Christian Springer (Kabarettist)

Christian Springer (Kabarettist)

Christian Springer (* 31. Dezember 1964 in München) ist ein bayerischer Kabarettist und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bereits während seiner Schulzeit gründete er 1983 zusammen mit Helmut Schleich das Kabarett Fernrohr. Gemeinsam mit Andreas Rüttenauer hatten sie bis 1997 über 1000 Auftritte im gesamten deutschsprachigen Raum und gehören zu den Mitbegründern des Münchner Kleinkunst-Nachwuchsfestivals Kabarett Kaktus. 1992 schloss Springer sein Studium der Semitistik, Philologie des christlichen Orients und bayrische Literaturgeschichte an der LMU in München ab. Seit 1998 tritt Christian Springer als Solokünstler in Erscheinung. Zusammen mit Helmut Schleich ist Springer jedoch weiterhin regelmäßig als Heinzi und Kurti im Hörfunkprogramm Bayern 1 zu hören.

Daneben ist Springer Autor für Ottis Schlachthof (seit 1997), und in gleicher Funktion auch für den Bayerischen Kabarettpreis (1999–2002) und den Bayerischen Fernsehpreis (2001) tätig gewesen. Als Autor und Darsteller wirkte er beim Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg (1999–2001) mit und zeichnete 2008 erstmals verantwortlich für die Fastenpredigt des neuen Bruder Barnabas, Michael Lerchenberg. Im März 2010 erklärten Springer und Lerchenberg, zugleich Ko-Autor, ihren Rücktritt, nachdem heftige Kritik an einem KZ-Vergleich im Zusammenhang mit Guido Westerwelles strittigen Äußerungen zum Sozialstaat und dem Umgang mit Hartz-IV-Empfängern in ihrer Fastenpredigt laut geworden war.[1] Seit 2006 führt Springer beim Aschermittwoch der Kabarettisten als Moderator durch den Abend.

Christian Springers Feder entstammt die Figur des Fonsi (südd. für Alfons). Als Kassenwart von Schloss Neuschwanstein gehören eine blaue Kassiereruniform und Aktentasche zu Fonsis Markenzeichen. Er interpretiert die Welt als mürrischer, aber liebenswerter Grantler. Als Fonsi spielt er neben Auftritten in zahlreichen BR-Produktionen seit 1999 auch den Wiesn-Kritiker im gleichen Sender. Außerdem hält er regelmäßig Rückschau in Nix für ungut, dem kabarettistischen Wochenrückblick des Bayerischen Fernsehens. 2008 war Springer zudem in einer kleinen Rolle als Kriminaloberrat Wellisch in der Tatort-Folge Der oide Depp zu sehen.

Für das Kabarettprogramm Sand in der Wasserpfeife erhielt Springer 1999 den Goldenen Wiener Kleinkunstnagel. 2002 wurde er für seine Autorentätigkeit mit dem Sigi-Sommer-Taler Kunstpreis ausgezeichnet. Seit 2006 ist Springer Mitglied der Münchner Turmschreiber.

Fernsehen

Programme

Solokabarett

  • "Jetzt reicht’s! …leider nicht für alle" (seit Mai 2011), als DER FONSI, Regie: Harald Helfrich
  • "Das merkt doch keiner" (2007), als DER FONSI, Regie: Georg Büttel
  • "Machts so weiter" (2004), als DER FONSI
  • "Türschlosspanik" (2001), Regie: Claus Steigenberger
  • "Was Weiß Ferdl" (1999), Regie: Claus Steigenberger
  • "Sand in der Wasserpfeife" (1995)

Mit Constanze Lindner u.a.

  • "Das Schweigen der Rauten" (2004), Kabarettprogramm mit Christian Springer, Constanze Lindner, Tom Hake, Manfred Kempinger
  • "Sternhagelbairisch – Am Abgrund der Gemütlichkeit" (2003), Kabarettprogramm mit Christian Springer, Constanze Lindner, Tom Hake, Manfred Kempinger

Duo mit Ecco Meineke

  • "Award" (2000)
  • "StirningerMan" (1997)

Mit Helmut Schleich und Andreas Rüttenauer

  • "Kabarett Fernrohr" (1983-1994), Zehn Kabarettprogramme mit Helmut Schleich und Andreas Rüttenauer

Diskografie

  • Was Weiß Ferdl, WortArt, Köln 2001
  • Türschlosspanik, WortArt, Köln 2002
  • Der Fonsi, die Welt und die Wiesn, BRW-Records, München 2005

Veröffentlichungen

  • Wer mag denn schon ... d Wiesn? Fonsi grantlt übers Oktoberfest. edition schulz, München 2000, ISBN 3-932142-22-5.
  • Wer mag denn schon ... d Promis? Fonsi grantlt über die Wichtigen. edition schulz, München, 2002, ISBN 3-932142-23-3.
  • Fonsis boarisches Fuaßboi-Lexikon. Für Anfänga und Brofis und für de, de bloß mitredn mächtn. (Mit Franz Eder). Verlag Sankt Michaelsbund, München 2006, ISBN 3-920821-87-4.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lerchenberg tritt zurück, Süddeutsche Zeitung vom 5. März 2010

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