Sparkasse Bregenz

Sparkasse Bregenz
Logo der Sparkassen  Sparkasse Bregenz Bank AG
Logo der Sparkasse Bregenz
Zentrale klein.jpg
Staat Österreich
Sitz Sparkassenplatz 1, 6900 Bregenz
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 206 01[1]
BIC SPBRAT2B[1]
Gründung 1822
Verband Österreichischer Sparkassenverband
Website www.sparkasse.at/bregenz
Geschäftsdaten 2010
Bilanzsumme 605 Mio.
Mitarbeiter 105
Geschäftsstellen 8
Leitung
Vorstand Mag. Martin Jäger MBA, Mag. Gerhard Lutz, Mag. Michel Haller (bis 31.12.2011)
Aufsichtsrat KommR Gebhard Sagmeister (Vorsitzender)
Liste der Sparkassen in Österreich

Die Sparkasse Bregenz ist ein 1822 als Vereinssparkasse gegründetes österreichisches Bankinstitut mit Unternehmenssitz in Bregenz.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Die Sparkasse Bregenz wurde 1822 als Vereinssparkasse gegründet. Sie ist somit das älteste Bankinstitut Vorarlbergs sowie die drittälteste Sparkasse Österreichs. Für die Sparkassen steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Erfüllung von Aufgaben für die Gesellschaft in der Gründungsurkunde. So war es auch der Gründungsgedanke der Sparkasse Bregenz, allen Bevölkerungsschichten - auch weniger begüterten - die finanzielle Eigenvorsorge zu ermöglichen. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war das Bankwesen auf die Reichen beschränkt. Den einfachen Leuten war der Zugang zum Sparen bei Banken verwehrt. Deshalb wurde die Sparkassen genau für jene, denen der Zugang nicht möglich war, gegründet. 1993 wurde die Sparkasse Bregenz in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Von der Gründung bis zum 1. Weltkrieg

Im Jahre 1820 übermittelt der Tiroler Landesgouverneur Karl Graf Chotek die Flugschrift „Errichtet Sparkassen“ an die Kreishauptleute seines Amtsbereichs. Zunächst kommt keine Reaktion von Bregenz. 1822 gibt es Bemühungen des Kreishauptmanns Daubrawa zur Errichtung einer Sparkasse in Bregenz. Noch im selben Jahr wird die Sparkasse der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz gegründet. Den Anlass zur Gründung einer Sparkasse in Bregenz gibt eine Volksschrift, die vom Ausschuss des Ersten österreichischen Sparkassenvereins (Pfarrherr Joh. B. Weber) unter dem Titel „Die Sparkasse, eine fassliche Darstellung des Zweckes, der Vorteile für das Allgemeine und der Errichtung einer Sparkassenanstalt, mit Rücksicht auf die erste österreichische Anstalt dieser Art für das Volk und dessen näheren Vorsteher“ herausgegeben wird.

Am 23. März 1822 teilt die Kreisbehörde die erfolgte Gründung der Sparkasse und die Konstituierung eines Sparkassenvereins mit. Der Sparkassenverein besteht aus 18 Mitgliedern, die insgesamt 2.700 Florin/Gulden Gründungskapital aufgebracht haben. Das 1. Statut wird großteils nach dem Muster der Innsbrucker Sparkasse erstellt. Die Verwaltung besteht nur aus Direktion und Kuratorium, die direkt von den Vereinsmitgliedern gewählt werden. Die Sparkasse wird zu dem Zweck gegründet, Handwerkern, Taglöhnern, Dienstboten und anderen Personen der ärmeren Volksklasse die notwendigen Mittel zu gewähren und ihre Geldbeträge fruchtbringend zu verwahren.

Im Jahre 1848 übernimmt die Stadtgemeinde Bregenz die Sparkasse als Gemeindesparkasse. In der ersten Periode ihres Bestehens hält die Sparkasse einmal wöchentlich Kassastunden ab. Noch vor 1880 wird der Tagesverkehr – einschließlich Sonntagsdienst eingeführt. 1914 wird der Sonntagsdienst wieder aufgelassen.

1907 erfolgt die Erstausgabe von Heimsparbüchsen. Die Heimsparbüchse zeichnet sich durch eine besonders stabile und schwere Bauart aus und besteht fast immer aus Metall. Die Heimsparbüchsen werden zusammen mit dem Sparbuch ausgegeben und als Annahmestelle der Sparkasse im Haus des Sparers angesehen.

Vom 1. Weltkrieg bis zum 2. Weltkrieg

Vom Bestehen der Sparkasse bis Kriegsausbruch werden sachliche Spenden für gemeinnützige Zwecke ausgegeben, z.B. für den Bau der Herz-Jesu-Kirche, für die Vergrößerung des Waisenhauses, für Zuwendungen an verschiedene Fonds wie Volksbadbau, Theaterbau und Armenfonds, ferner für Beiträge zur Spitalsverwaltung, an den Museumsverein, die Feuerwehr, das Rote Kreuz und andere mehr. 1914 verhindert der Kriegsausbruch die Errichtung eines eigenen Sparkassengebäudes. Der Plan des Sparkassenneubaus kann nicht verwirklicht werden, da die hierfür bereitgestellten Gelder durch die Inflation vollständig entwertet werden.

1925 baut die Sparkasse ihre Räume im Rathaus um. In Folge wird eine Ausdehnung ihres Wirkungskreises (Einführung des Devisen- und Valutenhandels, Entgegennahme von Einlagen in Schweizer Franken und Reichsmark) ermöglicht und das Institut entwickelt sich besonders stark. Die Tätigkeit auf kreditpolitischem Gebiet erstreckt sich in erster Linie auf die Gewährung von langfristigen, tilgbaren Hypothekardarlehen, in zweiter Linie auf die Gewährung von Krediten in laufender Rechnung an Handel, Gewerbe und Industrie gegen pfandrechtliche Sicherstellung oder gegen Bürgschaft.

Am 14. Juni 1938 beschließt die Verwaltungskommission das Haus Rathausstraße 29 zu kaufen und für die Zwecke der Sparkasse zu adaptieren. Nach langen Verhandlungen mit den Mietern des Hauses kann die Sparkasse schließlich 1940 in den neuen Räumen den Betrieb aufnehmen. Zu Kriegsende wird das Lokal von Brandbomben getroffen, und bis 1946 wird rund die Hälfte der Geschäftsräume von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.

Vom 2. Weltkrieg bis zum 175-jährigen Jubiläum

Rathausstraße um 1960
Rathausstraße um 1972
Sparkassenplatz Bregenz um 2008

In der Sitzung vom 14. Dezember 1961 beschließt der Verwaltungsausschuss den Einbau einer Tresoranlage im unterkellerten Teil des Hauses und in zweiter Bauetappe den Umbau des Schalterraums (Kassenhalle). Durch die Verlegung des Tresors in das Kellergeschoss beim Umbau des Schalterraums im Jahr 1965 kann dieser in arbeitstechnischer Hinsicht wesentlich günstiger, geräumiger und ansprechender gestaltet werden. Es wird die gesamte Einrichtung erneuert und eine Alarmanlage eingebaut.

Im Jahr 1970 wird die erste Filiale in Rieden-Vorkloster errichtet. Danach werden die Filialen Franz Ritter, Hard, Lochau und Wolfurt eröffnet, und im Jahr 2002 erfolgt die Gründung der Filiale Hörbranz.

Durch diverse Umstände ist die Sparkasse Bregenz Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre in Schwierigkeiten geraten. Im Zuge der Umgründung 1993 in eine AG und mit neuem Eigenkapital ausgestattet, gelingt der Sparkasse Bregenz der Neustart. Danach entwickelt sich die Sparkasse kontinuierlich und gut.

Vom 175-jährigen Jubiläum bis zum 21. Jahrhundert

Die Sparkasse Bregenz öffnete am 1. Mai 1822 erstmals ihre Tore und feierte somit am 1. Mai 1997 ihr 175-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Jubiläums wurden zwei Sparbücher mit Bildern herausgegeben, die die Umschlagseite der Jubiläums-Sparbücher bilden. Neben den Jubiläums-Sparbüchern gab es noch zahlreiche weitere Aktionen.

Die beiden Bilder zeigen:

„Bregenz von der Klause aus“, Öl auf Eisenblech, 1822, Vorarlberger Landesmuseum und
„Blick auf Weidach mit Gebhardsberg“, Öl auf Eisenblech, 1822, im Privatbesitz.

2003 erfolgte die Übernahme der Erste Bank Filiale durch die Sparkasse Bregenz.

Zwischen Oktober 2003 und November 2003 zog die Sparkasse Bregenz aus dem alten Sparkassen-Gebäude aus. Im Jänner 2004 wurde das alte Sparkassen-Gebäude abgerissen. Am 8. Dezember 2004 fand die Eröffnungsfeier des neuen Sparkassen-Gebäudes der Sparkasse Bregenz statt. Das neue Gebäude der Sparkasse Bregenz setzt einen wichtigen architektonischen Akzent als Kopfgebäude am westlichen Ende des Kornmarktes.

Im Juni 2008 feierte die Sparkasse Bregenz die Eröffnung des Sparkassenplatzes. Den Sparkassenplatz prägt die Sparkassenmauer mit einem Brunnen und einer integrierten Bank.

Im Juni 2011 erfolgte der Bezug der neu errichteten Filiale in Wolfurt.

Unternehmensdaten

Währung Jahr Kunden-Ausleihungen Spareinlagen Bilanzsumme
Gulden ö. W. 1870 39 46 50
Gulden ö. W. 1895 1.586 2.272 2.491
Kronen 1900 4.666 5.814 6.421
Kronen 1920 10.733 38.570 40.792
Schilling 1925 1.838 2.394 2.793
Schilling 1935 5.874 8.533 10.595
Reichsmark 1940 4.796 7.511 10.031
Reichsmark 1944 2.345 22.187 29.591
Schilling 1955 14.989 27.675 40.758
Schilling 1965 65.714 117.598 156.488
Schilling 1998 2.254.708 1.685.499 3.950.101
Euro 2008 392.425 193.262 587.950
Euro 2009 421.294 199.057 575.005
Euro 2010 459.013 205.187 604.974


Eckdaten per 31. Dezember 2010 (in EUR TSD)[2]

Bilanzsumme: € 604.974
Kundenforderungen: € 459.013
Depotvolumen von Kunden: € 286.939
Verwaltete Kundengelder: € 617.513
Primärmittel: € 342.864
Mitarbeiter: 105

Regionale und soziale Verantwortung

Die Verpflichtung zur Gemeinwohlorientierung, die im Gründungsgedanken verankert ist, hat in den beinahe 200 Jahren nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Dass die Verantwortung für soziale, kulturelle und gesellschaftliche Projekte sowie die Förderung der Wirtschaft in der Region ernst genommen werden, zeigen zahlreiche Engagements, welche die Sparkasse Bregenz in den vergangenen Jahren eingegangen ist. Als Beispiele sind der Sparkasse-Marathon (Marathon im Dreiländereck), bei welchem eine Gesellschaft der Sparkasse als Veranstalter fungiert, das Kunstsparbuch, die langjährige Unterstützung einer Familie des Vorarlberger Kinderdorfs, der frei zugängliche Eislaufplatz am Sparkassenplatz, Unterstützung für Autos für den Krankenpflegeverein und für Essen auf Rädern, die Mitfinanzierung der Gestaltung des Sparkassenplatzes, etc. zu nennen.

Auszeichnungen

Austria-Gütezeichen

Das ÖQA (Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität) Wien verlieh der Sparkasse Bregenz im Sommer 2011 zum 4. Mal das Austria Gütezeichen. Damit darf sich die Sparkasse Bregenz als einzige Bank in Vorarlberg zu den Österreichischen Musterbetrieben zählen.[3]

Familienfreundlichster Betrieb Vorarlbergs

Im März 2006 wurde die Sparkasse Bregenz als familienfreundlichster Betrieb in der Kategorie Großbetriebe ausgezeichnet. Sie punktete dabei vor allem mit dem hohen Anteil an Frauen in Führungspositionen und den flexiblen Arbeitszeitmodellen.[4]

Ausgezeichneter Lehrbetrieb

Die Sparkasse Bregenz erhielt im November 2009 von der Landesregierung, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Vorarlberg das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“.[5]

Great Place to work

Das Institut „Great Place to work“ zeichnete die Sparkasse Bregenz im Jahr 2011 mit dem 3. Platz in der Kategorie 50 bis 250 Arbeitnehmer aus.[6]

Erste Jugendbank Vorarlbergs

Die Sparkasse Bregenz verfügt über die erste Jugendbank in Vorarlberg.

1998 beschloss die Sparkasse Bregenz, ihren Jugendkunden eine eigene Filiale bereitzustellen, bei der Jugendliche selbst und nicht das Bankgeschäft im Mittelpunkt stehen. Die Jugendbank ist speziell für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen konzipiert und hilft ihnen, den Umgang mit Finanzprodukten zu erlernen.

Die Jugendbankmitarbeiter betreuen jugendliche Kunden zwischen 10 und 19 Jahren. Die Jugendbank ist mit zwei Apple iPads mit Gratisinternetzugang sowie einem Kühlschrank mit Getränken für die Jugendbankkunden ausgestattet.

Die Jugendlichen können ihre Bankgeschäfte im Zeitraum von 11:30 bis 18:00 Uhr in der Jugendbank erledigen, sich über aktuelle Trends informieren oder ermäßigte Tickets für diverse Veranstaltungen direkt vor Ort besorgen.

Filialen

Nach Gründungsjahr

  • Zentrale Bregenz Stadt; Gründung: 1822
  • Rieden-Vorkloster; Gründung: 1970
  • Hard; Gründung: 1972
  • Wolfurt; Gründung: 1980
  • Lochau; Gründung: 1977
  • Franz Ritter; Gründung: 1982
  • Spark7 (Jugendbank); Gründung: 1998
  • Hörbranz; Gründung: 2002

Einzelnachweise

Quellen

  • Die Sparkassen Österreichs
  • 150 Jahre Sparkassen in Österreich Band 2 - Lexikon
  • 150 Jahre Sparkassen in Österreich Band 3 - Statistik
  • Journal Sparkasse Bregenz Eröffnung

Weblinks


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