- Tropicamid
-
Strukturformel Allgemeines Freiname Tropicamid Andere Namen (R,S)-N-Ethyl-3-hydroxy-2-phenyl-N-(4-pyridylmethyl)propanamid (IUPAC)
Summenformel C17H20N2O2 CAS-Nummer 1508-75-4 PubChem 5593 ATC-Code S01FA06
DrugBank APRD00287 Kurzbeschreibung Weißes bis fast weißes, kristallines Pulver [1]
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 284,35 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit schwer löslich in Wasser, leicht löslich in Dichlormethan und Ethanol [1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 302-312-315-317-319-332-335 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-280-305+351+338 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 20/21/22-36/37/38-42/43 S: 22-24/25-36/37/39-45 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Tropicamid ist ein synthetischer pupillenerweiternder Arzneistoff (Mydriatikum), der in der Form von Augentropfen zur Diagnostik in der Augenheilkunde eingesetzt wird. Tropicamid hemmt das parasympathische Nervensystem (Parasympatholytikum), indem es muskarinische Acetylcholinrezeptoren blockiert. Dadurch wird der pupillenverengende Musculus sphincter pupillae entspannt, es kommt zur Weitstellung der Pupille (Mydriasis).
Die Erweiterung der Pupille tritt nach wenigen Minuten ein und hält ein bis zwei Stunden an. Eine Resorption in das Kreislaufsystem ist möglich, es liegen allerdings keine Daten zum pharmakokinetischen Verhalten und der Verstoffwechselung vor.
Als Nebenwirkungen treten eine ausgeprägte Akkommodationslähmung, Augenbrennen, eine Steigerung des Augeninnendrucks mit einer möglichen Auslösung eines Glaukomanfalls sowie eine Kontaktdermatitis auf. Systemische Nebenwirkungen anticholinerger Art können auftreten (Mundtrockenheit, Rötung der Haut, erhöhte Temperatur, Harnverhalt und Tachykardie)
Als Gegenanzeigen werden entsprechend primäre Glaukomformen, insbesondere das Engwinkelglaukom, sowie weiterhin Schwangerschaft und Stillzeit angegeben. Vorsicht ist bei Tachykardie, Herzinsuffizienz, Harnabflussstörungen, Verengungen des Magen-Darm-Traktes, Schilddrüsenüberfunktion, Lungenödem sowie Myasthenia gravis geboten.
Handelsnamen
Mydrum, Mydriaticum Stulln, Mydriacyl
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Datenblatt TROPICAMIDE CRS beim EDQM, abgerufen am 26. November 2009..
- ↑ a b Datenblatt Tropicamide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
Literatur
- Fachinformation Mydrum-Augentropfen, Stand Mai 2008
- Eintrag Tropicamide in der WHO Essential Medicines Library
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorien:- ATC-S01
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Arzneistoff
- Mydriatikum
- Aromat
- Pyridin
- Carbonsäureamid
- Alkohol
Wikimedia Foundation.