Thomas Sonar

Thomas Sonar
Thomas Sonar 2011

Thomas Helmut Sonar (* 27. Februar 1958) ist ein deutscher Mathematiker, der sich mit Numerischer Mathematik (Numerik Partieller Differentialgleichungen, Strömungsmechanik) und Geschichte der Mathematik beschäftigt.

Thomas Sonar studierte zunächst Maschinenbau an der Fachhochschule Hannover, dem sich ein Studium der Mathematik an der Leibniz-Universität Hannover ab 1980 anschloss. Nach dem Diplom-Abschluss 1986 ging er zum DLR in Braunschweig, wo er sich mit aerodynamischen Problemen befasste und unter anderem an Strömungsimulation für das HERMES Raumgleiterprojekt arbeitete. Er promovierte 1991 in Stuttgart bei Wolfgang Wendland, wobei er seine Dissertation über Nichtlineare Dissipationsmodelle und Entropie-Produktion in finiten Differenzenverfahren teilweise an der Universität Oxford bei Keith William Morton anfertigte. Als Post-Doktorand war er am Institut für Strömungsmechanik der DLR in Göttingen, wo er das TAU-Verfahren (Triangular Adaptive Upwind) erfand. 1995 habilitierte er sich an der TH Darmstadt bei Willi Törnig, Robert Schaback und Peter Rentrop (Multivariate Rekonstruktionsverfahren zur numerischen Berechnung hyperbolischer Erhaltungsgleichungen). 1996 wurde er Professor an der Universität Hamburg als Nachfolger von Prof. Rainer Ansorge und 1999 an der Universität Braunschweig, wo er Professor für Technomathematik und Leiter der Abteilung Partielle Differentialgleichungen im Institut für Computational Mathematics ist. Einen Ruf an die TU Kaiserslautern mit Leitungsfunktion im Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik im Jahr 2003 lehnte er ab. Im Jahr 2004 gründete er an der TU Braunschweig das Lehrerfortbildungszentrum Mathe-Lok.

Er beschäftigt sich auch mit Geschichte der Mathematik, zum Beispiel Leonard Euler[1], Richard Dedekind[2], Henry Briggs[3] und Carl Friedrich Gauß, und hielt darüber Vorlesungen in Hamburg und Braunschweig.

2003 hielt er die Gauß-Vorlesung (Entropie und Dissipation - diskrete Modelle nichtlinearer Transportvorgänge) in Göttingen und 2009 den historischen Einführungsvortrag (Carl Friedrich Gauß als Zahlenrechner) der Gauß-Vorlesung in Aachen.

Sonar ist Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft BWG und korrespondierendes Mitglied der Hamburger Akademie der Wissenschaften.

Schriften

  • Mehrdimensionale ENO[4]-Verfahren; Teubner, Advances in Numerical Mathematics, 1997
  • Einführung in die Analysis. Unter besonderer Berücksichtigung ihrer historischen Entwicklung für Studierende des Lehramts, Vieweg 1999
  • mit Rainer Ansorge, Kai Rothe, Hans Joachim Oberle Mathematik für Ingenieure. Band 3. Aufgaben und Lösungen, Wiley/VCH 2000
  • Angewandte Mathematik, Modellbildung und Informatik, Vieweg 2001
  • mit Rainer Ansorge Mathematical models of fluid dynamics: Modeling, theory, basic numerical facts. An introduction, Wiley/VCH 2009
  • mit K. Hannemann Die Berechnung reagierender Hyperschallströmungen; Spektrum der Wissenschaft, Juli 1996
  • Turbulenzen in der Strömungsmechanik, Spektrum der Wissenschaft, April 2009
  • mit G. Biegel, Karin Reich (Herausgeber) Historische Aspekte im Mathematikunterricht an Schule und Universität, Termessos Verlag 2008
  • 3000 Jahre Analysis, Springer Verlag 2011

Weblinks

Einzelnachweise

  1. G. Biegel, A. Klein, Th. Sonar (Herausgeber) Leonhard Euler (1707-1783). Mathematiker- Mechaniker- Physiker, Braunschweiger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Band 3, 2008
  2. H. Harborth, M. Heuer, H. Löwe, R. Löwen, Th. Sonar Gedenkschrift für Richard Dedekind, IHK Braunschweig 2007
  3. Sonar Der fromme Tafelmacher. Die frühen Arbeiten des Henry Briggs, Logos Verlag 2002
  4. Essentially Non Oscillatory Schemes, stark nichtlineare, hochauflösende Verfahren, die 1987 von Ami Harten, Stanley Osher, Björn Engquist, Sukumar Chakravarthy für hyperbolische Erhaltungssätze entwickelt wurden.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sonar (Begriffsklärung) — Als Sonar bezeichnet man ein Ortungssystem, siehe Sonar das Musikfestival Sónar ein Dreihandsegelboot, das bei den Paralympics verwendet wird, siehe Sonar (Bootsklasse) ein Musikprojekt von Dirk Ivens und Patrick Stevens, siehe Sonar (Band) ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Thomas Poulter — Thomas Charles Poulter (March 3, 1897 – June 4, 1978) was an arctic explorer.[1] Biography He was born on March 3, 1897 to Micajah Poulter in Salem, Iowa. While he was a physics professor at Iowa Wesleyan College he recognized James Van Allen as… …   Wikipedia

  • Sónar (festival) — Sónar, Festival Internacional de Música Avanzada y Arte Multimedia Localización Barcelona, España. N.º de ediciones 17 ediciones Fecha 17, 18 y 19 de junio de 2010 Organizador Advanced Music S.L. Sitio web …   Wikipedia Español

  • Thomas Jefferson Jackson See — Thomas Jefferson Jackson See. Thomas Jefferson Jackson (T. J. J.) See, (1866 4 de julio de 1962) fue un astrónomo estadounidense (nacido cerca de Montgomery City, Misuri), que recibió su doctorado en matemáticas en la Universidad de Berlin en… …   Wikipedia Español

  • Sonar (Bootsklasse) — Dieser Artikel wurde aufgrund wesentlicher Mängel auf der Qualitätssicherungsseite des Portal:Schifffahrt eingetragen. Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden. Bitte hilf mit, die inhaltlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • USS Thomas J. Gary (DE-326) — was an sclass|Edsall|destroyer escort. The ship was named for Seaman 2d Class Thomas Jones Gary. The ship was renamed Thomas J. Gary on 1 January 1945 to free the name for planned light cruiser USS|Gary|CL 147.Gary (DE 326) was laid down on 15… …   Wikipedia

  • NOAAS Thomas Jefferson (S 222) — NOAAS Thomas Jefferson (S 222), sometime between 2003 and 2007. Career (United States) …   Wikipedia

  • NOAAS Thomas Jefferson — is a National Oceanic and Atmospheric Administration survey vessel.She was originally built at the Halter Marine Shipyards in Moss Point, Mississippi as a survey ship for the US Navy. She was launched in February 1991 and commissioned as USNS… …   Wikipedia

  • Navier-Stokes-Gleichungen — Die Dispersion und Refraktion von Meereswellen kann mittels der Navier Stokes Gleichung simuliert und berechnet werden.[1] Die Navier Stokes Gleichungen [navˈjeː stəʊks] (nach Claude Louis Marie Henri Navier und …   Deutsch Wikipedia

  • Henry Briggs — Henry Briggs, Familienname auch Brigde oder Brigs, (* Februar 1561[1] in Warleywood bei Halifax (West Yorkshire); † 26. Januar 1630 in Oxford) war ein englischer Mathematiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”