Tscherepanowo (Kaliningrad)

Tscherepanowo (Kaliningrad)
Siedlung
Tscherepanowo/Reichau
Черепаново
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Reichau (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 813 015
Geographische Lage
Koordinaten 54° 32′ N, 21° 18′ O54.53333333333321.3Koordinaten: 54° 32′ 0″ N, 21° 18′ 0″ O
Tscherepanowo (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Tscherepanowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Tscherepanowo (russisch Черепаново, deutsch Reichau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr ) im Rajon Prawdinsk.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Tscherepanowo liegt neun Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Snamensk und 24 Kilometer nordöstlich der jetzigen Rajonhauptstadt Prawdinsk. Durch den Ort verläuft die russische Fernstraße R 508. Die nächste Bahnstation ist Snamensk an der Bahnstrecke Kaliningrad – Gussew – Nesterow zur Weiterfahrt nach Litauen.

Geschichtliches

Der Gutsbezirk mit dem damaligen Namen Reichau wurde am 21. Dezember 1908 aus Teilen des Nachbargutsdorfes Friederikenruh (heute nicht mehr existent) gebildet und in den Amtsbezirk Koppershagen[1] (nicht mehr existent) eingegliedert. Bis 1945 gehörte der Ort somit zum Landkreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Reichau 119 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 gab der Gutsbezirk Reichau seine Selbständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Schönrade (russisch heute: Schtscherbinino) eingemeindet und gleichzeitig in den Amtsbezirk Eiserwagen (russisch heute: Bely Jar)[3] umgegliedert.

Im Jahre 1945 kam Reichau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1946 in Tscherepanowo umbenannt. Seit 1991/92 gehört es zu Russland und liegt – wie auch schon vorher – in der Oblast Kaliningrad. Im Jahre 2009 erhielt der Ort wieder eine gewisse Selbständigkeit, in dem er – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr ) im Rajon Prawdinsk wurde.

Kirche

Bis 1945 war Reichau mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Allenburg[5] im Kirchenkreis Wehlau eingepfarrt und gehörte somit zur Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Seit den 1990er Jahren liegt Tscherepanowo im Einzugsbereich der Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad und ist der dortigen Propstei[6] zugeordnet. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Koppershagen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Wehlau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Eiserwagen
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Kirchspiele Kreis Wehlau
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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