- Schellenberg (Sachsen)
-
Schellenberg Gemeinde Leubsdorf (Sachsen)Koordinaten: 50° 48′ N, 13° 7′ O50.80518333333313.122175345Koordinaten: 50° 48′ 19″ N, 13° 7′ 20″ O Höhe: 345–420 m ü. NN Einwohner: 725 (31. Dez. 1993) Eingemeindung: 1. März 1994 Postleitzahl: 09573 Vorwahl: 037291 Schellenberg ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Leubsdorf im Landkreis Mittelsachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schellenberg liegt etwa 2 Kilometer ost-südöstlich von Augustusburg im Erzgebirge.
Nachbarorte von Schellenberg sind Hohenfichte im Nordosten, Leubsdorf im Osten, Marbach im Süden, Augustusburg im Westen sowie Grünberg im Nordwesten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Waldhufendorfs stammt aus dem Jahre 1378 mit Aldin Schelnberg bzw. Aldynschelnberg[1]. Die Bezeichnung kann als Burgenname gedeutet werden oder aber eine Namensübetragung aus dem Altsiedelland sein. Die Kurstadt Bad Pyrmont trug früher ebenfalls die Bezeichnung Schellenberg (= Burg, von der es schallt).
Durch die unmittelbare Nähe zur Burg Schellenberg, wurden die hiesigen Bauern besonders häufig zu Frondiensten wie Jagd und Fischfang herangezogen. Für letzteren existierte bei einem Bauern namens Loohs ein Netzschuppen. August Schumann schreibt 1814 im Staatslexikon hierzu: „In diesem Dorfe liegt auch der königl. Jagd-Zeug-Schuppen, wo noch im J. 1770 die Wolfszeug- und Hasennetze zur kleinen Jagd, und Bärenfallen, aufbewahrt wurden“[2].
Die Kirche erhebt sich auf einem steil zur Flöha hin abfallenden Felsen. Den Bau ließ 1777 Johann Christoph Uhlmann aus Börnichen bei Oederan in der Nähe eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichten. Die alte Ortsschule, welche man 1844 mit der Fabrikschule vereinigte, stammt aus dem Jahre 1769. 1844 und 1903 entstanden Schulneubauten.
Nach 1945 gründete sich eine LPG, welche sich später der in Marbach anschloss. Die 1838 als Baumwollspinnerei errichtete Fabrik firmierte in DDR-Zeiten als Werk II des „VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan“. Ebenfalls in der DDR produzierte im Ort der „VEB Plasta“ Leisten, Schläuche und Badematten sowie Ausrüstungsteile für den PKW Trabant.[3]Zum 1. März 1994 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Hohenfichte, Marbach und Schellenberg der Gemeinde Leubsdorf unter diesem Namen an.[4]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [1] 1551 20 besessene Mann, 9 Gärtner, 12 Inwohner, 18¾ Hufen 1764 21 besessene Mann, 28 Häusler, 19 Hufen 1834 638 1871 890 Jahr Einwohnerzahl 1890 935 1910 1196 1925 1188 1939 1153 Jahr Einwohnerzahl 1946 1263 1950 1211 1964 1081 1990 749 Literatur
- Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 119-120.
- Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 775.
- Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 279 f.
- Richard Steche: Dorfschellenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 47.
Weblinks
- Porträt Schellenberg
- Schellenberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Schellenberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ vgl. Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band, Zwickau 1814, S. 775.
- ↑ vgl. Das mittlere Zschopaugebiet, Band 28, S. 119-120
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 16. Oktober 2010
Ortsteile der Gemeinde LeubsdorfHohenfichte | Leubsdorf | Marbach | Metzdorf | Schellenberg
Wikimedia Foundation.