Ring frei für Stoker Thompson

Ring frei für Stoker Thompson
Filmdaten
Deutscher Titel Ring frei für Stoker Thompson
Originaltitel The Set-Up
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1949
Länge 70 Minuten
Stab
Regie Robert Wise
Drehbuch Art Cohn
Produktion Richard Goldstone
Musik Constantin Bakaleinikoff
Kamera Milton R. Krasner
Schnitt Roland Gross
Besetzung
  • Robert Ryan: Stoker Thompson
  • Audrey Totter: Julie Thompson
  • George Tobias: Tiny
  • Alan Baxter: Little Boy
  • Percy Helton: Red
  • Wallace Ford: Gus
  • Hal Baylor: Tiger Nelson
  • Darryl Hickman: Shanley
  • David Clarke: Johnson
  • James Edwards: Luther Hawkins

Ring frei für Stoker Thompson ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahre 1949, das zur Gattung des Film noir gezählt wird. Robert Wiese inszenierte den Film nach einem 1928 entstandenem Gedicht von Joseph Moncure March. Der Film wurde am 29. März 1949 uraufgeführt. In Deutschland erschien er am 22. Mai 1965 in einer Fernsehfassung des Senders ARD.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der alternde Schwergewichtsboxer Stoker Thompson soll gegen den Neuling Tiger Nelson antreten. Manager Tiny und Trainer Red bereiten Stoker für den Kampf vor. Doch Tiny lässt sich vom Berufsspieler Little Boy zu einer Kampfmanipulation überreden. Stoker soll in der zweiten Runde zu Boden gehen und den Kampf verlieren. Da er sicher ist, dass Stoker den Kampf eh verlieren wird, sagt er ihm nichts von dem geplanten Betrug.

Zur gleichen Zeit versucht Stoker seine Frau Julie von einer Fortsetzung seiner Karriere zu überzeugen, da er sich trotz seines Alters fit genug fühlt. Julie, die bisher ihren Mann unterstützt hat, will, dass er aufhört. Sie will sich auch den Kampf an diesem Abend nicht anschauen. In der Umkleidekabine wird Stoker nachdenklich. Andere Boxer bereiten sich auf ihre Kämpfe vor, auch Shanley, ein junger und ängstlicher Mann vor seinem ersten Profikampf. Stoker bemerkt, dass das Licht im Hotelzimmer nebenan ausgegangen ist und glaubt, Julie habe ihre Meinung geändert und komme zum Kampf. Julie ist tatsächlich auf dem Weg zur Arena. Doch die Anfeuerungsrufe der Zuschauer ekeln sie an.

Shanley kehrt in die Umkleide zurück. Er hat seinen Gegner besiegt. Der Mittelgewichtler Johnson hingegen verliert seinen Kampf. Zur gleichen Zeit streift die ruhelose Julie durch die Straßen der Stadt. Auf einer Brücke sieht sie den Schleppkähnen zu. Nun betritt auch Stoker den Ring und bemerkt zu seiner Bestürzung Julies leeren Sitz. Little Boy und seine Freundin platzieren Wetten gegen Stoker. Stoker, der von der Manipulation nichts weiß, ignoriert Reds Anweisungen, auf Distanz zu bleiben. Zum Ende der zweiten Runde drückt Stoker den überraschten Nelson gegen die Seile. In der dritten Runde deckt Stoker seinen Gegner mit harten Schlägen ein, doch auch ihm droht der K.O. Tiny bekommt es mit der Angst zu tun und erzählt ihm in der Pause von dem Deal mit Little Boy. Er fleht Stoker an, sich zum Rundenende auf die Bretter zu legen.

Trotz seiner Erschöpfung schlägt Stoker Nelson bewusstlos. Stoker befürchtet nun, dass der verärgerte Little Boy sich rächen will. Er kann aus der Halle schleichen, wird aber von Little Boys Männern in eine Falle gelockt. Sie schlagen den Boxer nieder, doch der kann Little Boy ins Gesicht schlagen. Little Boy ist rasend vor Wut und bricht Stokers Hand mit einem Ziegelstein, womit dessen Karriere zu Ende ist. Als Stoker verletzt durch die Straßen taumelt, wird er von Julie gefunden. Sie eilt an seine Seite und nimmt ihn in die Arme. Julie versichert ihm, dass sie beide heute Abend gewonnen haben.

Kritiken

Das Lexikon des Internationalen Films über den Film: "Bemerkenswert kritische Denunzierung der Auswüchse im amerikanischen Berufssport und der mitleidlosen Reaktion des Publikums; meisterhaft vor allem die Beobachtungen vor dem Kampf."[1]

Die Filmzeitschrift Cinema lobt die brillante Gestaltung und die eindrucksvolle Atmosphäre.[2]

Der "Time Out Filmguide" bezeichnet den Film als einen für die Top-10-Liste, mit einem einwandfreien Robert Ryan in der Titelrolle.[3]

Auszeichnungen

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurde die Kameraarbeit von Milton R. Krasner 1949 ausgezeichnet. Zudem gewann der Film den FIPRESCI-Preis. 1950 wurde der Film für den British Film Academy Award in der Kategorie Bester Film nominiert.

Hintergrund

Wie im Gedicht sollte auch im Film die Hauptrolle ein schwarzer Boxer einnehmen. Geplant war James Edwards, der jedoch als Filmdebütant nicht bekannt genug war. Da es auch sonst keine weiteren schwarzen Filmstars zu der Zeit gab, wurde das Drehbuch umgeschrieben. Robert Ryan, der auf dem College geboxt hatte, bekam die Rolle, Edwards musste sich mit einer Nebenrolle begnügen. Hal Baylor, ein erfolgreicher Amateurboxer, trat hier unter dem Namen Hal Fieberling auf.

Der Film weist eine Besonderheit auf. Er ist in Realzeit gefilmt, d. h. die Handlung des FIlmes erstreckt sich über 70 Minuten.

Einen Cameoauftritt als Zeitnehmer hat Arthur Fellig, ein zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bekannter Fotograf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=48002
  2. http://www.cinema.de/kino/filmarchiv/film/ring-frei-fuer-stoker-thompson,1318549,ApplicationMovie.html
  3. http://www.timeout.com/film/reviews/74344/the_set-up.html

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