Christian Baha

Christian Baha

Christian Josef Baha (* 30. Oktober 1968 in Wien) ist ein österreichischer Unternehmer, Mitbegründer und Alleineigentümer der Investmentgesellschaft Superfund.

Karriere

Vieles bleibt widersprüchlich. So will Christian Baha Anfang der 1990er-Jahre gemeinsam mit dem Elektrotechniker Christian Halper zur technischen Analyse von Finanzdaten die Börsensoftware TeleChart entwickelt haben.^[1] Dabei war es Robert Dannbauer der unter anderem mit ChartTrader zur selben Zeit das allererste Finanzanalyse-Softwareprodukt für die Firma TeleTrader erstellte.^[2] 1992 entstand mit dem "Austria Broker Service" der erste Discount-Broker in Österreich. Näheres ist nicht bekannt. Ab 1995 baute Christian Baha mit Christian Halper die Investmentgruppe "Quadriga" auf, die seit 2003 unter dem Namen "Superfund" weltweit agiert. Das Headquarter liegt in Wien (Marc-Aurel-Straße). Mit dem Start der Quadriga Beteiligungs- und Vermögens-AG war der erste Managed-Futures-Fonds für Privatinvestoren in Österreich aufgelegt.^[3] 1999 soll er von Josef Holzer das 1991 gegründete Unternehmen TeleTrader (siehe oben) übernommen und auf die Archivierung und Visualisierung von Realtime-Produkten ausgerichtet haben. Der Börsengang von TeleTrader erfolgte 2001 an der Wiener Börse.^[3]

Die allgemeine Wirtschaftsrezession zwang das Superfund-Unternehmen 2009 zu Umstrukturierungen. Dabei wurden vor allem durch Büroschließungen und Entlassungen von Mitarbeitern Kosten reduziert. 2010 konnte wieder das Break-even erreicht werden.^[1] Mit Herbst 2010 übernahm Christian Baha sämtliche Superfund-Anteile seines Geschäftspartners Christian Halper, der jedoch als Berater und Investor weiter mit an Bord bleibt.^[1]

Jüngstes Projekt ist die Bio-Restaurantkette Supergood.^[4] Schon seit Jahren gab es Pläne im Functional Food-Bereich.^[5]

Sponsoring

Seit 2004 engagiert sich Christian Baha mit "Superfund" vermehrt im Kultur- und Sportsponsoring. So unterstützt er am kulturellen Sektor das Amerikanische Balletttheater, die Wiener Symphoniker, das Wiener Burgtheater, die Albertina und das Wiener Konzerthaus. Im Sportbereich wird Bode Miller, Mirna Jukić und Sybille Bammer gesponsert,^[6] außerdem die Fußballmannschaften Kapfenberger Sportvereinigung Superfund und FC Superfund Pasching.

Auch hinter dem Arnold Schwarzenegger Museum in Thal steht Christian Baha als Sponsor und Ideator. Nur so konnte dieses im biedermeier Geburtshaus der "Steirischen Eiche" am 30. Juli 2011 nach mehrjähriger Verzögerung mit einem Soft Opening zugänglich gemacht werden.

Leben

Christian Baha wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Seine Mutter starb an Leukämie, als er 13 Jahre alt war. Schon als Kind war er, nach eigenen Angaben, ein fleißiger Sparer und fütterte eifrig sein Sparschwein. Manchmal soll auch eine Goldmünze seiner Großmutter darunter gewesen sein. Nach eigenen Aussagen wollte sein Vater, ein Versicherungsmakler, dass er Bänker werde. Zunächst arbeitete er aber 10 Jahre als Polizist.^[1] Nach anderen Quellen war er nach seiner Ausbildung zum Polizisten nur drei Jahre Angehöriger der Wiener Sicherheitswache.^[7] Parallel dazu absolvierte er die Abendmatura und anschließend das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Wien, was aber von seinen Vorgesetzten wegen der dafür nötigen Dienstfreistellungen nicht besonders goutiert wurde.^[1] Durch den Aufbau eines eigenen Unternehmens im Finanzbereich wurde das Studium schließlich aufgegeben.

In dieser Zeit arbeitete Christian Baha eng mit Christian Halper zusammen, dem er auch seinen "Gesundheitstrip" verdankt. Er trainiert täglich seinen Körper im firmeneigenen Fitnesscenter und geht regelmäßig laufen.^[1] Nicht zuletzt weil er mit der ehemaligen österreichischen Leichtathletin Stephanie "Steffi" Graf liiert ist. Unglaubwürdigen Angaben zufolge sollen sie ein gemeinsames Kind haben^[1] (Stand August 2011). Jedoch hat Christian Baha einen Sohn aus einer früheren Beziehung mit einer Polin. Andere Quellen sprechen diesbezüglich von zwei Kindern. Christian Baha lebt heute in Monaco und hat weitere Wohnsitze in New York, Los Angeles und auf Costa Rica. Frühjahr 2007 kaufte er Schloss Sonnenberg im Thurgau und den dazugehörigen Gutsbetrieb mit ca. 150 ha Ackerland, Grünland, Wald und Weingütern.^[8] Die Anlage wird zur Zeit renoviert und soll als Biobetrieb bewirtschaftet werden. Als Sicherheit für schlechte Zeiten hat er zudem Bio-Farmen in Südfrankreich und Neuseeland.^[1] 2006 gab er noch an ein Haus in Grenada, Regenwald in Costa Rica, eine Rinderfarm in Uruguay und einen Biohof in Rumänien zu besitzen.^[5]

Durch eine Freundschaft mit dem Regisseur Oliver Stone durfte Christian Baha bereits zwei Nebenrollen in Hollywoodfilmen verkörpern. In "Wall Street: Geld schläft nicht" spielte er einen Hedge-Fond-Chef^[9] und in "Transformers 3" einen bösen Assistenten.

Weblinks

• Graphic Bio: Christian J. Baha. Businessweek.com 6. März 2006 (englisch)
• Christian Höller: Christian Baha: Vom Polizisten in Wien zum Millionär in Monaco. Financial Times Deutschland 28. Juli 2004

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d e f g h} Conny Bischofberger & Alexander Strecha: Baha: "Der Finanz-Supergau kommt": Im Interview mit Conny Bischofberger und Alexander Strecha spricht der Superfund-Gründer über Schwarzenegger, Eurokrise und Goldbarren. In: kurier.at 22. Juni 2011
2. ↑ TeleTrader Software AG: Unternehmen: Management Download 13. August 2011
3. ↑ ^{a b} Stefan Jany: Manchen Großbanken aus der Schweiz vertraue ich nicht mehr. In: Wiener Zeitung 15. Juli 2009
4. ↑ Anne Vorbringer: Persischer Sternekoch kreiert Bio-Burger für Berlin. In: Berliner Zeitung 20. Juni 2009
5. ↑ ^{a b} Graphic Bio: Christian J. Baha. In: Bloomberg Businessweek 6. März 2006
6. ↑ Kultursponsoring und Finanzkrise: Prioritäten werden neu gesetzt. In: Vorarlberg Online 22. Oktober 2008
7. ↑ Sebastian Fischer: Altkanzler feiert Hedgefonds. Schröder bei den Heuschrecken. In: Der Spiegel 9. März 2006
8. ↑ Barbara Hettich: Vom Polizisten zum Schlossbesitzer. In: Thurgauer Zeitung 5. Mai 2009
9. ↑ Susanne Lintl:Christian Baha in Wall Street 2 In: kurier.at 17. Oktober 2010