- Chiemsee (See)
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Chiemsee Geographische Lage: Alpenvorland Zuflüsse: Tiroler Achen, Prien Abflüsse: Alz Orte am Ufer: Prien am Chiemsee, Breitbrunn am Chiemsee, Gstadt am Chiemsee, Seebruck, Chieming, Bernau am Chiemsee Größere Städte in der Nähe: Traunstein Daten Koordinaten 47° 52′ N, 12° 24′ O47.86194444444412.401111111111Koordinaten: 47° 52′ N, 12° 24′ O Höhe über Meeresspiegel 518,19 m ü. NN Fläche 79,9 km² Seelänge 13,725 km Seebreite 9,200 km Volumen 2,04784 km³ Maximale Tiefe 72,7 m
(Stand: Mai 2005)
"Unschuldige-
Kinder-Grube"Mittlere Tiefe 25,63 m pH-Wert 8,3 Einzugsgebiet 1.398,56 km² Besonderheiten zweitgrößter innerdeutscher See Der Chiemsee [ˈkiːmzeː], auch „bayerisches Meer“ genannt, ist der größte See in Bayern und nach Bodensee und Müritz der drittgrößte See in Deutschland (der Starnberger See hat allerdings ein größeres Wasservolumen).
Der Chiemsee verfügt über ein Volumen von 2.047.840.000 m³, bei einem Umfang von 63,96 km (Uferlänge mit Inseln 83 km). Das Einzugsgebiet beträgt 1.398,56 km², davon 605 km² in Bayern. Die Inseln im See sind Herreninsel (238 ha), Fraueninsel (15,5 ha) und Krautinsel (3,5 ha), die zusammen die Gemeinde Chiemsee bilden sowie Schalch (22 m²).
Der See, wie auch der Ort Chieming und der gesamte Chiemgau, sind nach einem Grafen mit dem Namen Chiemo benannt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Der Chiemsee entstand wie viele andere Voralpenseen am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren als Ausschürfung eines Gletschers. Ursprünglich bedeckte der See eine Fläche von fast 240 km², was etwa dem dreifachen der heutigen Wasserfläche entspricht. Auch die maximale Tiefe (72,7 Meter im Mai 2005) und die durchschnittliche Tiefe verringern sich dadurch mit den Jahren. Innerhalb von 100 Jahren verringerte sich die Wasserfläche um ca. 200 ha. Vor 100 Jahren wurde der Wasserspiegel um zirka einen Meter abgesenkt. Dadurch wurden große Flächen trocken gelegt.
Nördlich des Sees ist möglicherweise in vorchristlicher Zeit (ca. 500 v. Chr.) ein Komet oder Meteorit niedergegangen, siehe Chiemgau-Impakt.
See und Umgebung
Der größte Zufluss des Sees ist die Tiroler Achen, der einzige Abfluss die Alz. Die Zuflüsse Tiroler Achen und Prien spülen Sand und Geröll in den See, so dass er langsam verlandet.
Die Landschaft um den Chiemsee, der Chiemgau, ist eines der beliebtesten Erholungsgebiete Bayerns. Der landschaftliche Reiz des Chiemsees entsteht durch die unmittelbare Nähe der Chiemgauer Berge (Hochfelln, Hochgern, Hochplatte und Kampenwand). Der See steht unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention.
Bekannt ist der See vor allem durch zwei seiner drei größeren Inseln: Auf der Fraueninsel befindet sich ein Nonnenkloster. Noch bekannter ist die Herreninsel, auf der sich zwei Schlösser befinden: Ein Landschaftspark mit dem Alten Schloss (einem ehemaligen Kloster) sowie das Neue Schloss Herrenchiemsee des „Märchenkönigs“ Ludwig II., das dem Schloss von Versailles nachempfunden ist. Die dritte Insel - die Krautinsel - ist unbewohnt. Außerdem gibt es drei sehr kleine Inseln: Der Schalch westlich der Fraueninsel sowie zwei namenlose, baumbestandene Inselchen 54 bzw. 80 Meter südlich der Krautinsel, mit jeweils wenigen Quadratmetern Fläche.
Im Westen, nördlich der Herreninsel, ist der Chiemsee durch Buchten tief gegliedert, von West nach Ost:
- Schafwaschener/Aiterbacher Winkel (darin im Süden Grünmanndl Winkel)
- Kailbacher Winkel
- Mühlner Winkel
Zwischen diesen Buchten ragen Halbinseln in den See.
Der Chiemsee gliedert sich in den größeren, offenen Weitsee im Nordosten (mit der Chieminger Bucht im Osten) sowie in den Inselsee im Südwesten. Während die drei größeren Inseln die Gemeinde Chiemsee bilden und zum Landkreis Rosenheim gehören, bildet der See (Wasserfläche) mit den kleinen Inseln und mit einigen Schwemmlandinseln im Mündungsdelta der Tiroler Achen ein gemeindefreies Gebiet des Landkreises Traunstein. Die Kreisgrenze verläuft genau am Westufer des Sees. Nur einige Seitenbuchten in der Nähe von Rimsting zählen zum Landkreis Rosenheim.
Am 24. November 1989 wurde nach Gesamtkosten von 280 Millionen DM die Ringkanalisation um den Chiemsee eröffnet. Vor dem Bau des Ringkanals flossen jährlich rund 115 Tonnen Phosphat in den See. Die beiden Äste der 68 Kilometer langen Rohrleitung treffen sich in Prien. Von dort wird das Abwasser zu einer 4,5 Kilometer entfernten Kläranlage geleitet, dann fließt es nach 9 Kilometern in den Inn.
Kultur
Der Chiemsee hat als reizvolles Motiv zahlreiche Maler inspiriert, weshalb es unzählige Werke in der Malerei gibt, die den Chiemsee und dessen Inseln, aber auch die nähere Umgebung des Chiemgaus thematisieren. Um den Priener Maler Paulus hat sich ein Zirkel von Malern gebildet, die gemeinhin als „Chiemseemaler“ bezeichnet werden. Paulus hat seine Bilder nach seinem Tod der Gemeinde hinterlassen, die eine ständige Ausstellung seiner Werke veranlasst hat.
Mit dem Begriff Goldener Chiemsee-Kessel wird ein in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gefertigter "Kultkessel" bezeichnet, der Anleihen an den Formenschatz der Keltenzeit macht.
Sport und Freizeit
Der See stellt auch ein wichtiges Erholungsgebiet für die umliegenden Regionen dar. Neben dem Badebetrieb an verschiedenen Orten rund um den See wird vor allem der Segelsport am Chiemsee gepflegt; daneben wird der See auch mit Ruder- und Tretbooten befahren. Motorboote sind nur mit Ausnahmegenehmigung und unter strengen Auflagen erlaubt; Elektroboote sind dagegen häufiger anzutreffen.
Der von Radfahrern und Spaziergängern genutzte Uferweg rund um den Chiemsee führt meist direkt am Wasser entlang und ermöglicht Ausblicke auf den See.
Fotos
Siehe auch
Literatur
- Michael Lohmann: Chiemsee-Naturführer. Landesbund für Vogelschutz, Prien ²1988.
Weblinks
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