emeritiert.
Schriften (Auswahl)
- De Menaechmis Plautina retractata libellus, Dissertation, Bonn 1882 (mit Lebenslauf).
- Bemerkungen zu Notkers Bearbeitung des Boethius, Schulprogramm, Bonn 1887.
- mehrere Aufsätze im Rheinischen Museum
- Artikel T. Maccius Plautus. In: Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft (RE), Band XIV,1 (1928), Sp. 95–126
Literatur
- Max Wegner: Altertumskunde. In: Heinz Dollinger (Hrsg.): Die Universität Münster 1780–1980, Münster 1980. S. 415–419.
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung des Stadtarchivs Bonn vom 9. Oktober 2010 nach einem Zeitungsbericht: Bonner Rundschau vom 26. Mai 1956
Erster Lehrstuhl: Hermann Ludwig Nadermann (1821–1853) | Ferdinand Deycks (1843–1867) | Peter Langen (1868–1897) | Peter Sonnenburg (1898–1928) | Franz Beckmann (1931–1963) | Hermann Tränkle (1963–1972) | Christian Gnilka (1972–2002) | Christine Schmitz (seit 2002)
Zweiter Lehrstuhl: Franz Winiewski (1838–1874) | Johann Matthias Stahl (1874–1905) | Ludwig Radermacher (1906–1909) | Karl Münscher (1909–1936) | Rudolf Güngerich (1951–1953) | Hermann Kleinknecht (1953–1960) | Heinrich Dörrie (1961–1980) | Hermann Wankel (1981–1991) | Adolf Köhnken (1992–2002) | Christian Pietsch (seit 2003)
Dritter Lehrstuhl: Carl Hosius (1894–1906) | Wilhelm Kroll (1906–1913) | Richard Wünsch (1913–1915) | Hermann Schöne (1916–1935) | Walter Eberhardt (1937–1946) | Friedrich Mehmel (1947–1951) | Richard Harder (1952–1957) | Gerhard Müller (1958–1962) | Martin Sicherl (1963–1982) | Wolfgang Hübner (1986–2004) | Alexander Arweiler (seit 2004)
Vierter Lehrstuhl: Otto Hiltbrunner (1962–1979)
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