Urban Priol

Urban Priol
Urban Priol im Juni 2007

Urban Priol (* 14. Mai 1961 in Aschaffenburg) ist ein Kabarettist aus Obernburg am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Urban Priol wurde am 14. Mai 1961 in Aschaffenburg geboren und machte 1980 sein Abitur am Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg. An der Universität Würzburg begann er ein Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch, Russisch und Geschichte, brach es aber kurz vor dem Examen ab.[1] 1988 war er Mitbegründer (künstlerischer Leiter) der Kleinkunstbühne Kochsmühle in Obernburg, seit 1998 ist er Inhaber[2] des Kabaretts im Hofgarten. Priol ist Mitglied des globalisierungskritischen Netzwerks Attac.

Kabarett

Lustspielhaus München 2011

Erste Bühnenauftritte absolvierte Priol bereits 1982. In seiner ersten eigenen Fernsehsendung Alles muss raus, die auf 3sat ausgestrahlt wurde und jeweils 45 Minuten dauerte, bot Priol dann von 2003 bis 2007 an jedem ersten Sonntag des Monats jeweils drei Gästen aus dem Kleinkunstbereich eine Bühne. In der Sendung wurden politische und gesellschaftliche Geschehnisse der vorigen Wochen kabarettistisch aufgearbeitet.

Am 3. August 2006 wurde ein 45-minütiger Ausschnitt aus Priols Programm Täglich frisch im Rahmen der Sendereihe Sommersolo im ZDF ausgestrahlt. Die Reihe lief sieben Wochen und zeigte jeden Donnerstag ein Soloprogramm eines Comedians oder Kabarettisten. Neben Priols Programm wurden Rüdiger Hoffmann, Bodo Bach, Bülent Ceylan, Dr. Eckart von Hirschhausen, Ole Lehmann und Ingo Oschmann vom ZDF präsentiert.

Am 3. Dezember 2006 war Priol einer der Gäste von Menschen 2006. In dem von Johannes B. Kerner moderierten Jahresrückblick präsentierte Priol einen kabarettistischen Jahresrückblick. Am 20. Januar 2007 war er erstmals in der ZDF-Sendung Wetten, dass..? zu Gast.

Seit Januar 2007 präsentiert er zunächst gemeinsam mit Georg Schramm, der im April 2006 den ARD-Scheibenwischer verließ, die Kabarettsendung Neues aus der Anstalt im ZDF – die erste Politikkabarettreihe des ZDF seit Hildebrandts Notizen aus der Provinz 1980. Nach dem Ausstieg Schramms, der sich nach zehn Jahren intensiver Fernsehpräsenz wieder ganz auf sein Bühnenprogramm konzentrieren wollte[3], im Juni 2010 übernimmt seit dem 19. Oktober 2010 Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig die Nachfolge Schramms als festes Mitglied der Sendung. Die Kulisse stellt das Foyer einer psychiatrischen Klinik dar. Priol spielt im Rahmen der Sendung die Rolle des Leiters der Klinik, während Pelzig seinen Kommunikationsberater und Kontrolletti des Geldgebers (in concretu des ZDF) gibt..

Zusammen mit Georg Schramm trat er am 25. Oktober 2010 auf der 50. Demonstration gegen Stuttgart 21 auf.[4]

Auszeichnungen

Priol hat eine Vielzahl an Auszeichnungen verliehen bekommen, darunter:

Kritik

Der Publizist Hilmar Klute warf Priol im März 2011 im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung vor, er mache „Kabarett auf dem kleinsten intellektuellen Nenner“. Seine „von sprachlicher Verlotterung geprägte Vulgärsatire“ richte sich „an ein entfesseltes Spießbürgertum, das alle Politiker an den Galgen wünscht“.[5] Bereits Tage zuvor waren in der Süddeutschen Zeitung zwei Beiträge anderer Autoren erschienen, die einen Auftritt Priols auf einer Münchner Anti-Atomkraft-Demonstration stark kritisiert hatten.[6][7] Der Publizist Albrecht Müller bezeichnete die Kritik hingegen in einem Beitrag der NachDenkSeiten als eine „erstaunliche Kampagne der Süddeutschen Zeitung gegen Urban Priol“.[8]

Werke

Soloprogramme
  • 1995 − Köpfe im Kopf
  • 1996 − Kwittung, bitte.
  • 1998 − Stimmt so.
  • 2001 − Alles muss raus.
  • 2004 − Täglich frisch
  • 2006 − Tür zu!
  • seit 2003 − Tilt (Jahresrückblicksprogramm, jährlich neu)
  • 2010 - Wie im Film
Buch
Disko- und Videographie
  • 1998 − Kwittung, bitte
  • 2000 − Stimmt so.
  • 2001 − Supertilt − der Jahresrückblick
  • 2002 − Alles muss raus
  • 2003 − Tilt! Jahresrückblick
  • 2004 − Täglich frisch
  • 2004 − Tilt! Jahresrückblick
  • 2005 − Täglich frisch (update)
  • 2005 − Tilt! Jahresrückblick
Fortsetzung

Trivia

Anstelle von Wasser trinkt Priol während der meisten seiner Auftritte helles Weizenbier, welches nach eigener Aussage alkoholfrei ist. Priols Halbglatze, seine bunten Hemden und seine nach hinten und oben abstehenden Haare gelten ebenso als Markenzeichen wie sein Aschaffenburger Dialekt.

Priol ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.[9]

Einzelnachweise

  1. Munzinger Archiv
  2. Eigentumsverhältnisse des Hofgarten
  3. „Neues aus der Anstalt“: Georg Schramm verlässt ZDF-Kabarett, Tagesspiegel, 25. Mai 2010
  4. Urban Priol bei der 50. Demonstration gegen Stuttgart 21, youtube.de, 25. Oktober 2010
  5. Kassandra im Hobbykeller, Süddeutsche Zeitung Nr. 75 vom 31. März 2011
  6. Priol hetzt gegen Brüderle, Süddeutsche Zeitung, 28. März 2011
  7. Was darf Satire?, Süddeutsche Zeitung, 29. März 2011
  8. Eine erstaunliche Kampagne der Süddeutschen Zeitung gegen Urban Priol, NachDenkSeiten, 1. April 2011
  9. http://www.fussball-kultur.org/akademie/mitglieder/persoenlichkeiten.html

Weblinks


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