Grünberg (Augustusburg)

Grünberg (Augustusburg)
Grünberg
Koordinaten: 50° 50′ N, 13° 7′ O50.82836666666713.109427777778Koordinaten: 50° 49′ 42″ N, 13° 6′ 34″ O
Fläche: 5,296 km²
Einwohner: 476 (30. Juni 1995)
Eingemeindung: 1. Okt. 1995
Postleitzahl: 09573
Vorwahl: 037291

Grünberg ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Grünberg liegt etwa  Kilometer nördlich von Augustusburg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich vom ehemaligen Gasthof an der Staatsstraße 223 FlöhaOlbernhau auf 421,5 m ü. NN etwa 1,5 Kilometer nach Osten hinab durch das Tal eines zur Flöha fließenden Baches. Über eine Kreisstraße besteht im Osten Anschluss an Hohenfichte.

Nachbarorte

Plaue Falkenau Hetzdorf
Nachbargemeinden Hohenfichte
Erdmannsdorf Augustusburg Schellenberg

Geschichte

Für die Besiedelung von Grünberg wird die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts angenommen, wobei diese eng in Verbindung mit dem Bau der Schellenburg gestanden haben soll.
Die erste urkundliche Erwähnung von Grunneberg datiert aus dem Jahre 1365. In einer lateinisch verfassten Urkunde verlieh der Landgraf Friedrich von Thüringen an die Gemahlin des Heinrich von Luppelsdorf „zwei Mark Einkünfte aus dem Dorfe Luppelsdorf (Leubsdorf) sowie Hof und Eigengut im Dorfe Grunnenberg im district Schellenberg“[1].
Der 1352 Gruninberg geschriebene Ortsname kann als „Ort auf dem gerodeten, sich begrünenden Berg“ gedeutet werden. Mit Einführung der Reformation 1539 gehörte der Ort im Kirchenbezirk Flöha zum Filial Stadt Schellenberg.
Zur Errichtung der Augustusburg in den Jahren 1568-72 hatten die Bewohner des Orts Frondienste beim Bau zu leisten. Ebenso wurde von den Bewohnern in den Kalklöchern im Schweddeytal nahe Flöhaer Ortsteil Plaue Kalkstein zum Bau der Burg gebrochen und gebrannt sowie auf Grünberger Flur Ziegel gestrichen.
Um 1700 gab es auf Grünberger Flur kurzzeitig Eisenerzabbau, so in einer Grube Grün Glück. Für 1735 weisen erste Belege auf einen Schulunterricht im Ort hin und für 1737 ist mit Johann David Uhlig der Lehrer namentlich belegt. Ein Schulgebäude wurde 1828 errichtet.
1820 begann der Bau der Straße von Augustusburg nach Plaue. Dabei errichtete der damalige Erbrichter Röber den Gasthof Grünberg als Pferdeausspannstation und übertrug Schankkonzession sowie Gasthofgerechtsamkeit aus dem Erbgericht auf den Gasthof, der in der Folgezeit einen wichtigen Platz im Leben der Gemeinde einnahm.
Mit Bau der Baumwollspinnerei Nachbarort Hohenfichte 1883 und folgenden Fabriken in weiteren Orten der Region wandelte sich der Ort sukzessiv vom Bauerndorf zum Arbeiterwohnort. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Bau von Bandoneons durch die Familien Bäßler der Bau dieser Instrumente als Gewerke heimisch, was den Ort über seine Grenzen hinaus bekannt machte.
Nach der politischen Wende entstanden zwei Landwirtschaftsbetriebe als Wiedereinrichter und einige Handwerksunternehmen.[2][1][3]

Zum 1. Oktober 1995 wurde Grünberg in die Stadt Augustusburg eingemeindet.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [5]
1551 15 besessene Mann, 2 Häusler, 7 Inwohner, 18 Hufen
1764 13 besessene Mann, 18 Häusler, 18 Hufen
1834 397
1871 531
Jahr Einwohnerzahl
1890 575
1910 646
1925 595
1939 587
Jahr Einwohnerzahl
1946 670
1950 674
1964 663
1990 462

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geschichte von Grünberg auf gruenberg-erzgebirge.de, abgerufen am 19. Oktober 2010
  2. vgl. Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 109-110.
  3. Geschichte von Grünberg auf augustusburg.de, abgerufen am 19. Oktober 2010
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1995 bis 31. Dezember 1995 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 19. Oktober 2010
  5. vgl. Grünberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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