Michael Mittermeier

Michael Mittermeier (März 2009)

Michael Mittermeier (* 3. April 1966 in Dorfen, Oberbayern) ist ein deutscher Komiker, Autor und Sänger^[1], der in seinen Programmen auch Elemente des klassischen Kabaretts verwendet.

Leben

Nach seinem Abitur am Klostergymnasium in Gars am Inn begann Mittermeier Politologie und Amerikanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zu studieren. 1994 schrieb er seine Magisterarbeit über das Thema „Amerikanische Stand-up-Comedy“.^[2][3]

Karrierebeginn

Mittermeier ist seit seiner Jugend Fan von U2. Bei einem Konzert in der Olympia-Halle in München am 21. Juli 1987 stand er in der ersten Reihe und erlebte „hautnah“, wie Bono das Lied People get ready von den Impressions anstimmte. Als Bono sich auf der Gitarre aber zweimal verspielte und dann das Publikum fragte, ob jemand Gitarre spielen könne, meldete sich Mittermeier und wurde daraufhin von der Security auf die Bühne gezogen. Und nachdem Bono ihm kurz die drei Akkorde gezeigt und erklärt hatte, spielte Mittermeier tatsächlich People get ready mit seinem Idol Bono. Laut Mittermeiers eigener Aussage sei ihm in diesem Moment klar geworden, dass er als Bühnenkünstler arbeiten wolle und für ihn kein anderes Leben mehr in Frage komme.^[4] Zwanzig Jahre später übergab Mittermeier als Laudator beim Echo 2007 Bono den Sonderpreis für globales Engagement.

Künstlerischer Werdegang

Bekannt geworden durch sein Programm Zapped (1996) tourte Michael Mittermeier durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und nahm an diversen Fernsehsendungen im Comedy-Bereich, aber auch bei Wetten, dass..? teil. Die bekanntesten Teile von Zapped sind Parodien auf Werbungen von Yogurette und AOK sowie auf die Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst und die US-Fernsehserie MacGyver. Letzterer wurde zum Running Gag. Auch in den aktuellen Programmen gibt es immer wieder Anspielungen auf MacGyver.

Mittermeiers weitere Bühnenshows hießen Wahnsinnlich (1990), Back to Life (2002), Paranoid (2004), Safari (2007) und "Achtung Baby" (2011). Er machte den Begriff „Arschgeweih“ populär, und hatte Erfolg mit seiner Musiksingle Mittermeier vs. Guano Babes (die Guano Apes, die aus Vertragsgründen nicht ihren normalen Bandnamen verwenden konnten) mit Kumba Yo!

Michael Mittermeier während einer Autogrammstunde (2007)

Michael Mittermeier tritt seit 1992 regelmäßig auf der Bühne des Stand-up-Klubs „Quatsch Comedy Club“ in Berlin auf, der ihm zusammen mit Thomas Hermanns und der Person hinter Atze Schröder auch gehört.^[5]

2001 traf Michael Mittermeier seine Heroen U2 beim Konzert auf der Berliner Waldbühne erneut: Da wegen eines Unwetters der Soundcheck für den eigentlichen Support Söhne Mannheims nicht stattfinden konnte und somit deren Auftritt ausfallen musste, wurde kurzerhand der im Publikum befindliche Mittermeier als Aushilfssupport engagiert. Spontan sagt dieser zu und führt Auszüge seines neuen Programmes Back to Life auf.

Er spielte 2004 und 2005 auf Englisch in New Yorker Comedy-Clubs. Am 2. Juli 2005 moderierte Mittermeier zusammen mit Anne Will die Veranstaltung zum Live8-Konzert in Berlin.

Ende 2006 beendete er sein Programm Paranoid, und ab April 2007 tourte er mit einem Stand-up-Programm Stand Up! - Freestyle-Comedy mit Michael Mittermeier durch Deutschland und Österreich. Am 7. Juli 2007 trat er in Hamburg bei Al Gores Live Earth auf.

Sein Programm „Safari“ hatte am 2. Oktober 2007 im ausverkauften Circus-Krone-Bau in München Premiere.

Am 22. und 23. Oktober 2008 wurde die zu „Safari“ gehörende DVD ebenfalls im Circus Krone aufgenommen. Während einer Vorstellung am 14. Oktober 2009 in München wurde die DVD mit 3-Fach Gold ausgezeichnet.

In dem Disney-Film Hexe Lilli von 2009 spricht Michael Mittermeier die Stimme des animierten Drachens Hektor.^[6] In der Fortsetzung Hexe Lilli: Die Reise nach Mandolan übernahm er wieder die gleiche Sprechrolle.

Anfang 2010 reiste Mittermeier nach Kapstadt und nahm dort an einem internationalen Comedy-Festival als erster Comedian aus Deutschland teil. Die Dokumentation "Michael Mittermeier in Kapstadt", die während dieser Reise entstand, erschien am 11. Juni 2010.

Über die Geburt seiner Tochter und seine Erlebnisse als Vater verfasste Mittermeier das Buch Achtung Baby!, das am 22. Februar 2010 veröffentlicht wurde. Achtung Baby! ist auch der Titel seines neuen Bühnenprogramms, das am 18. Oktober 2010 im Circus Krone München Premiere feierte.

Im Oktober 2010 erschien der Film This Prison Where I Live, in dem dokumentiert wird, wie Mittermeier zusammen mit Rex Bloomstein nach Birma reist, um mit dem inhaftierten Comedian Zarganar über dessen Schicksal zu sprechen.^[7] Ein Jahr später wurde Zarganar, nicht zuletzt auf Betreiben Mittermeiers, aus der Haft entlassen.

Familie

Seit 1998 ist Michael Mittermeier mit der Sängerin Gudrun Allwang, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Somersault, verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und lebt in Pullach^[8]. Sein älterer Bruder Alfred Mittermeier ist auch Kabarettist. Sein Vater ist Auktionator.^[9]

Soziales Engagement

Mittermeier unterstützt die Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ und die entwicklungspolitische Organisation ONE.^[10][11]

Am 25. April 2008 sprach sich Michael Mittermeier als Mitunterzeichner eines offenen Briefes an die Kanzlerin auf einer ganzseitigen Anzeige in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Tageszeitung gegen Filesharing aus.^[12]

Chartplatzierungen (vorläufig) Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung Erklärung der Daten

Alben

Zapped! (1997)   D 28 05.05.1997 (36 Wo.) [13]   CH 10 25.10.1998 (20 Wo.) Back To Life (2000)   D 2 22.05.2000 (53 Wo.) [13]   A 20 21.05.2000 (9 Wo.)   CH 7 21.05.2000 (19 Wo.) Mittermeier & Friends (2001)   D 13 xx.xx.xxxx (… Wo.)   A 59 13.05.2001 (4 Wo.)   CH 47 13.05.2001 (5 Wo.) Paranoid (2004)   D 6 07.06.2004 (14 Wo.) [13]   D 5 23.10.2006 (19 Wo.) [13]   A 8 06.06.2004 (15 Wo.)   CH 13 06.06.2004 (12 Wo.) Paranoid (Explicit Swiss Edition) (2005)   CH 6 13.11.2005 (25 Wo.) Paranoid (Explicit Austria Edition) (2006)   A 5 07.04.2006 (13 Wo.) Safari (2008)   D 19 07.03.2008 (5 Wo.) [13]   AT 10 07.03.2008 (1 Wo.)   CH 6 09.03.2008 (1 Wo.) Safari (Explicit Swiss Edition) (2008)   CH 3 xx.xx.xxxx (… Wo.) Achtung Baby! Live   AT 55 07.01.2011 (… Wo.)   CH 15 12.12.2010 (… Wo.)

Singles

Kumba Yo! (zusammen mit den Guano Babes)   D 4 16.04.2001 (1 Wo.) [14]   A 4 08.04.2001 (16 Wo.)   CH 12 08.04.2001 (12 Wo.) Mah-Na Mah-Na (Hektor & Lilli)   D 66 09.03.2009 (3 Wo.) [14]

DVDs

Back To Life (2002)   D 10 xx.xx.xxxx (… Wo.) Paranoid Live (2006)   D 5 20.10.2006 (13 Wo.)   CH 6 22.10.2006 (12 Wo.) 20 Jahre Mittermeier (2007)   D 18 17.12.2007 (13 Wo.)   CH 63 30.12.2007 (1 Wo.)

^[14]

^[13]

Diskografie und Veröffentlichungen

Audio-CDs

• 1990: wahnsinnlich
• 1996: Zapped! - Ein TV-Junkie knallt durch
• 1998: Zapped! - Explicit Swiss Edition
• 1998: Zapped! - Explicit Austria Edition
• 2000: Back To Life
• 2001: Mittermeier & Friends
• 2004: Michael Mittermeier presents: Saturday Night Live - 25 Years of Music (DVD, mit Atze Schröder, Thomas Hermanns, Rick Kavanian sowie Hennes Bender)
• 2004: Paranoid
• 2005: Paranoid - Explicit Swiss Edition
• 2006: Paranoid - Explicit Austria Edition
• 2008: Safari
• 2008: Safari (Explicit Austria Edition)
• 2008: Safari (Explicit Swiss Edition)
• 2009: Sonderprogramm "iTunes LIVE aus München - 11.Dezember 2009" exklusiv bei iTunes
• 2010: Achtung Baby - Live - Programm

VHS + DVDs

• 1999: Zapped! - Ein TV-Junkie knallt durch (VHS + DVD)
• 2002: Back To Life (DVD)
• 2006: Paranoid (DVD)
• 2007: 20 Jahre Mittermeier (DVD)
• 2008: Safari (DVD)
• 2010: Michael Mittermeier in Kapstadt (DVD)
• 2011: Achtung Baby (DVD)

Literatur

• 1998: Im Rausch der Kanäle (Buch, Co-Autoren: Thomas Hermanns, Gudrun Allwang)
• 2010: Achtung Baby!

Moderation

• 2001: Mittermeier & Friends (TV-Show)
• 2004: Michael Mittermeier presents: Saturday Night Live - 25 Years of Music (TV-Show)

Auszeichnungen

• Grazer Kleinkunstvogel
  • 1988
• Prix Pantheon
  • 1996: Publikumspreis Beklatscht & Ausgebuht
• Goldene Europa
  • 1998: Kategorie Comedy
• Deutscher Comedypreis
  • 1999: Bester Komiker (Publikumspreis)
  • 2000: Bester Komiker (Publikumspreis)
  • 2002: Beste Live-Comedy für „Back to life“
  • 2004: Beste Live-Comedy
  • 2008: Bester Komiker
• Eins Live Krone (WDR)
  • 2000: Bester Comedian
  • 2001: Bester Comedian
• Echo
  • 2001: Kategorie Comedy
• Schneestern von Arosa
  • 2000
• Zeck-Kabarettpreis
  • 2005: Hauptpreis
• Das große Kleinkunstfestival
  • 2009: Berlin-Preis

Einzelnachweise

1. ↑ ALIVE & SWINGING - Rea Garvey, Xavier Naidoo, Sasha und Michael Mittermeier „Tribute” an das legendäre Rat Pack zuletzt gesichtet am 13. Oktober 2010
2. ↑ welt.de
3. ↑ abi.de
4. ↑ Fernsehporträt „Michael Mittermeier“ von Jürgen Barto, produziert vom BR, 2004.
5. ↑ „Diary Michael Mittermeier“, MTV, 19. Oktober 2006
6. ↑ Hexe Lilli - Der Film
7. ↑ Cinema.de: This Prison Where I Live - Über diesen Film
8. ↑ Pullach
9. ↑ Vater Auktionator
10. ↑ Deine Stimme gegen Armut: Rückblick G8-Konzert in Rostock 2007
11. ↑ Michael Mittermeier über sein Engagement für ONE
12. ↑ heise online:Offener Brief: Bundeskanzlerin soll Künstlerrechte schützen, 24. April 2008
13. ↑ ^{a b c d e f} Michael Mittermeier
14. ↑ ^{a b c} : Mittermeier vs. Guano Babes - Hektor & Lilli

Weblinks

 Wikiquote: Michael Mittermeier – Zitate

• whoswho.de
• Michael Mittermeier in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Michael Mittermeiers offizielle Website (Flash)
• Literatur von und über Michael Mittermeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Biographie Michael Mittermeiers
• Interview mit dem Online-Magazin back view

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