Theodor Burchardi

Theodor Burchardi
Vizeadmiral Theodor Burchardi, 1944

Theodor Burchardi (* 14. Mai 1892 in Homberg (Efze); † 12. August 1983 in Glücksburg) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Burchardi trat am 1. April 1911 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Schiffsausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hansa. Während des anschließenden Besuchs der Marineschule wurde er am 15. April 1912 zum Fähnrich zur See ernannt und kam am 1. Oktober 1913 auf den Großen Kreuzer SMS Seydlitz.

Hier wurde er kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 3. August 1914 zum Leutnant zur See befördert. Ab 3. Januar 1915 wurde er auf dem Großen Kreuzer SMS Moltke eingesetzt und vom 6. Mai bis 15. Juni 1915 kurzzeitig zu einem Artillerielehrgang auf SMS Kaiserin Augusta kommandiert. Anschließend erfolgte seine Versetzung zur 1. Torpedobootshalbflottille und seine Verwendung als Wachoffizier. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant zur See am 26. April 1917 übernahm Burchardi mit dem Torpedoboot SMS G 39 sein erstes eigenes Kommando, dass er bis Ende 1918 innehaben sollte.

Nach Kriegsende wurde Burchardi in die Reichsmarine übernommen und den Seestreitkräften der Ostsee zugeteilt. Er übernahm am 23. August 1920 das Minensuchboot M 2. Als nächstes ernannte man Burchardi am 27. September 1921 zum Kompaniechef in der VI. Marineartillerieabteilung in Emden und beförderte ihn am 1. Februar 1922 zum Kapitänleutnant. Für zwei Jahre erhielt Burchardi mit dem Torpedoboot G 11 ab 23. September 1924 wieder ein Schiffskommando. Nach einer einjährigen Verwendung als Adjutant beim Inspekteur der Marineartillerie kam Burchardi am 3. Oktober 1927 als Artillerieoffizier auf den Kleinen Kreuzer Amazone und in gleicher Funktion vom 3. Januar bis 14. März 1929 auf den Kleinen Kreuzer Nymphe. Von dort wurde Burchardi am 17. April 1929 als Artillerieoffizier auf den gerade in Dienst gestellten Leichten Kreuzer Königsberg versetzt und am 1. Januar 1930 zum Korvettenkapitän befördert. Ende September 1931 erfolgte seine Versetzung als Kommandeur zur V. Marineartillereiabteilung nach Pillau und er fungierte dort in Vertretung immer wieder als Befehlshaber der Kommandantur Pillau. Anschließend übernahm Burchardi vom 1. Oktober 1934 für zwei Jahre die II. Schiffsstammabteilung der Ostsee mit Sitz in Stralsund und wurde am 1. April 1935 Fregattenkapitän. Dann übertrug man ihm für ein Jahr die Leitung des Marineartilleriezeugamtes Kiel.

Nach seiner Beförderung zum Kapitän zur See am 1. Januar 1937 erhielt er am 15. Oktober das Kommando über den Leichten Kreuzer Köln und war mit der Einheit u.a. während des Spanischen Bürgerkriegs an der Sicherung der spanischen Mittelmeerküste beteiligt.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam das Schiff dann in der Ostsee zum Einsatz. Burchardi gab das Kommando am 14. Januar 1940 wieder ab und wurde zum Chef des Stabes der Kriegsmarinewerft Kiel ernannt. Am 1. Januar 1941 erhielt er die Beförderung zum Konteradmiral und wurde in der Folge am 19. Mai zum Marinebefehlshaber D sowie nach deren Umbenennung am 6. November 1941 zum Marinebefehlshaber und Admiral Ostland ernannt. Als solchen beförderte man ihn am 1. Februar 1943 zum Vizeadmiral.

Am 17. Juni 1944 ernannte man Burchardi zum Kommandierenden Admiral Östliche Ostsee und beförderte ihn am 1. Januar 1945 zum Admiral. In den letzten Kriegsmonaten gelang es Burchardi, mit den in seinem Verantwortungsbereich liegenden Marineeinheiten die Rückführung deutscher Truppen und die Evakuierung von Flüchtlingen vor der anrückenden Roten Armee über die Ostsee zu organisieren.

Burchardi geriet am 18. April 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 24. Februar 1946 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 1: A-G, Biblio Verlag, Osnabrück 1988, ISBN 3-7648-1499-3

Einzelnachweise

  1. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.254

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