- Richard Falckenberg
-
Friedrich Otto Richard Falckenberg (* 23. Dezember 1851 in Magdeburg; † 28. September 1920 in Jena) war ein deutscher Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Zuckerfabrikanten Friedrich Otto (1815 bis 1861, Sohn des Kaufmanns Georg Friedrich (1772 bis 1840)) und dessen Frau Henriette Auguste (1820 bis 1885, Tochter des Apothekers Johann Friedrich Gottlieb Nithack) wurde Friedrich Otto Richard Falckenberg am 23. Dezember 1851 in Magdeburg geboren. Nachdem der Vater verstorben war, zog Falckenberg mit seiner Mutter nach Dessau und wurde auf dem dortigen Gymnasium vorgebildet. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit Musik wie auch mit Philosophie, wandte sich schließlich letzterer zu. 1872 beendete er seine Vorstudien und bezog die Universität Jena. Auch studierte er an den Universitäten Leipzig, Halle, Erlangen und Göttingen.
Nachdem Falckenberg in Jena 1877 zum Doktor promoviert worden war, habilitierte ihn die Universität 1880 und er wirkte anschließend als Privatdozent. Sieben Jahre darauf ernannte man ihn zum außerordentlichen Philosophieprofessor. Dabei heiratete er in Dessau 1884 die von 1856 bis 1934 lebende Sängerin Else, die Tochter des Pfarrers Karl Pielke (1816 bis 1894) war.
Schon 1889 erhielt Falckenberg eine Berufung als ordentlicher Philosophieprofessor an die Universität Erlangen, wo er bis zu seinem Lebensende lehrte. Der Musik blieb er nicht fern, sondern spielte auch das Piano und war in seiner Erlanger Zeit wichtig für die Musikszene der Stadt. Er starb am 28. September 1920 in Jena im Alter von 68 Jahren.
Der Ehe entstammen drei Söhne. Einer ist der Jurist Robert Falckenberg, ein weiterer der Gießener Mathematikprofessor Hans Falckenberg.
Wirken
Falckenberg befasste sich mit der Philosophiegeschichte. Er verfasste eine Geschichte der neueren Philosophie, die oft neuaufgelegt wurde und von ihm stets aktuell gehalten wurde. Durch diese Schrift und durch seine Professur in Erlangen prägte er, wie andere von der Philosophiegeschichte dachten. Dabei griff er die Wahrheit der Philosophie nicht dogmatisch, sondern historisch auf und strebte nach Harmonie und Gerechtigkeit. Er gehörte einem kritischen Idealismus an. Ferner schrieb er sechs Artikel für die Allgemeine Deutsche Biographie.
Werke
- Grundzüge der Philosophie des Nicolaus Cusanus (Breslau 1880; online)
- Geschichte der neueren Philosophie von Nikolaus von Kues bis zur Gegenwart (1886, neuten Auflage 1927; online)
- Hermann Lotze. 1. Teil: Das Leben und die Entstehung der Schriften nach den Briefen (Stuttgart 1901; online)
- Kant und das Jahrhundert (Leipzig 1907; online)
Literatur
- Thomas Raeber: Falckenberg, Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 5 f.
Weblinks
-
Wikisource: Richard Falckenberg – Quellen und Volltexte
Wikimedia Foundation.