Rhein-Mosel-Halle

Rhein-Mosel-Halle
Die Rhein-Mosel-Halle vor dem Umbau

Die Rhein-Mosel-Halle ist ein Tagungs-, Kongress- und Veranstaltungsort in Koblenz. Die Mehrzweckhalle wurde 1959−1962 auf den Grundmauern der ehemaligen Städtischen Festhalle errichtet. Der Architekt der als viergeschossigem „Stahlbetonkubus mit einer zum Rhein hin wirksamen Vorhängefassade“ realisierten Stadthalle war Wilhelm Neveling, der dieses Gebäude in der formalen Architektur der 1950er Jahre, basierend auf den Ideen des Bauhauses entwarf. Zehn Jahre später wurde in der ehemaligen DDR der von Heinz Graffunder entworfene und heftig diskutierte Palast der Republik nach ähnlichen Maßstäben konzipiert und gebaut. Eine kurze Quintessenz solch deutsch-deutscher Architekturbetrachtungen lautet wohl: Solche öffentlichen Gebäude wie die Koblenzer Rhein-Mosel-Halle oder der Berliner Palast der Republik sind eher Zeichen ihrer Zeit und der aus ihr heraus bedingten Notwendigkeiten als Zeichen von konkurrierenden Staatsformen.[1] Bis zum Umbau im Jahre 2011 trug die Rhein-Mosel-Halle auf ihrer Vorderfassade ein Emblem, das von dem Höhr-Grenzhausener Künstler Eugen Keller entworfen wurde, das in aller Deutlichkeit eben auf die Zeichen der Zeit, die Notwendigkeit von Räumen der Begegnung und des Austauschs von Kultur, hingewiesen hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Während der Luftangriffe auf Koblenz vom 6. November 1944 wurde die alte Festhalle von Koblenz zerstört. Anfang der 1950er Jahre begannen die Planungen zum Bau einer neuen Stadthalle. Aufgrund fehlender Flächen für Neubauten entschloss man sich an der Stelle der zerstörten Festhalle die neue Stadthalle zu errichten, die am 1. März 1952 durch Sprengung bis auf die Fundamente abgetragen wurde. Für die Enttrümmerung des Geländes musste die Stadt Koblenz einen Kredit von 35.000 DM aufnehmen. Geplant war innerhalb eines Jahres die neue Stadthalle fertigzustellen. Es kam aber erst im September 1953 zu einer Ausschreibung "eines Bauwettbewerbs zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau einer Fest- und Ausstellungshalle", den schließlich der Architekt Wilhelm Neveling gewann. Bis Ende der 1950er Jahre wurde das Projekt in den Hintergrund gedrängt, da sich die Stadtverwaltung in erster Linie für den Wohnungs- und Schulbau einsetzte.

Am 2. Oktober 1952 erfolgte schließlich der erste Spatenstich und am 5. Oktober 1960 die Grundsteinlegung. Am 29. Dezember 1962 wurde die neue Festhalle, die den Namen "Rhein-Mosel-Halle" bekam, in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Dr. Peter Altmeier eingeweiht. Durch umfangreiche Spenden wurde die Halle mit der größten Profanorgel der Bundesrepublik Deutschland ausgestattet.

Im Rahmen der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz entschloss man sich, die Rhein-Mosel-Halle komplett zu sanieren und um einen 700 m² großen Tagungskomplex zu erweitern.

Bau

Die Rhein-Mosel-Halle während des Umbaus im Juni 2010
Bauarbeiten an der Rhein-Mosel-Halle 05/2011

Die Rhein-Mosel-Halle verfügt über mehrere Säle, die für Tagungen, Veranstaltungen und kleinere Konzerte genutzt werden können.

  1. Großer Saal - 960 m²
  2. Kleiner Saal - 400 m²
  3. Nordsaal - 100 m²
  4. Vario Saal - 90 m²
  5. Rheinsaal - 55 m²
  6. Südsaal - 50 m²
  7. Clubzimmer - 40 m²

Bekannte Künstler, die in der Rhein-Mosel-Halle auftraten waren unter anderem Anke Engelke, Münchener Freiheit, Helge Schneider, Urban Priol, Dieter Nuhr oder auch Michael Mittermeier.

Die Halle liegt in der Stadtmitte von Koblenz. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Weindorf Koblenz und ein 4-Sterne Hotel.

Literatur

  • Hans Bellinghausen (Hrsg.): 2000 Jahre Koblenz. Geschichte der Stadt an Rhein und Mosel. Neu herausgegeben. Boldt, Boppard 1971, ISBN 3-7646-1556-7.
  • Koblenz. Rhein-Mosel-Halle, hg. vom städtischen Verkehrsamt Koblenz, Koblenz 1962
  • Koblenz. Rhein-Mosel-Halle, hg. vom städtischen Verkehrsamt Koblenz, Koblenz 1964
  • Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): Geschichte der Stadt Koblenz. Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt
    • Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit. Theiss, Stuttgart 1992. ISBN 3-8062-0876-X
    • Bd. 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Stuttgart 1993. ISBN 3-8062-1036-5

Weblinks

 Commons: Rhein-Mosel-Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jörg Rüter: Stadthallen in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, Eine gesellschaftliche Architekturleistung der Nachkriegszeit (Band 18 von Europäische Hochschulschriften: Architektur), 1996, ISBN 3631498470 , Seite 179
50.3531187.6002

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