- Siegfried Loewenthal (Jurist)
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Siegfried Loewenthal (* 16. August 1874 in Heiligenstadt; † 18. März 1951 in Berlin) war ein deutscher Jurist.
Leben
Loewenthal, Sohn des Bankiers Louis Levy Loewenthal (1844–1922) und dessen Ehefrau Regina Loewenthal geb. Mosheim (1847–1914) belegte ein Jurastudium und promovierte 1899 in Erlangen mit der Arbeit Das Firmenrecht nach dem neuen Handelsgesetzbuche.[1] Danach war er ab 1902 in rascher Folge Assessor, Hilfsrichter und Präsidialrichter in Magdeburg. Er lebte in der Augustastraße 19, der heutigen Hegelstraße in der Magdeburger Altstadt.[2] Zwischen 1922 und 1927 war er Landgerichtsdirektor in Magdeburg und von 1927 bis 1933 Landgerichtspräsident in Oels. Loewenthal wurde 1933 zwangsweise in den Ruhestand gesetzt. Nach dem Krieg war er in Berlin ein gefragter unbelasteter Fachmann und wurde Chefpräsident des Landgerichts Groß-Berlin, seit 1949 für West-Berlin.[3]
Sein Bruder, der Bankier Alexander Loewenthal (* 1872) und seine Ehefrau Gertrud geb. Fränkel wurden 1943 bzw. 1944 in Theresienstadt bzw. Auschwitz ermordet.
Siegfried Loewenthal wurde 1948 Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Heiligenstadt; die Ehrenbürgerschaft wurde ihm aber am 22. Februar 1951 auf Veranlassung der kommunistischen Stadtverwaltung wieder aberkannt, da er nach deren Meinung als Westberliner Jurist im Dienste des Klassenfeindes arbeitete.
Loewenthal wurde von der Alliierten Kommandantur in die Berliner Stadtverordnetenversammlung berufen. Loewenthal war Herausgeber der Juristischen Rundschau. Er machte sich um den Wiederaufbau der Berliner Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg verdient.
Loewenthal wurde auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem beigesetzt.
Literatur
- B. Opfermann: Das Bistum Fulda im Dritten Reich. Fulda 1987, ISBN 3-7900-0168-6, S. 190.
- Zum 50jährigen Dienstjubiläum des Herrn Chefpräsidenten Dr. Siegfried Loewenthal. Juristische Rundschau 1948, Heft 1 doi:10.1515/juru.1948.1948.1.1
Einzelnachweise
- ↑ Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienenen Schriften. Bibliobazaar, 2009, ISBN 978-1-110-97549-5. Google Books
- ↑ Magdeburger Adreßbuch 1916, Teil I, Seite 213
- ↑ Friedrich Scholz: Berlin und seine Justiz: die Geschichte des Kammergerichtsbezirks 1945 bis 1980. de Gruyter, 1982, ISBN 3-11-008679-4.
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