- Reinhard Merkel
-
Reinhard Merkel (* 12. August 1950 in Hof) ist ein deutscher Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Merkel nahm als Schwimmer an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt teil, wo er über 400 m Lagen Sechster wurde und über 200 m Lagen in der Vorrunde ausschied. Er gehörte dem Verein Blau-Weiß Bochum an.
Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Rechtswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort legte er auch sein Juristisches Staatsexamen ab.
In München war er zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht und Assistent am Institut für Rechtsphilosophie.
Zwischen 1988 und 1990 war er Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit.
Nach seiner Promotion im Jahr 1993 in München und Habilitation 1997 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main nahm er 1998 die Lehrtätigkeit auf, zunächst als Dozent an den Universitäten Bielefeld und Rostock und seit 1999 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg.
Merkels veröffentlichte 2008 eine Monografie über „Willensfreiheit und rechtliche Schuld“.[1]
Mit Thorsten Galert, Christoph Bublitz, Isabella Heuser, Dimitris Repantis, Bettina Schöne-Seifert und Davinia Talbot zusammen verfasste er 2009 ein Memorandum zur neuroethischen Beurteilung des Neuro-Enhancements.[2][3][4]
Auszeichnungen
1991 erhielt Merkel den Jean-Améry-Preis für Essayistik.
Veröffentlichungen
- Strafrecht und Satire im Werk von Karl Kraus. Nomos-Verlags-Gesellschaft, Baden-Baden 1994, ISBN 3-7890-3549-1; Suhrkamp, Frankfurt 1998, ISBN 3-518-28945-4
- mit Rainer Hegselmann (Hrsg.): Zur Debatte über Euthanasie. Beiträge und Stellungnahmen. Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-28543-2
- mit Roland Wittmann (Hrsg.): „Zum ewigen Frieden“. Grundlagen, Aktualität und Aussichten einer Idee von Immanuel Kant. Suhrkamp, Frankfurt 1996, ISBN 3-518-28827-X
- (Hrsg.): Der Kosovo-Krieg und das Völkerrecht. Suhrkamp, Frankfurt 2000, ISBN 3-518-12152-9
- Früheuthanasie. Rechtsethische und strafrechtliche Grundlagen ärztlicher Entscheidungen über Leben und Tod in der Neonatalmedizin. Nomos-Verlags-Gesellschaft, Baden-Baden 2001, ISBN 3-7890-7151-X
- Tötung oder Erlösung?, Rezension von Matthias Ruch, Die Zeit, Nr. 18/2001
- Forschungsobjekt Embryo. Verfassungsrechtliche und ethische Grundlagen der Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2002, ISBN 3-423-36294-4
- Lebensschutz nach Stufenplan, Rezension von Ludwig Siep, Die Zeit, Nr. 9/2003
- mit Gerard Boer, Jörg Fegert, Thorsten Galert, Dirk Hartmann, Bart Nuttin & Steffen Rosahl: Intervening in the brain. Changing psyche and society. Springer, Berlin/Heidelberg/New York, ISBN 978-3-540-46476-1
- Willensfreiheit und rechtliche Schuld. Eine strafrechtsphilosophische Untersuchung. Nomos, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3204-6
- mit Joachim Boos, Heiner Raspe & Bettina Schöne-Seifert (Hrsg.): Nutzen und Schaden aus klinischer Forschung am Menschen. Abwägung, Equipoise und normative Grundlagen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-7691-0589-6
Weblinks
Commons: Reinhard Merkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Reinhard Merkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Reinhard Merkel auf der Website der Universität Hamburg
- Reinhard Merkel in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Reinhard Merkel beim Perlentaucher
- Reinhard Merkel im Autorenregister der Zeit
Fußnoten
- ↑ Siehe die Kritik von Tonio Walter in Die Zeit: Strafe ohne Schuld? 5. September 2008
- ↑ Das optimierte Gehirn. Ein Memorandum zu Chancen und Risiken des Neuroenhancements. In: Gehirn&Geist. 11/2009, S. 40–48 (PDF; 598 KB)
- ↑ SciLogs: Bloggewitter: Neuro-Enhancement – Das Memorandum
- ↑ Jörg Auf dem Hövel: Zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung. In: Telepolis. 21. Dezember 2009 (Interview mit Merkel)
Wikimedia Foundation.