Pełkity

Pełkity
Pełkity
(nicht mehr existent)
Pełkity  (nicht mehr existent) führt kein Wappen
Pełkity  (nicht mehr existent) (Polen)
Pełkity  (nicht mehr existent)
Pełkity
(nicht mehr existent)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Bartoszyce
Gmina: Bartoszyce
Geographische Lage: 54° 22′ N, 20° 49′ O54.35944444444420.810833333333Koordinaten: 54° 21′ 34″ N, 20° 48′ 39″ O
Einwohner:

Pełkity (deutsch Polkitten) war ein kleines Dorf in Ostpreußen, das seit 1945 knapp südlich der Grenze zwischen Polen (Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein)/Woiwodschaft Ermland-Masuren) und Russland (Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland)/Oblast Kaliningrad) lag. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ist der durch eben diese Grenze ausgelöschte Ort auf keiner Karte mehr verzeichnet und gilt als wüst.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Polkitten war nur über einen Landweg zu erreichen, der Lapkeim (heute polnisch: Łapkiejmy) und Perkau (Parkoszewo) einerseits mit Pöhlen und Sehmen (beide Orte heute russisch: Солдтово (Soldatowo)) verband. Die heutige polnische Woiwodschaftsstraße 512 (hier Teilstück der ehemaligen deutschen Reichsstraße 142), die von Szczurkowo (Schönbruch, polnischer Dorfteil) in die Kreisstadt Bartoszyce (Bartenstein) führt, verläuft zwei Kilometer südöstlich der ehemaligen Ortsstelle von Polkitten. Bis 1945 bestand über die Bahnstation Schönbruch (heute im russischen Dorfteil Сирокое (Sirokoje)) Anschluss an die Reichsbahnlinie von Wehlau (heute russisch: Знаменск (Snamensk)) und Friedland (Правдинск (Prawdinsk)) nach Bartenstein (heute polnisch: Bartyszyce) und Heilsberg (Lidzbark Warmiński).

Ortsname

Die Ortsbezeichnung ist prußischen Ursprungs: „pelky“ bedeutet „Sumpf“. Die Namensschreibweise veränderte sich von Pelkyten (1330), Pelkiten (1432), Polckitten (1774) und Pollkitten (1895) bis hin zu Polkitten (bis 1945) und Pełkity (nach 1945).

Geschichtliches

Das Gründungsjahr von Polkitten liegt um 1330. Im Laufe vieler Jahrhunderte wandelte es sich von einem Bauerndorf zu einem Rittergut. Vor 1518 lebten hier 60 Bauern, 1595 waren es nur noch 25, und 1826 lediglich 6. Die Höfe waren von der Gutsherrschaft aufgekauft worden, die letzten beiden im Jahre 1914.

Rittergutsbesitzer auf Polkitten waren Heinrich von Miltitz (1525), Erhard von Kunheim (1538), Melchior von Kreutzen mit Nachkommen (bis 1719), Christoph von Lehwald (1802), Ferdinand (1828) und Roderich Bannasch, Heinrich Rohde (1876) und Karl Krah (1912), dessen Familie das Gut, das zuletzt 517,25 Hektar umfasste, bis 1945 bewirtschaftete.

1939 lebten in Polkitten 181 Einwohner.

Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Bartenstein im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Nach 1945 lag das Dorf auf polnischem Hoheitsterrain im Gebiet der Gmina Bartoszyce im Powiat Bartoszycki in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Amtsbezirk Polkitten

Vor 1945 bildete Polkitten einen eigenen Amtsbezirk, in den ursprünglich 11 Ortschaften (Gemeinden und/oder Gutsbezirke) eingegliedert waren:

  • im heutigen Polen:
    • Bonschen (heute polnisch: Bącze)
    • Gomthenen (Ganitajny)
    • Lapkeim (Łapkiejmy)
    • Loschkeim (Łoskajmy)
    • Neu Aßmanns (Nowe Witki)
    • Perkau (Parkoszewo)
    • Polkitten (Pełkity)
  • im heutigen Russland:
    • Louisenberg (heute russisch: ?)
    • Redden (?)

Nach Eingemeindungen und Ausgliederungen in den 1920er Jahren bildeten bis 1945 noch die Gemeinden Lapkeim, Polkitten und Redden den Polkittener Amtsbezirk.

Kirche

Polkitten war in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf. Es gehörte zum Archidiakonat Friedland (heute russisch: Павдинск (Prawdinsk)) im Bistum Ermland. Das Gotteshaus wurde vermutlich im Polenkrieg 1519–1521 zerstört und ist nicht wieder aufgebaut worden. Seither war Polkitten in das evangelische Kirchspiel Schönbruch (heute nördlicher Ortsteil russisch: Сирокое (Sirokoje), südlicher Ortsteil polnisch: Szczurkowo) eingegliedert. Es lag ursprünglich im Bereich der Inspektion Bartenstein (Bartoszyce), bis 1945 dann im Kirchenkreis Friedland.

Verweise

Weblinks

Literatur

  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Teil 1: Die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen. Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, Hamburg 1968 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. 11, ISSN 0505-2734).

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